Das zweite Rennen der Superbike-WM in Monza stand zu Beginn ganz im Zeichen von Aprilia. Max Biaggi führte überlegen vor seinem Teamkollegen Leon Camier. Der Weltmeister brachte sich selbst durch einen Fehler und einer Durchfahrtsstrafe um den Sieg. Somit kämpfte das Yamaha-Duo Eugene Laverty und Marco Melandri bis zum Zielstrich um den größten Pokal. Laverty setzte sich durch und feierte seinen zweiten Sieg an einem Tag.
Troy Corser (BMW) startete einmal mehr sehr gut und schnappte sich die Führung, gefolgt von Biaggi. Im Gegensatz zum ersten Lauf herrschte Chaos in der engen ersten Schikane. Jonathan Rea (Honda), Leon Haslam (BMW) und Jakub Smrz (Ducati) stürzten und waren draußen. Am Ende der ersten Runde beschleunigte Corser als Erster aus der Parabolica heraus, doch Biaggi ging problemlos im Windschatten vorbei.
Hinter den beiden Routiniers folgten Noriyuki Haga (Aprilia), Camier, Melandri und WM-Spitzenreiter Carlos Checa (Ducati). Laverty hatte einige Plätze verloren. Haga konnte sich nur kurz über die gute Platzierung freuen, denn gleich zu Beginn der zweiten Runde verpasste der Japaner den Bremspunkt in der ersten Schikane und musste geradeaus über die Auslaufzone fahren. Das gleiche passierte Laverty im vierten Umlauf in der zweiten Schikane.
Doppelführung für Aprilia
Biaggi konnte sich sofort an der Spitze absetzen. Dahinter ging Camier an Corser vorbei und sorgte für eine Aprilia-Doppelführung. Das Trio Corser, Melandri und Haga kämpfte um die weiteren Plätze. Checa verlor als Siebter bereits nach wenigen Runden den Anschluss an die Spitze. Dem Aprilia-Duo an der Spitze konnte niemand folgen. Speziell Biaggi zog kontinuierlich vorne weg.
Am härtesten kämpfte die Fünfergruppe hinter den beiden italienischen Maschinen. Positionswechsel passierten in fast jeder Kurve und auf den langen Geraden wurden Windschattenschlachten ausgefochten. Eine starke Leistung zeigte Michel Fabrizio (Suzuki), der einen nach dem anderen überholte und nach sechs Runden hinter Melandri auf Platz vier auftauchte.
In der gleichen Runde flog Camier spektakulär ausgangs der zweiten Lesmo-Kurve ab. Biaggi war somit alleine auf weiter Flur. Bereits fünf Sekunden Vorsprung hatte der Römer auf seine Verfolger, die Konkurrent Melandri anführte. Der Italiener bekam aber bald Druck von seinem Teamkollegen Laverty.
Nach dem schwachen Start und dem Fehler in der Frühphase, kam der Ire immer besser in Schuss und drang bis auf Platz drei nach vorne. Von da an drückte der Rookie mit den schnellsten Rundenzeiten auf das Tempo und machte Jagd auf Melandri.
Strafe für Biaggi
In Runde elf verpasste Biaggi den Bremspunkt der ersten Schikane und nahm den Notausgang. Auf dem Zeitenmonitor hatte der Römer keinen Vorteil gewonnen. Als einsamer Führender gab es auch keine Platzverschiebungen. Die Rennleitung ließ sich nicht davon beeindrucken, dass ein Italiener auf einer italienischen Maschine in Monza führte und gab Biaggi eine Durchfahrtsstrafe.
Als ihm das angezeigt wurde, schüttelte Biaggi auf der Start- und Zielgeraden heftig den Kopf. Er war nicht damit einverstanden, auch das Publikum tobte. Der Weltmeister absolvierte seine Strafe und fiel auf Platz elf zurück. Sein Rückstand auf die Spitze betrug 20 Sekunden. Um den Sieg duellierten sich fortan die beiden Yamaha-Piloten.
Melandri hatte die Führung von Biaggi geerbt, stand aber unter großem Druck von Laverty. Fabrizio lag 2,5 Sekunden zurück und kämpfte mit Haga um den dritten Platz. Das Yamaha-Duo lieferte sich ein beinhartes Duell um die Führung. Die Entscheidung fiel in der letzten Kurve. Laverty versuchte sich in der Parabolica innen vorbeizubremsen, Melandri ging noch später in die Eisen und verpasste den Bremspunkt. Laverty zog innen hinein und gewann den Zielsprint. 0,327 Sekunden trennte die beiden Yamaha-Piloten auf der Linie.
Somit hat der Nordire sein zweites Superbike-Rennen an einem Tag gewonnen. Melandri feierte einen weiteren Podestplatz in seiner Rookie-Saison und hat sich in der WM auf den zweiten Platz geschoben. Carlos Checa wurde Zehnter und liegt in der Gesamtwertung weiter vorne. Biaggi wurde durch seine Strafe auf Platz acht zurückgeworfen und fiel auf den dritten WM-Rang zurück.
Erstes Podium 2011 für Fabrizio & Suzuki
Noch härter wurde um den dritten Platz gekämpft. Fabrizio bremste sich in der zweiten Schikane an Haga vorbei und drückte den Japaner in die asphaltierte Auslaufzone. Eine Runde später versuchte Haga in der Curva Grande außen an der GSX-R1000 vorbeizugehen. Schließlich setzte sich Fabrizio durch. Es war das erste Podium für Suzuki in diesem Jahr. Die italienischen Fans feierten ihre beiden Piloten auf dem Podium.
Hinter Haga klassierte sich Corser auf Platz fünf. Ayrton Badovini (BMW) zeigte im zweiten Lauf eine stärkere Leistung als noch zu Mittag und sah die Zielflagge als Sechster. Sylvain Guintoli war auf Platz sieben der beste Ducati-Pilot. Joan Lascorz, der den ersten Lauf nicht beendet hatte, war als Neunter bester Kawasaki-Fahrer.
Honda-Pilot Ruben Xaus wurde blasser 12. Durch den Sturz von Rea am Start konnte sich Honda über kein gutes Ergebnis freuen. Der Brite hatte Pech, denn er wurde in der Schikane von Checa berührt, ging deswegen zu Boden und riss Haslam und Smrz mit. Am Ende des Feldes waren weitere Kawasaki Ninjas zu finden. Roberto Rolfo wurde vor Mark Aitchison 13. Wildcard-Pilot Fabrizio Lai wurde 15. und Letzter.
Superbike WM Monza Race2: Highlights, Startunfall, letzte Runde und Impressionen auf GaksrankTV
Ergebnisse / Zeiten:
Text von Gerald Dirnbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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