TT2012 Isle of Man - © iomtt.com

© iomtt.com - Die Tourist Trophy war trotz wechselhaftem Wetter auch 2012 ein Zuschauermagnet

Die Tourist Trophy 2012 ist Geschichte. Auch in diesem Jahr kämpfte die Road-Racing-Elite auf der Isle Of Man wieder um Siege, Rundenrekorde und Podestplätze. Die Rennen auf der Insel zwischen Großbritannien und Irland haben auch Valentino Rossi begeistert, der vor einigen Jahren als Zuschauer vor Ort war und seitdem fasziniert ist: „Ich verfolge das Geschehen auf der Isle Of Man, kenne die Fahrer und bin der Meinung, dass sie richtig große Eier haben“, so der MotoGP-Pilot.

Mark Webber ist ebenfalls ein Fan der TT. „Es ist eine besondere Veranstaltung. Die Fahrer, die Maschinen und der Kurs sind beeindruckend. Es ist eine Ehre, hierhin kommen zu dürfen und sich das anzusehen“, erklärt der Formel-1-Pilot, der seinem Landsmann Cameron Donald die Daumen drückte. Webber selbst würde auf einen Start hier verzichten. „Es gibt Sportarten für die ‚guten Jungs‘ – das ist eine davon.“

Webber gratuliert McGuinness

Beim ehrwürdigen Mountain Course fühlt sich Webber an Spa-Francorchamps erinnert. Die Senke bei Bray Hill vergleicht er mit Eau Rouge. „Bei uns ist es aber deutlich sicherer als hier“, bemerkt der Red-Bull-Pilot aber zwinkernd. Nach dem Ende des Superbike-Rennens am Montag wartete Webber im Parc Ferme auf die Sieger. Er durfte John McGuinness zu seinem 18. TT-Sieg gratulieren.

„Das ist etwas Besonderes“, freute sich Honda-Pilot McGuinness direkt nach seinem Sieg. Gegenüber ‚MotorCycleNews‘ erklärte der TT-Legends-Pilot: „Es lag recht viel Laub auf der Strecke. Dadurch habe ich auf der ersten Runde etwas gezögert und musste erst meinen Rhythmus finden. Danach waren die Bedingungen gut und ich habe mich überall gut gefühlt. Als ich die Führung übernommen hatte, habe ich mich auf meine Tafeln konzentriert.“

Martin ohne Podium

Guy Martin © iomtt.com

© iomtt.com -Guy Martin und Tyco-Suzuki hatten 2012 keinen Grund zur Freude

Platz zwei sicherte sich Markenkollege Donald, der vor Bruce Anstey ins Ziel kam. Der Neuseeländer komplettierte die Top 3 für Honda. Grund zur Enttäuschung hatte Guy Martin (Suzuki), der 2012 endlich seinen ersten TT-Sieg feiern wollte. Diesen Wunsch konnte sich der wortgewandte Brite nicht erfüllen. Weder im Superstock-Rennen noch den beiden Supersport-Läufen gelang es Martin, aufs Podest zu fahren.

„Das zweite Supersportrennen war nicht gut“, kritisiert Tyco-Suzuki-Chef Philip Neill. „Er erzielte nicht das Ergebnis, das wir erwartet haben. Wir schauen immer noch, woran es lag. Die GSX-R600 ist ein mehr als wettbewerbsfähiges Motorrad, wie wir in der BSB und beim Northwest 200 gesehen haben.“ Vor der Senior TT kam sogar das Gerücht auf, Martin hätte die Insel verlassen. Am Ende stellte sich heraus, dass er lediglich seinen Vater vom Flughafen abgeholt hatte.

Die Hoffnungen auf einen Sieg im Senior-TT-Rennen musste der Suzuki-Pilot ebenfalls begraben. Auf Grund der nassen Stellen wurde das Rennen erstmals auf Grund des Wetters abgesagt. „Es ist schade“, bedauert Martin.“ Wir hatte nicht gerade die beste Woche, doch all das hätte man vergessen, wenn es bei der Senior TT gut gelaufen wäre. Doch die Entscheidung war richtig.“

Senior TT abgesagt

John McGuinness © iomtt.com

© iomtt.com - John McGuinness wollte sich bei der Senior TT seinen 20. Isle-Of-Man-Sieg holen

McGuinness war ebenfalls enttäuscht, hatte er nach seinem Triumph im Superstock-Rennen seinen 20. TT-Sieg bereits vor Augen. „Ich wäre gerne gefahren. Ich war bereit und wollte die ‚Dolly‘ (Trophäe für den Sieg bei der Senior TT; Anm. d. Red.) mit nach Hause nehmen. Doch es war zu riskant. Geschnittene Slicks auf einem Superbike? Da hat man keine Chance“, stellt der TT-Routinier klar.

