Das erste Rennen der Superbike-WM in Monza wurde unter den beiden Yamaha-Piloten, Leon Haslam (BMW) und Max Biaggi (Aprilia) entschieden. Am Ende setzte sich Eugene Laverty durch und feierte seinen ersten Sieg in der Weltmeisterschaft. Biaggi unterlief ein Fahrfehler, weshalb er den Rookie in der Schlussphase nicht mehr herausfordern konnte. Haslam eroberte seinen z weiten Podestplatz für BMW.
Am Start kam Biaggi gut weg, doch Troy Corser (BMW) beschleunigte bis zur ersten Kurve am besten und bog als Führender in die Schikane ein, gefolgt vom Weltmeister. Dahinter reihten sich die beiden Yamaha-Piloten Laverty und Melandri ein. Halsam auf der zweiten BMW war Fünfter, während WM-Spitzenreiter Carlos Checa (Ducati) im Mittelfeld auf Rang 13 kämpfte. Am Ende der ersten Runde zogen Laverty und Biaggi im Windschatten an Corser vorbei. Der Rookie übernahm die Führung vor dem Aprilia-Piloten. Melandri überholte ebenfalls Corser, der das Tempo nicht ganz gehen konnte.
In der Folge entwickelte sich ein Dreikampf der beiden Yamaha-Piloten und Biaggi an der Spitze. In den Bremszonen überholte sich das Trio mehrmals und zog sich gegenseitig auf den langen Geraden. Haslam holte auf, ging an seinem Teamkollegen Corser vorbei, und machte aus dem Trio ein Quartett. Hinter dem Australier zeigte Michel Fabrizio auf der einzigen Suzuki im Feld auf Platz sechs das Potenzial der GSX-R1000.
Das Quartett zog sich nach vier Runden leicht auseinander. Laverty führte knapp vor Biaggi. Einige Meter dahinter tauchte bereits Halsam auf, der Melandri im Schlepptau hatte. Auf den Geraden konnte Biaggi den Topspeed der Aprilia ausspielen und Laverty problemlos überholen. Der Rookie konterte in den Bremszonen und den beiden Lesmo-Kurven. Die Plätze wechselten häufig.
Strafe für Haga
Gegen Halbzeit beruhigte sich das Feld. Laverty führte vor Biaggi, der keine Angriffe setzte. Eine Sekunde dahinter folgten Haslam und Melandri. Auf den weiteren Plätzen folgten Fabrizio, Corser und Jonathan Rea (Honda), die nicht miteinander kämpften und relativ einsam fuhren. Checa war bereits auf Platz sieben nach vorne gekommen. Routinier Noriyuki Haga (Aprilia) bekam eine Durchfahrtsstrafe, weil er die zweite Schikane abgekürzt und sich anschließend nicht richtig eingeordnet hatte.
In der zehnten Runde passierte Biaggi ein kleiner Fahrfehler mit großer Wirkung. Der Römer verbremste sich in der ersten Schikane und fiel auf Rang vier zurück. Somit lag Laverty eine Sekunde vor dem Kampftrio Haslam, Melandri und Biaggi. Letzterer setzte sich gegen seine Konkurrenten durch, doch der Rückstand auf Laverty war durch die Positionswechsel auf 1,5 Sekunden angewachsen.
Das Trio kämpfte weiterhin hart miteinander und fuhr Kampflinie. Dadurch vergrößerte sich der Vorsprung des Yamaha-Piloten kontinuierlich. In den letzten Runden ließ Laverty nichts mehr anbrennen und feierte seinen ersten Sieg in der Superbike-WM. Biaggi konnte sich am Ende in der kleinen Verfolgergruppe durchsetzen, doch es reichte nicht mehr, um den Yamaha-Piloten wieder einzuholen. Somit musste sich der Lokalmatador mit dem zweiten Rang zufrieden geben.
