Im ersten Lauf der Superbike-Weltmeisterschaft in Brünn entwickelte sich ein enger Dreikampf zwischen Max Biaggi (Aprilia), Marco Melandri (Yamaha) und Carlos Checa (Ducati). Bis zur letzten Runde fuhren die drei Ausnahmekönner auf Augenhöhe. Schlussendlich setzte sich Melandri durch und feierte seinen dritten Saisonsieg. Erster Verfolger des Spitzentrios war Suzuki-Pilot Michel Fabrizio als Vierter. Ruben Xaus (Honda) blieb laut ersten Informationen nach einem schweren Sturz unverletzt.
Biaggi katapultierte sich von der Startlinie weg und übernahm sofort die Führung. Eugene Laverty (Yamaha) bremste sich in der ersten Kurve auf Platz zwei. Am Ende der ersten Runde lag Melandri an der dritten Stelle, gefolgt von Checa. Tom Sykes (Kawasaki) folgte als Fünfter, vor Lokalmatador Jakub Smrz (Liberty-Ducati), der von den Fans angefeuert wurde. Noch in der ersten Runde stürzte Xaus und blieb mitten auf der Strecke liegen. Der Spanier wurde in der vorletzten Schikane per Highsider abgeworfen. Die wenigen nachfolgenden Piloten konnten ausweichen. Xaus wurde von den Streckenposten weggetragen.
An der Spitze führte Biaggi weiterhin vor Melandri. Hinter dem Duo öffnete sich bereits nach zwei Umläufen eine kleine Lücke zu Laverty und Checa. „El Matador“ fand schließlich einen Weg an dem Iren vorbei und machte sich an die Verfolgung der beiden führenden Italiener. Das Rennen entwickelte sich zu einem Abziehbild der vorangegangenen beiden Läufe in Aragon. Biaggi führte, Melandri war Zweiter, wirkte aber leicht stärker. Checa folgte mit ein paar Sekunden Rückstand als Dritter.
Suzuki-Speerspitze Fabrizio hatte sich bis auf den vierten Platz nach vorne gefahren. Laverty fiel in der ersten Rennhälfte an die fünfte Position zurück. Sein Teamkollege Melandri übernahm zwölf Runden vor Schluss die Führung. Checa drehte gegen Halbzeit auf und schloss die Lücke. Die Podestplätze wurden zwischen den drei ehemaligen MotoGP-Piloten entschieden. Biaggi verbremste sich am Eingang zum Omega und Checa stach innen durch auf Platz zwei.
Enger Dreikampf an der Spitze
Auf der Zielgeraden zog der Italiener im Windschatten wieder an dem Spanier vorbei. Sechs Runden vor Schluss versuchte Biaggi an Melandri vorbeizugehen, doch Melandri blieb hart und verteidigte seine Führung. Checa beobachtete das vom dritten Platz aus. Der Kampf der drei Ausnahmekönner wurde auf Augenhöhe geführt. Vier Runden vor dem Ende übernahm Biaggi das Kommando. Melandri konterte wenig später. Es wurde heißer.
Die Entscheidung fiel n der letzten Runde. Das Trio fuhr am absoluten Limit. Melandri ließ seinen Gegnern keine Chance für ein Manöver und fuhr als Erster über die Ziellinie. Der Rookie feierte damit seinen dritten Saisonsieg. Biaggi musste sich mit Platz zwei zufrieden geben. Checa wurde Dritter. Auf der Linie war das Trio nur von 0,436 Sekunden voneinander getrennt. Alle anderen Fahrer wurden zu Statisten degradiert.
Fabrizio hielt seinen vierten Platz bis ins Ziel, lag aber bereits acht Sekunden zurück und fuhr ein einsames Rennen. Laverty fuhr als Fünfter ebenfalls alleine. Bester BMW-Pilot war Ayrton Badovini auf der Kundenmaschine. Der Italiener setzte sich in der großen Verfolgergruppe nicht nur durch, sondern auch leicht ab und sah die karierte Flagge als Sechster.