Padgetts-Pilot Anstey bedauerte die Senior-TT-Absage ebenfalls: „Ich habe mich sehr gut gefühlt. Sehr stark. Doch was soll man machen? Auf der Isle Of Man weiß man nie, was das Wetter macht.“ Für den Neuseeländer gab es in der TT-Woche dennoch Grund zur Freude. Mit dem knappen Sieg im ersten Supersport-Rennen sicherte sich Anstey seinen neunten TT-Triumph.

Das zweite Supersport-Rennen entschied Michael Dunlop (Yamaha/Kawasaki) für sich, der abgesehen vom Sieg bei den 600ern wenig zu Grund zur Freude hatte. „Ich hatte in der Woche nur Probleme und habe den Überblick verloren, wie viel Geld wir durch Motoren verloren haben“, berichtet er den Kollegen von ‚Bikesportnews‘. „Ich kann nicht genug über meine Jungs im Team reden. Sie haben sich den Arsch aufgerissen.“

Honda dominiert

Dunlops Sieg war die einzige Niederlage für Honda. Abgesehen davon waren die CBRs auch 2012 überlegen. „Die TT ist jedes Mal ein magischer Event für Honda“, schildert Honda-Racing-Manager Neil Tuxworth. „Es ist der Ort, an dem Honda mit dem Rennsport begann. Seit über 50 Jahren kommen wir nun hierhin, um uns zu messen. In dieser Zeit haben wir zahlreiche Erfolge gefeiert.“

„Das Honda TT Legends Team, Padgetts Racing und Wilson Craig Racing haben sehr professionell gearbeitet und bewiesen, dass die Honda nach wie vor die konkurrenzfähigste Maschine ist, egal in welcher Klasse“, so Tuxworth. Suzuki, Kawasaki und Yamaha können von der Ausbeute ihres Konkurrenten nur träumen.

Im Swan-Yamaha-Team, das 2011 mit Tommy Hill die Britische Superbike-Meisterschaft (BSB) gewinnen konnte, ruhten alle Hoffnungen auf Ian Hutchinson, der 2010 als erster Fahrer alle Solo-Rennen gewinnen konnte. Durch seinen schweren Unfall in Silverstone 2010 und den erneuten Sturz Anfang des Jahres war „Hutchy“ dieses Jahr aber nicht fit genug, um im den Kampf um Siege oder Podestplätze einzuziehen.

Hutchinson: Saison beendet?
Immerhin beendete er alle vier Rennen und verzeichnete einen sechsten Platz im zweiten Supersport-Rennen als größten Erfolg. Die Saison des Swan-Yamaha-Piloten könnte aber bereits vorüber sein. „Wir müssen noch abwarten, was die Chirurgen mit Blick auf die Zukunft sagen. Wir werden Ian aber nicht zu Rennen zwingen, solange er nicht richtig fit ist“, stellt Swan-Yamaha-Teamchef Shaun Muir klar. Einen Start beim Ulster Grand Prix schließt Muir derzeit aus.

Für den Deutschen Rico Penzkofer war die TT 2012 eine Enttäuschung. Im Superbike-Rennen verhinderte ein falsches Flaggensignal einen Achtungserfolg. Im Superstock-Rennen musste der BMW-Pilot Tempo rausnehmen, weil er körperlich an sein Limit kam. „Ich will gar nicht nach Ausreden suchen, ich war heute einfach zu langsam“, gibt er nach Platz 53 auf seiner Website zu. „Ich hatte irgendwie starke Schmerzen und habe nach der ersten Runde schon gedacht, dass ich aufgeben muss. Aber irgendwie ist es dann doch weiter und weiter gegangen.“

Text von Sebastian Fränzschky

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