Die Superbike-WM hat die ersten Runden auf dem neuen Chang-Circuit in Thailand absolviert. Am Freitag standen zwei Freie Trainings auf dem Programm, wobei die erste Session auf 75 Minuten ausgedehnt wurde, um den Fahrern genügend Streckenzeit zu bieten.
Im ersten Training präsentierte sich Jonathan Rea mit seiner Kawasaki in Bestform und markierte mit 1:35,004 Minuten die erste Richtzeit auf diesem neuen Kurs, der sich rund 400 Kilometer nordöstlich von Bangkok befindet.
Es war eine deutliche Bestzeit, denn Teamkollege Tom Sykes hatte als Zweiter sieben Zehntelsekunden Rückstand. Aprillia-Neuling Jordi Torres folgte auf Rang drei und lag eine Sekunde zurück. Im Nachmittagstraining wurden die Zeiten deutlich schneller und das Feld schob sich zusammen. Das Thermometer kletterte auf bis zu 39 Grad Lufttemperatur. Viele Fahrer absolvierten Longruns, um die Reifenwahl für die Rennen auszutesten.
In den letzten Minuten gingen die meisten wieder auf Zeitenjagd, um sich einen provisorischen Platz für die morgige Superpole zu sichern. Am Ende stellte Suzuki-Pilot Alex Lowes mit 1:34.685 Minuten die schnellste Zeit des Tages auf. Ein kleiner Sturz in der ersten Session konnte den Briten nicht aufhalten. Rea war erneut schnell unterwegs und musste den Platz an der Sonne nur um 0,066 Sekunden abgeben. Auf den Plätzen vier und fünf folgten Chaz Davies, der ebenfalls einmal von seiner Ducati gestürzte war, und Leon Haslam (Aprilia).
Weltmeister Sylvain Guintoli hatte mit seiner Honda acht Zehntelsekunden Rückstand und belegte Rang acht. Sein Teamkollege Michael van der Mark wurde dagegen nur 15. Ein positives zweites Comeback zeigte Troy Bayliss (Ducati). Am Vormittag ließ es der dreifache Weltmeister noch vorsichtig angehen und lag zwei Sekunden zurück. Im zweiten Training drehte der Australier auf und schob sich auf den siebten Platz ins Spitzenfeld.
Der Chang-Kurs aus der Feder von Hermann Tilke besticht durch zwei lange Gerade und einem kurvigeren Abschnitt. Torres war der erste Fahrer, der auf der Geraden zwischen den Kurven eins und zwei mit mehr als 300 km/h gemessen wurde. Diese Gerade mündet in eine engere Haarnadel und ist die beste Überholstelle auf diesem neuen Kurs. Das Feedback der Fahrer fiel nach diesem ersten Trainingstag durchweg positiv aus.
„Die Strecke ist sehr schön und für mich war sie einfach zu lernen“, sagt Superbike-Rookie Torres. „Es gibt harte Bremszonen. Dort muss ich meinen Fahrstil mit dem Motorrad noch verbessern. Wenn ich spät bremsen und die Linie schließen kann, komme ich schneller aus den Kurven heraus.“ Die Kombination aus Highspeed und engen Kurven kann die Fahrer begeistern.
Die Streckencharakteristik erinnert Rea ein wenig an Monza: „Es ist sehr schön, auf einer neuen Strecke zu fahren und dank der Auslaufzonen ist es hier auch sehr sicher. Der erste Abschnitt ist wie ein kleines Monza. Die erste Kurve ist exakt so wie in Assen, obwohl dann eine lange Gerade folgt. Der kurvige Komplex im letzten Abschnitt erinnert an Katar. Es ist ein schöner Kurs, der Asphalt ist abgesehen von Kurve eins sehr eben.“
Die Superbike-WM ist die erste internationale Serie, die in Thailand fährt. In naher Zukunft soll dort auch die MotoGP gastieren. Die Superbike-WM ist von Promoter Dorna eine Art Vorhut. „Alle sind sehr beeindruckt von der Anlage“, sagt Crescent-Suzuki-Teammanager Paul Denning. „Die Thailänder können das Wetter nicht bestimmen, denn es ist sehr heiß, aber es ist sehr angenehm mit allen hier zu arbeiten. Es sind sehr freundliche Leute. Hoffentlich kommen am Sonntag viele Zuschauer.“
Text von Gerald Dirnbeck
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