Der Titeldreikampf in der Supersport-WM nahm am Freitag in Jerez eine dramatische Wende.
Jules Cluzel stürzte gegen Ende des zweiten Freien Trainings in Kurve 5 von seiner MV Agusta. Dabei zog sich der Franzose einen offenen Bruch des linken Schienbeins und einen Bruch des linken Wadenbeins zu. Außerdem renkte sich Cluzel die rechte Schulter aus. Er wurde sofort ins Krankenhaus nach Jerez gebracht.
Damit wird seine Saison wohl zu Ende sein. Nach Jerez reiste Kenan Sofuoglu (Kawasaki) als Führender, Cluzel hat 13 Punkte Rückstand. Der US-Amerikaner PJ Jacobsen (Honda) hat mit 28 Zählern Rückstand ebenfalls noch Titelchancen. Cluzel feierte in der laufenden Saison drei Siege, Sofuoglu vier und Jacobsen einen. Da mit Jerez, Magny-Cours und dem Finale in Katar nur noch drei Rennen auf dem Programm stehen, hat Sofuoglu beste Chancen auf seinen vierten WM-Titel.
„Es tut mir sehr leid für Jules“, kommentiert der Türke den Ausfall seines Rivalen. „Jeder hat alles gegeben. Jacobsen ist jetzt mit der Honda stark und Jules war heute auch wieder sehr stark. Ich denke, wir hatten heute eine ähnliche Pace.“ Cluzel wurde in der Motorrad-WM in den kleinen Klassen groß. 2010 konnte er das Moto2-Rennen in Silverstone gewinnen. 2013 absolvierte er eine mäßige Saison bei Crescent-Suzuki in der Superbike-WM.
In den vergangenen beiden Jahren zählte Cluzel mit der MV Agusta zu den Topleuten. Er hatte die Chance, der erste MV-Agusta-Weltmeister seit 1974 zu werden. „Motorradrennsport ist manchmal hart“, fühlt Jacobsen mit Cluzel mit. „Alles kann passieren und man braucht auch Glück. Er ist ein großartiger Fahrer. Mir hilft das in der WM aber nicht. Ich bräuchte Jules, damit er Kenan besiegt. Ohne Jules wird der WM-Titel für mich nun noch schwieriger.“
Text von Gerald Dirnbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter
Neueste Kommentare