Troy Bayliss bestreitet in der Australischen Superbike-Meisterschaft (ASBK) sein Renn-Comeback.
Im März feiert Bayliss seinen 49. Geburtstag, doch das hält den Superbike-Weltmeister von 2001, 2006 und 2008 nicht davon ab, sich mit den deutlich jüngeren Fahrern zu messen. Im verregneten Qualifying fuhr der Desmosport-Ducati-Pilot auf Platz drei und erhielt für diese Leistung einen großen Applaus von den anwesenden Fans.
„Ich glaube, ich bin erstmals seit zehn Jahren im Nassen gefahren“, scherzt Bayliss nach dem Qualifying. „Ich benötigte eine Weile, bis ich ein Gefühl für die Maschine bei diesen Bedingungen aufbauen konnte, doch dann fühlte ich mich wohl. Wenn man sich konzentriert, dann ist das Fahren im Nassen weniger anstrengend als im Trockenen. Es ist eine tolle Ausgangslage für die Rennen am Samstag und am Sonntag.“
„Die Meisterschaft ist härter umkämpft denn je“, stellt Bayliss im Gespräch mit ‚WorldSBK.com‘ fest und nennt den Grund für das überraschende Comeback: „Die Sponsoren wollten, dass ich fahre. Ich dachte mir, dass ich dadurch wieder richtig fit und gesund werde. Ich wäre ohnehin hier gewesen, weil Oli fährt“, spielt er die Einsätze seines Sohnes in der Supersport-300-Klasse an.
Seine ehemaligen Weggefährten waren schockiert, als Bayliss seine Comeback-Pläne offenbarte. Vor allem die Ducati-Manager rieten davon ab. „Viele Leute, wie Davide (Tardozzi), Ernesto (Marinelli) und Paolo (Ciabatti), haben zu mir gesagt: ‚Troy, was tust du da nur?‘ Doch ich fühle mich wieder wohl auf dem Motorrad. Es macht mir Spaß“, kommentiert der Australier.
„Ich möchte konkurrenzfähig sein“, betont Bayliss, der zusammen mit Sohn Oliver eine schöne Rennsaison erleben möchte. „Es ist verrückt. Wir lachen sehr viel zusammen. Bei mir läuft es jetzt gut. Beim Test war ich nicht ganz so schnell. Ich wollte den Rhythmus finden und mich mit dem Motorrad vertraut machen. Oli meinte zu mir: ‚Dad, du musst dich weiter neben das Motorrad lehnen!‘ Er sagt mir immer, was ich zu tun habe. Es ist sehr lustig. Ich konterte: ‚Kümmere dich nicht um mich, schau lieber auf dich! Ich fahre den Oldschool-Stil. Das ist mein Stil.'“
Ex-Rivale Troy Corser ist ebenfalls vor Ort, um sich die Superbike-WM und die ASBK anzuschauen. „Es ist toll, dass Troy wieder fährt und für alle alten Hasen aus Australien hier die Fahne hoch hält. Ich selbst fahre auch noch ab und zu, aber nicht auf diesem hohen Niveau. Ich wünsche ihm alles Gute. Er sieht sehr fit aus“, stellt Corser fest und prophezeit: „Wenn Troy fit und entschlossen ist, dann ist er nur schwer zu schlagen. Ich denke, er hat Chancen auf den Sieg.“
Text von Sebastian Fränzschky
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