© WSBK/Infront -  Max Biagg

© WSBK/Infront - Max Biaggi wird künftig mit Crew-Chief Aligi Deganello auf Titeljagd gehen

Das Jahr 2011 ist nicht nach den Vorstellungen von Max Biaggi verlaufen. Nur zwei Rennen konnte der Römer gewinnen, aber er wurde neunmal Zweiter. Meistens hinter Carlos Checa. Spätestens nach der Fußverletzung auf dem Nürburgring war es vorbei mit dem Traum der Titelverteidigung. Für die neue Saison werden die Karten neu gemischt, doch der entthronte Weltmeister musste seit dem Saisonfinale viel arbeiten. Sein Crew-Chief Giovanni Sandi wechselt in die MotoGP zu Ioda-Racing und nahm gleich mehrere Mechaniker mit.

Auch Teammanager Francesco Guidotti verließ Aprilia und wird künftig als Teammanager bei Pramac-Ducati fungieren. Biaggi stand über Nacht fast alleine da und musste eine neue Mannschaft zusammenstellen. Der Routinier galt in seiner langen Karriere als schwieriger Charakter und hatte schon mit einigen Teams menschliche Probleme. Als der 40-Jährige für 2009 zu Aprilia wechselte, war es eine seiner wichtigsten Bedingungen, seine alte Erfolgsmannschaft aus der 250er-Klasse von Mitte der Neunzigerjahre zusammenzustellen.

Diese ist nun zerfallen. Bei den Tests nach dem Saisonfinale in Portugal arbeitete Enrico Folegnani an der RSV4. Mit ihm hatte Biaggi im Jahr 1997 den 250er-Titel für Honda gewonnen. Der neue Crew-Chief wird aber nicht Folegnani sein, sondern Aligi Deganello. Er hatte zuletzt für den verunglückten Marco Simoncelli gearbeitet. Die Aprilia RSV4 kennt Deganello aus dem Jahr 2009, als „Super Sic“ einen Gaststart in der Superbike-WM (Imola) absolviert hatte.

„Zusammen mit Aprilia habe ich mich für Aligi entschieden. Er wird mein neuer Crew-Chief sein“, wird Biaggi von ‚Worldsbk.com‘ zitiert. „Auf menschlicher und technischer Seite habe ich ein gutes Gefühl für diese Entscheidung. Wir müssen abwarten wie die Rennen laufen, um ein Gesamtbild zu erhalten, aber jetzt müssen wir erstmal arbeiten.“ Dazu hat hat Biaggi drei neue Mannschaftsmitglieder, die Erfahrung bei Aprilia haben. Die beiden Elektroniker sind ihm treu geblieben.

Die letzten Wochen waren deshalb sehr aufreibend für den fünffachen Weltmeister. „Ich war mental damit beschäftigt, eine neue Mannschaft auf die Beine zu stellen. Da jetzt der wichtigste Teil erledigt ist, habe ich hoffentlich ruhige Weihnachten, denn der Verlust meines alten Teams war schwierig. Es gibt keine bösen Gefühle. Ich komme gut mit allen aus und wünsche ihnen alles Gute für ihre neuen Abenteuer.“

Biaggi kommt zugute, dass die RSV4 mittlerweile ein sehr ausgereiftes Motorrad ist und er sie genau kennt. Dazu gibt es unzählige Daten, auf die sich der Italiener berufen kann. Auch in der Statistik spricht einiges für die Kombination Biaggi/Aprilia. Er ist mit vier WM-Titeln der mit Abstand erfolgreichste Fahrer für die italienische Marke.

Insgesamt 36 Siege und 32 Pole-Positions hat Biaggi für Aprilia erobert. „Es war mir eine Ehre all das zu erreichen. Ich habe auch sentimentale Verbindungen mit der Firma“, sagt Biaggi, der im kommenden Jahr wieder mit seiner berühmten Startnummer drei antreten wird. „Es wird jetzt schwieriger, weil ich wieder gewinnen muss. Ich bin aber hoch motiviert. Ich arbeite verbissen daran, mich zu verbessern und fühle, dass ich Erfolg haben werde.“

Text von Gerald Dirnbeck

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