Beim Katalonien Grand Prix in Barcelona ließ Suzuki die Katze aus dem Sack und präsentierte die neue MotoGP-Maschine der Öffentlichkeit. Randy de Puniet drehte beim Test seine Runden mit der neuen Suzuki und erzielte gute Rundenzeiten. Doch bereits vor dem Test war klar, dass die Japaner, nicht wie ursprünglich angekündigt in der kommenden Saison, sondern ein Jahr später zurückkommen.
Offen ist, wer für Suzuki fahren wird. Testteam-Manager Davide Brivio bestätigt Gespräche mit Cal Crutchlow, der in Zukunft unbedingt eine Werks-Maschine fahren möchte. „Cal war sehr interessant für uns und wir standen in Kontakt mit ihm. Doch wir gingen nie richtig ins Detail, weil wir die Entscheidung für 2014 abwarten wollten. Es gab aber Kontakt zu seinem Management“, wird Brivio von ‚Motor Cycle News‘ zitiert.
Noch ist offen, wo der Brite nach der laufenden Saison fahren wird. Sein Vertrag bei Herve Poncharals Tech-3-Team läuft noch in diesem Jahr aus, weil sich Crutchlow im Vorjahr bewusst für einen Einjahres-Vertrag entschied. Die Leistungen des ehemaligen Supersport-Weltmeisters scheinen aber neben Poncharal auch weitere Teamchefs anzulocken. Crutchlow befindet sich momentan mit allen Herstellern in Gesprächen, hieß es beim Rennen in Assen.
Doch auch ein weitere Brite weckt Interesse: Scott Redding. Der Marc-VDS-Pilot führt die Moto2-Wertung momentan an und war bei den vergangenen Rennen stets ein Kandidat für den Sieg. „Scott schlägt sich gut. Sein Tempo, seine Konstanz und sein Fahrstil machen ihn zu einem interessanten jungen Fahrer“, bestätigt Brivio. „Ich denke, dass er gerne in der kommenden Saison in der MotoGP fahren würde. Deshalb sind wir vermutlich zu spät dran.“
„Bisher haben wir für 2015 noch niemanden, doch es gibt viele Optionen und sicher dürfen wir Scott Redding nicht ignorieren“, erklärt der Suzuki-Testteam-Manager. In der laufenden Saison wird Testpilot de Puniet mit der neuen Maschine arbeiten. Die Leistungen des Franzosen in der laufenden Saison tragen aber nicht unbedingt dazu bei, dass de Puniets Kurs steigt. Momentan muss er sich Wochenende für Wochenende von Teamkollege Aleix Espargaro vorführen lassen.
Da Suzuki durch den verschobenen Wiedereinstieg noch ein komplettes Jahr mehr Zeit hat, wären in der kommenden Saison Wildcard-Einstätze möglich, um das neue Motorrad unter Rennbedingungen zu testen. Doch dafür gibt es in Japan bisher keine Pläne. Stattdessen schielt Testteam-Manager Brivio in Richtung Valentino Rossi, mit dem er bei Yamaha viele Jahre zusammen arbeitete.
„Wir müssen uns die bestmöglichen Optionen ansehen und Valentino ist eine von diesen. Warum nicht? Wir schließen niemanden aus“, betont er. „Wir konnten es sehen und ich bin stolz, es berichten zu dürfen, dass Valentino bei seiner Ankunft die Geschichte von Yamaha änderte. Wir konnten deutlich zeigen, wie wichtig der Fahrer ist und das in den vergangenen zehn Jahren unterstreichen. Wenn wir gute Fahrer haben, können wir unser Potenzial zeigen.“ Rossi gelang bei der Dutch TT in Assen der 80. MotoGP-Sieg, es war der 47. für Yamaha.
Text von Sebastian Fränzschky
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