Laverty souverän
Bis zum Zielstrich kämpften Haslam und Melandri gegeneinander. Im Vergleich zu Laverty lag die Yamaha des Italieners nicht ganz so ruhig beim Beschleunigen. Somit behielt Haslam seinen dritten Platz und kletterte nach Australien zum zweiten Mal in dieser Saison auf das Podest. Fabrizio fuhr ein einsames Rennen auf Platz fünf. Hinter dem Suzuki-Piloten tobte ebenfalls ein enges Duell. Rea konnte Corser ein- und überholen. Als bester Honda-Vertreter wurde der Brite Sechster.
WM-Spitzenreiter Checa spielte keine Rolle an der Spitze und musste sich am Ende noch Leon Camier (Aprilia) geschlagen geben. Mit dem neunten Platz behielt der Ducati-Pilot seine WM-Führung vor Biaggi. Jakub Smrz (Ducati) komplettierte die Top 10. BMW-Italia-Pilot Ayrton Badovini konnte nicht ganz an seine Trainingsleistungen anschließen und sah die Zielflagge als Elfter. Sylvain Guintoli (Ducati) kam vier Zehntelsekunden hinter dem Italiener über die Linie.
Kawasaki chancenlos
Kawasaki erlebte ein enttäuschendes erstes Rennen. Die Grünen brachten keine Maschine in die Top 10. Für Tom Sykes war nicht mehr als Platz 13 möglich. Maxime Berger wurde 14., vor Ruben Xaus auf der zweiten Castrol-Honda. Der Spanier war auch in Monza weit vom Speed seines Teamkollegen Rea entfernt. Haga beendete das Rennen nach seiner Durchfahrtsstrafe auf Platz 16. Mark Aitchison(Kawasaki) und Wildcard-Pilot Fabrizio Lai (Honda) waren die letzten Fahrer im Ziel.
Joan Lascorz und Roberto Rolfo (beide Kawasaki) schieden frühzeitig aus. Chris Vermeulen (Kawasaki) war nach seinem schweren Trainingssturz nicht am Start. Auch James Toseland (BMW) verzichtete, da ihm sein verletztes Handgelenk noch Schmerzen bereitete.
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Ergebnisse / Zeiten:
1. Eugene Laverty (Yamaha World Superbike Team) Yamaha YZF R1 31’09.584
2. Max Biaggi (Aprilia Alitalia Racing Team) Aprilia RSV4 Factory 31’11.159
3. Leon Haslam (BMW Motorrad Motorsport) BMW S1000 RR 31’12.662
4. Marco Melandri (Yamaha World Superbike Team) Yamaha YZF R1 31’12.839
5. Michel Fabrizio (Team Suzuki Alstare) Suzuki GSX-R1000 31’21.396
6. Jonathan Rea (Castrol Honda) Honda CBR1000RR 31’21.955
7. Troy Corser (BMW Motorrad Motorsport) BMW S1000 RR 31’22.864
8. Leon Camier (Aprilia Alitalia Racing Team) Aprilia RSV4 Factory 31’27.003
9. Carlos Checa (Althea Racing) Ducati 1098R 31’27.153
10. Jakub Smrz (Team Effenbert-Liberty Racing) Ducati 1098R 31’28.004
11. Ayrton Badovini (BMW Motorrad Italia SBK Team) BMW S1000 RR 31’29.615
12. Sylvain Guintoli (Team Effenbert-Liberty Racing) Ducati 1098R 31’29.989
13. Tom Sykes (Kawasaki Racing Team Superbike) Kawasaki ZX-10R 31’36.277
14. Maxime Berger (Supersonic Racing Team) Ducati 1098R 31’48.013
15. Ruben Xaus (Castrol Honda) Honda CBR1000RR 31’49.748
16. Noriyuki Haga (PATA Racing Team Aprilia) Aprilia RSV4 Factory 31’58.665
17. Mark Aitchison (Team Pedercini) Kawasaki ZX-10R 32’07.514
18. Fabrizio Lai (Echo Sport Racing Company) Honda CBR1000RR 32’12.623
RT. Joan Lascorz (Kawasaki Racing Team) Kawasaki ZX-10R 15’45.819
RT. Roberto Rolfo (Team Pedercini) Kawasaki ZX-10R 10’46.955
Text von Mario Fritzsche
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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