(Motorsport-Total.com) – Bereits vor dem Rennwochenende in Thailand prophezeite BMW, dass das Layout des Chang International Circuit eine Herausforderung ist.
Mit dieser Einschätzung lagen die Münchner richtig. Die beiden langen Geraden deckten die Schwachstelle der neuen S1000RR auf. In den Topspeed-Wertungen reihten sich die BMW-Piloten hinter der Konkurrenz von Ducati, Kawasaki, Yamaha und Honda ein. Besonders in den Rennen hatten Tom Sykes und Markus Reiterberger große Mühe, sich in den Zweikämpfen durchzusetzen.
„Der Topspeed der Ducatis ist wirklich brutal“, stellte Reiterberger im Rahmen des Rennwochenendes fest. BMW-Motorradsport-Direktor Marc Bongers bestätigt: „Aufgrund des momentanen Defizits in Sachen Höchstgeschwindigkeit wäre es derzeit noch unrealistisch, zu erwarten, dass wir unsere Startplätze in den Rennen bestätigen können.“
In der Superpole stellte Sykes seine BMW auf Startplatz sechs. Dieses Ergebnis konnte der Ex-Weltmeister in keinem der drei Rennen bestätigten. Er wurde in Lauf eins Neunter, beendete das vorzeitig abgebrochene Superpole-Rennen auf Position zehn und schied in Lauf zwei mit einer defekten Kupplung aus. Teamkollege Reiterberger beendete die beiden Hauptrennen in Buriram auf Platz 14 und elf. Im Superpole-Rennen landete der Obinger auf Position 14.
Höhen und Tiefen in Thailand
„Die Ergebnisse des ersten Rennens liegen im Bereich unserer Erwartungen. Wir konnten unsere Updates positiv bestätigen und auch sonst noch weitere Themen aussortieren“, kommentiert BMW-Motorradsport-Direktor Bongers.
„Das zweite Hauptrennen verlief eher enttäuschend für uns, mit Toms Ausfall und dem Rückstand, den Markus auf die Spitze hatte“, bemerkt Bongers. „Tom musste aufgrund einer schlupfenden Kupplung aufgeben. Es gilt jetzt, im Detail zu analysieren, was die Ursache dafür war. Markus konnte als Elfter noch einige Punkte holen. Jetzt müssen wir die kurze Pause nutzen, um im Werk die nächsten Updates fertigzustellen und damit auf unserem Weg nach vorne die nächsten Schritte zu machen.“
Tom Sykes glänzt in der Superpole
Teamchef Shaun Muir ist nach dem Rennwochenende in Thailand besonders von Sykes‘ Superpole-Performance begeistert. Mit Startplatz sechs wurde Sykes ein weiteres Mal seinem Ruf als Mister Superpole gerecht. „Tom hatte eine wirklich gute Superpole“, freut sich Muir. „Er ist eher verhalten in die Session gestartet und kam zunächst nicht richtig in seinen Rhythmus. Aber dann hat er den Qualifyingreifen aufgezogen und eine super Runde hingelegt, mit der er sich den starken sechsten Platz in der zweiten Startreihe gesichert hat.“
„Markus konnte seinen Qualifyingreifen nicht optimal nutzen, ist aber dennoch mit einer guten Leistung auf einen ganz ordentlichen Startplatz gefahren“, kommentiert Muir den elften Startplatz des Deutschen.
Im Rennen nicht so stark wie auf eine Runde
Sykes rutschte in Lauf eins von Position sechs auf neun ab. „Im Rennen wussten wir in etwa, wo im Feld wir uns einreihen würden. Unser Ziel war eine Platzierung in den Top 10, und ich denke, Tom hat mit seinem Resultat, das er trotz unseres Defizits in Sachen Höchstgeschwindigkeit geholt hat, seine ganze Professionalität gezeigt. Wir haben wertvolle Daten gesammelt“, so Muir.
„Markus ist im Getümmel der ersten Kurve zurückgefallen und hatte dann schwierige erste Runden. Er kam nicht in seinen Rhythmus und ist ein paar Mal weit gegangen, als er Probleme beim Bremsen hatte. So kam er auf Platz 14 ins Ziel. Doch wir wissen, wo seine Schwierigkeiten liegen“, hält Muir fest. „Insgesamt bin ich mit den gemachten Fortschritten sehr zufrieden.“
Keine Punkte im Superpole-Rennen
Der Sonntag begann mit dem vorzeitig abgebrochenen Superpole-Rennen (zum Bericht), in denen die BMW-Piloten nicht in die Top 9 kamen und somit keine Punkte sammeln konnten. „Tom hatte ein wirklich gutes Superpole-Rennen“, kommentiert Muir den zehnten Platz des Briten. „Unser Ziel lautete wieder, in die Top 10 zu fahren. Er hatte einen richtig guten Start, wurde dann in der ersten Kurve etwas nach außen gedrückt, aber arbeitete sich wieder nach vorne. Bereits in Kurve drei lag er wieder auf einer aussichtsreichen Position. Er fand in einen guten Rhythmus und kam mit einem guten Resultat ins Ziel.“
In Lauf zwei strandete Sykes mit einem Kupplungsschaden (zur Story). „Toms Hauptrennen war unglücklicherweise plötzlich beendet. Er hatte wieder in einen passenden Rhythmus gefunden, sich auf die Strecke eingespielt, und die Rundenzeiten begannen, schneller zu werden. Doch dann fiel er leider aufgrund eines technischen Problems aus“, bedauert Muir.
Markus Reiterberger fehlt das Gefühl für seine BMW
Reiterberger beendete das zweite Hauptrennen auf Position elf. Nur 13 Piloten sahen die Ziellinie. „Markus fühlte sich heute auf dem Bike einfach nicht richtig wohl, was schon das ganze Wochenende über ein Problem war. Er konnte kein gutes Gefühl für das Chassis entwickeln, vor allem nicht für das Vorderrad. Solange wir ihm nicht dieses wirklich komfortable Gefühl geben können, hat er Schwierigkeiten, richtig anzugreifen und die Lücke zur Spitze zu schließen“, erklärt Muir.
„Dennoch müssen wir mit dem Wochenende in Buriram insgesamt zufrieden sein. Toms Ausfall war eine Enttäuschung, aber wir nehmen trotzdem viel Positives mit und freuen uns nun auf Aragon“, so der BMW-Teamchef.
In der Fahrerwertung liegen die beiden BMW-Piloten nach den beiden ersten Rennwochenenden auf den Positionen zehn (Sykes) und 13 (Reiterberger).
Text von Sebastian Fränzschky
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