Motorsport-Total.com) – Ein halber Punkte trennte Tom Sykes 2012 von Weltmeister Max Biaggi. Der Kawasaki-Pilot wäre seit 2007 der erste Pilot gewesen, der mit einem klassischen Screamer den Titel geholt hätte, nachdem zuletzt Ducati, Aprilia und Yamaha den Weltmeister stellten. Doch nicht nur Kawasaki war 2012 konkurrenzfähig, auch Honda und BMW konnten Rennen gewinnen.
„Das ist vor allem ein Verdienst der Elektronik, die einen Riesensprung nach vorne gemacht hat und dafür sorgt, dass die Leistung kontrollierbarer wird und die Reifen nicht so früh eingehen“, erklärt Sykes gegenüber ‚Fastbike‘ den Aufschwung der Screamer. „Die Entwicklungen aus der MotoGP schwappen auch zu uns herüber. Unser Data-Ingenieur Danilo ist wahrscheinlich der meistbeschäftigte Mann in der Box.“
Auch 2013 bei Kawasaki
Der 27-jährige Brite wird 2013 seine dritte Saison in der grünen Lederkombi bestreiten. „Viele Fahrer schauen immer nach den aktuell besten Bikes und wechseln jede Saison hin und her. Nicht mein Ding. Es ist jetzt mein drittes Jahr auf Kawasaki, ich hatte schlechte Zeiten und hoffe jetzt auf gute“, bemerkt Sykes, der zu den großen Favoriten in der anstehenden Saison zählt.
Einen großen Anteil an den konstant guten Resultaten hatte neben der besseren Elektronik auch der flüssigere Fahrstil von Sykes. „Früher bin ich mächtig auf dem Motorrad rumgeturnt, aber ich habe festgestellt, dass man auch mit weniger Kraftaufwand das gleiche Resultat erzielen kann. Ich höre jetzt mehr auf das Bike, bewege es sanfter und nicht mehr so aggressiv“, analysiert er. „Das hilft mir, über die Renndistanz ökonomisch mit meiner Kraft umzugehen.“
Der Reiz der MotoGP
Bei Kawasaki arbeitet man momentan sehr engagiert am Superbike-Projekt mit der ZX-10R. Offen ist, ob sich die Japaner in der nahen Zukunft wieder in die MotoGP trauen oder ihr Engagement weiterhin auf die Superbike-WM begrenzen. Bei einer möglichen MotoGP-Rückkehr wäre Sykes sicher ein heißer Kandidat.
Den Weg über die Claiming-Rule-Regel möchte der Brite aber nicht gehen. „CRT interessiert mich nicht. Mein Superbike ist geiler“, bekräftigt Sykes. 2008 testete er bereits die MotoGP-Suzuki. „Das Problem war, dass es sehr spät am Nachmittag stattfand, die Temperaturen waren ziemlich niedrig, und diese Bridgestone-GP-Reifen brauchen ewig, um auf Temperatur zu kommen. Ich hätte aber schon Bock, noch mal so ein GP-Bike unter besseren Bedingungen zu fahren.“
Eine klare Absage erteilt er den in Großbritannien und Irland so beliebten Straßenrennen. „Nein danke“, lehnt er Isle of Man TT und weitere beliebte Roadracing-Events ab. „Ich habe größten Respekt vor der Leistung der Roadracer, aber ich finde, ich bin verrückt genug.“
Text von Sebastian Fränzschky
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter
Neueste Kommentare