(Motorsport-Total.com) – Auf Grund der stark angespannten Situation bei KTM (die Entwicklung der KTM RC16 wurde gestoppt) besteht aktuell die Gefahr, dass die MotoGP einen der fünf beteiligten Hersteller verlieren könnte.
Das Hinzukommen eines neuen Herstellers hingegen gestaltet sich schwierig. BMW zeigte Interesse, doch zuletzt ist es still geworden um einen möglichen MotoGP-Einstieg der Münchner. Dafür hat Suzuki ein erstes Signal für eine Rückkehr in die Königsklasse gesendet.
Suzuki-Präsident Toshihiro Suzuki sorgte jüngst für Schlagzeilen, als er mit einem Rennsport-Comeback seiner Marke liebäugelte. Dabei hat der japanische Hersteller die MotoGP erst am Ende der Saison 2022 verlassen. Suzuki verletzte damals einen noch vier Jahre laufenden Vertrag mit MotoGP-Rechteinhaber Dorna.
Erst zwei Jahre zuvor gelang mit Joan Mir der Titelgewinn. Und auch in der rückblickend finalen Grand-Prix-Saison war Suzuki konkurrenzfähig, wie der Sieg beim Abschiedsrennen in Valencia von Alex Rins belegt.
Suzuki plant neue Modelle und dann will dann in den Rennsport zurückkehren
Doch bevor Suzuki wieder in den Rennsport zurückkehrt, müssen einige Vorbereitungen getroffen werden. So plant Suzuki-Präsident Toshihiro Suzuki, zuerst die Produktpalette zu erneuern. Besonders attraktiv ist diese aktuell nicht.
Viele Modelle sind in die Jahre gekommen, es gibt praktisch keine Innovationen. Somit hat man kaum noch Argumente, um sich gegen die deutlich günstigere Konkurrenz aus China durchzusetzen. Dass der Rennsport vor allem im Motorradbereich sehr wichtig ist, um die Marke zu stärken, hat man auch bei Suzuki realisiert.
„Die Siege in der MotoGP waren natürlich sehr wichtig für uns“, erklärt Suzuki-Präsident Toshihiro Suzuki gegenüber dem Corriere dello Sport. „Doch es bringt uns nichts, wenn wir nicht über eine vollständige und vielfältige Modellpalette für alle Motorradbegeisterten verfügen. Und ich glaube nicht, dass wir uns derzeit in dieser Situation befinden.“
„Es ist wichtig, dass wir schnell eine vollständige Produktpalette anbieten, die die heutigen Fahrer zufriedenstellt. Wenn alles gut läuft, kehren wir dann zum Rennsport zurück – und gewinnen wieder“, kündigt der Suzuki-Präsident an.
Zu wenig Zeit bis zur neuen MotoGP-Ära mit den 850er-Bikes
Die Aussagen von Toshihiro Suzuki können als positives Signal angesehen werden. Eine baldige Rückkehr in die MotoGP ist allerdings nicht zu erwarten. In der Saison 2027 startet die MotoGP in eine neue Ära, doch bis dahin bleibt nicht mehr viel Zeit, um ein konkurrenzfähiges Motorrad zu entwickeln.
Suzuki müsste erneut bei null beginnen. Die Japaner kündigten vor zwei Jahren an, die 2022er-Prototypen zu verschrotten. Zudem sickerte durch, dass man diverse Daten an BMW verkauft hat. Eine Hürde könnte zudem der Mangel an Startplätzen darstellen, sollten alle aktuellen Hersteller ihre Projekte fortsetzen.
Denn die Dorna hat klargestellt, dass man am Format mit 22 Teilnehmern festhalten möchte. Sprich, wenn ein neuer Hersteller hinzukommt, dann muss er sich mit einem der aktuellen Teams verbünden. Das wären aktuell Pramac, Tech 3, LCR, Gresini, VR46 und Trackhouse.
Diese Teams haben allerdings zum Teil sehr enge Verbindungen zu den Werken, von denen sie Material beziehen. Dass derartige Traumehen aber nicht zwingend für die Ewigkeit gemacht sein müssen, sah man dieses Jahr bei Pramac.
Text von Sebastian Fränzschky
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