Nach vier Jahren der Zusammenarbeit haben sich am Saisonende die Wege von Colin Edwards und dem Tech3-Team getrennt. Im kommenden Jahr wird bei den Franzosen Andrea Dovizioso auf der Yamaha sitzen, der US-Amerikaner wird bei Forward eine Suter-BMW fahren. Teamchef Herve Poncharal gab zu, dass ihm die Trennung von Edwards alles andere als leicht gefallen ist.
„Es war eine sehr schwere Entscheidung, Colin keinen neuen Vertrag anzubieten“, sagt der Franzose gegenüber ‚Motor Cycle News‘. Allerdings sei er selbst ein wenig davon überrascht worden, dass der 37-Jährige seine Karriere noch einmal verlängern wollte. „Wir sind 2011 mit der Erwartung in die Saison gegangen, dass es sein letztes Jahr sein wird. Aber im Laufe der Saison, auch wegen der guten Ergebnisse, kam in ihn der Wunsch auf, weiterzufahren.“
Poncharal hatte nach Gesprächen mit Edwards zunächst auch vor, den Vertrag noch einmal zu verlängern. Doch dem standen schließlich die Interessen Yamahas entgegen. „Mein Team ist eine Art Nachwuchsteam für Yamaha, wo ein junger Fahrer, wie im Fall von Ben (Spies, Anm. d. Red.), sein Potenzial zeigen kann, bevor er ins Werksteam wechselt. Colin wusste, dass es nicht einfach werden würde, bei uns zu bleiben.“
So musste er Edwards, der in dieser Saison mit Platz drei beim Grand Prix in Silverstone noch einmal für einen Höhepunkt gesorgt hatte, schweren Herzens ziehen lassen. „Für Tech3 ist das ein Jammer. Wir wussten zwar, dass unsere Zusammenarbeit irgendwann zu Ende gehen würde, aber er war der beste Fahrer, den wir in der MotoGP je hatten.“ Poncharal lobte neben den sportlichen Resultaten vor allem die menschlichen Qualitäten des US-Amerikaners, der ein guter Team-Player und eine Stimmungskanone gewesen sei. „Das Kapitel Colin Edwards zu den Akten zu legen ist schwierig. Ich freue mich aber, dass er weiterhin im Fahrerlager ist.“
Mit dem CR-Motorrad von Forward wartet nun eine völlig neue Aufgabe auf Edwards. Allerdings eine, die ihm nach Anschicht seines bisherigen Teamchefs liegen wird: „Meiner Einschätzung nach ist er jemand, der Herausforderungen braucht, der es liebt, ein Motorrad zu fahren und zu entwickeln. Das CRT-Projekt bei Forward ist für ihn ein neues Abenteuer, eine Herausforderung, denn er weiß, dass das die Zukunft der MotoGP ist.“
Text von Markus Lüttgens
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