Haslam im Mittelfeld
Die große Verfolgergruppe bestand aus fünf Piloten. Leon Camier auf der zweiten Werks-Aprilia setzte sich schlussendlich durch und kam auf Platz sieben ins Ziel. BMW-Werkspilot Leon Haslam war in viele Duelle verwickelt und wurde schließlich Achter. Dem Briten mussten sich die beiden Kawasaki-Piloten Joan Lascorz und Tom Sykes geschlagen geben. Lokalmatador Smrz war als Elfter das Schlusslicht dieser Gruppe.
Routinier Noriyuki Haga (Pata-Aprilia) klassierte sich auf Rang zwölf, knapp vor Maxime Berger (Supersonic-Ducati) und Roberto Rolfo (Pedercini-Kawasaki). Rookie Alex Lowes lieferte auf der Castrol-Honda eine Talentprobe ab. An diesem Wochenende saß der Brite zum ersten Mal auf der WM-Version der CBR1000RR. Er mischte knapp hinter den Top 10 mit und wurde schließlich 15.
Kawasaki-Pilot Mark Aitchison knüpfte nicht an seine guten Trainingsleistungen an und kam auf Position 16 ins Ziel. Toseland-Ersatz Lorenzo Lanzi wurde mit der zweiten BMW-Italia 17. Chris Vermeulen (Kawasaki) konnte sich auch in Brünn nicht in Szene setzen und ließ nur Wildcard-Pilot Viktor Kispataki hinter sich. Sylvain Guintoli (Liberty-Ducati) wurde mit einer Runde Rückstand als Letzter gewertet. Neben Xaus war Matteo Baiocco der einzige weitere Ausfall.
Zusammenfassung (Highlights) auf Gaskrank TV
Ergebnisse:
1. Marco Melandri (Yamaha World Superbike Team) Yamaha YZF R1 40’23.699
2. Max Biaggi (Aprilia Alitalia Racing Team) Aprilia RSV4 Factory 40’23.940
3. Carlos Checa (Althea Racing) Ducati 1098R 40’24.135
4. Michel Fabrizio (Team Suzuki Alstare) Suzuki GSX-R1000 40’32.147
5. Eugene Laverty (Yamaha World Superbike Team) Yamaha YZF R1 40’35.562
6. Ayrton Badovini (BMW Motorrad Italia SBK Team) BMW S1000 RR 40’40.073
7. Leon Camier (Aprilia Alitalia Racing Team) Aprilia RSV4 Factory 40’43.774
8. Leon Haslam (BMW Motorrad Motorsport) BMW S1000 RR 40’45.098
9. Joan Lascorz (Kawasaki Racing Team) Kawasaki ZX-10R 40’45.254
10. Tom Sykes (Kawasaki Racing Team Superbike) Kawasaki ZX-10R 40’46.029
11. Jakub Smrz (Team Effenbert-Liberty Racing) Ducati 1098R 40’46.193
12. Noriyuki Haga (PATA Racing Team Aprilia) Aprilia RSV4 Factory 40’48.409
13. Maxime Berger (Supersonic Racing Team) Ducati 1098R 40’51.657
14. Roberto Rolfo (Team Pedercini) Kawasaki ZX-10R 40’55.423
15. Alexander Lowes (Castrol Honda) Honda CBR1000RR 40’55.697
16. Mark Aitchison (Team Pedercini) Kawasaki ZX-10R 40’58.470
17. Lorenzo Lanzi (BMW Motorrad Italia SBK Team) BMW S1000 RR 41’00.281
18. Chris Vermeulen (Kawasaki Racing Team) Kawasaki ZX-10R 41’09.389
19. Viktor Kispataki (Prop-tech ltd.) Honda CBR1000RR 41’52.606
20. Sylvain Guintoli (Team Effenbert-Liberty Racing) Ducati 1098R 41’15.440
RT. Matteo Baiocco (Barni Racing Team) Ducati 1098R 24’45.501
RT. Ruben Xaus (Castrol Honda) Honda CBR1000RR 2’00.118
Text von Gerald Dirnbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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