(Motorsport-Total.com) – Vor einigen Jahren gab es Überlegungen für einen Umbau des Sachsenrings speziell für die Motorrad-WM.
Ausgerechnet die charakteristische Rechts-Bergab (Kurve 11) – früher bekannt als Wasserfall-Kurve, bevor sie in Ralf-Waldmann-Kurve umbenannt wurde – sollte umgebaut werden. Von diesen Plänen hat man aber Abstand genommen.
Zwar gab es im Vorfeld des Motorrad-Grand-Prix von Deutschland 2014 einen Test mit einer mobilen Schikane in besagter Kurve 11. Nachdem Stefan Bradl, Andrea Iannone und Bradley Smith die provisorische Streckenführung befahren hatten, wurde aber entschieden, keinen Umbau vorzunehmen. Sowohl das Sachsenring-Wochenende 2014 als auch alle weiteren seitdem fanden auf dem noch heute aktuellen Streckenlayout statt.
„Ich wusste gar nicht, dass dort mal ein Umbau im Gespräch war“, sagt Jorge Martin, der am diesjährigen MotoGP-Wochenende auf dem Sachsenring sowohl den Sprint am Samstag als auch den Grand Prix am Sonntag gewonnen hat.
Besagte Kurve 11 beschreibt Martin als „mit Sicherheit eine der besten Kurven der Strecke“ und erklärt: „Mit einem MotoGP-Bike musst du auf einer engen Linie aus Kurve 10 herauskommen. Und wenn du es richtig hinbekommst, dann kannst du dort [in Kurve 11] sogar überholen.“
Genau das war am Sachsenring-Wochenende 2023 mehrfach zu beobachten. So ging in der Ralf-Waldmann-Kurve unter anderem Martins Pramac-Teamkollege Johann Zarco an Brad Binder vorbei – mitsamt Berührung. Abgesehen davon zeigte Zarco an dieser Stelle auch Überholmanöver ohne Berührung. Und auch anderen sind Positionsverbesserungen in Kurve 11 gelungen.
Allerdings gab es an dieser Stelle auch mehrere Stürze.
„Die heutigen Motorräder sind dank der Elektronik so stabil, dass man es an dieser Stelle probieren kann“, erklärt Zarco, wie er dort mehrmals überholt hat. Teamkollege Martin merkt noch an: „Das einzige, worauf man aufpassen muss, das ist, wenn es morgens noch kühl ist. Dann kann es an dieser Stelle gefährlich werden.“
„Alles in allem ist es wirklich eine ganz besondere Kurve“, sagt Martin und hofft, dass auch in Zukunft von einem Umbau abgesehen wird. WM-Spitzenreiter Francesco Bagnaia merkt an: „Wenn man diese Kurve umbauen würde, das wäre so, wie wenn man den Sprunghügel auf der Start/Ziel-Gerade in Mugello abtragen würde.“
„Man kann dort einfach nichts ändern“, so Bagnaia über die Ralf-Waldmann-Kurve und weiter: „Es ist einfach eine Kurve, in der man aufpassen muss. Es ist aber auch eine, in der man mit dem richtigen Fahrgefühl einen Unterschied bewirken kann. Ich finde sie gut, wie sie ist. Ich habe dort in jeder Runde eine Gänsehaut.“
Text von Mario Fritzsche
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