Valentino Rossi - © GP-Fever.de

© GP-Fever.de – Valentino Rossi konnte sich nach der Enttäuschung von 2015 neu motivieren

Valentino Rossi ist ein absolutes Phänomen. Der 37-jährige Italiener mischt seit über 20 Jahren an der Spitze der Motorrad-Weltmeisterschaft mit und hat eine beeindruckende Statistik vorzuweisen.

114 Grand-Prix-Siege, insgesamt 215 Podestplätze und neun WM-Titeln sind beeindruckend. Keiner der aktuellen Piloten kann Rossi das Wasser reichen. Trotz der Erfolge und des fortgeschrittenen Alters findet Rossi immer wieder die nötige Motivation, um sich mit den deutlich jüngeren Piloten zu messen.

Am vergangenen Wochenende meldete sich Rossi mit dem Sieg beim Katalonien-Grand-Prix in Barcelona eindrucksvoll im Kampf um die WM zurück. Obwohl er die WM in der laufenden Saison noch nicht anführen konnte, wirkt Rossi in diesem Jahr deutlich stärker als in der vergangenen Saison, als er von Saisonbeginn bis zum Saisonfinale der WM-Leader war.

„Wichtig ist, jeden Sonntag um 14 Uhr schnell zu sein. Im vergangenen Jahr kämpfte ich bis zum letzten Rennen um die Meisterschaft, doch manchmal war ich in den Rennen nicht so schnell wie Lorenzo und Marquez. In diesem Jahr bin ich offensichtlich stärker, obwohl ich weniger Punkte einfahren konnte“, bestätigt der Altmeister, der sich in Topform befindet.


„Es läuft gerade gut. Ich mag mein Motorrad. Die Yamaha ist sehr konkurrenzfähig. Zudem mag ich die Michelin-Reifen, denn ich bin damit sehr vertraut, weil ich mit diesen Reifen aufwuchs“, nennt Rossi die Gründe für die guten Leistungen. Nach sieben von 18 Rennen ist der Italiener WM-Dritter und liegt 22 Zähler hinter WM-Leader Marc Marquez. Auf Jorge Lorenzo fehlen Rossi aktuell zwölf Zähler.

„Ich denke, dass jedes Rennen offen ist. Es ist schwierig, Prognosen abzugeben. Es ist interessanter, weil wir auf dem Niveau von Marquez und Lorenzo sind, aber gleichzeitig Pedrosa, Vinales und Iannone sehr stark sind“, bemerkt Rossi, der sich nach den Kontroversen im vergangenen Jahr und dem verlorenen Titel wieder motivieren konnte, die starken Spanier erneut herauszufordern.

WM-Leader Marquez rechnet beim Kampf um die WM mit Rossi: „Es ist seine stärkste Phase, seitdem ich in der MotoGP fahre. Im vergangenen Jahr war er stark, doch ich denke, er ist in diesem Jahr noch stärker. Wir müssen vorsichtig sein, denn er ist ziemlich konkurrenzfähig“, warnt der Honda-Werkspilot, der in der laufenden Saison zwei Rennen gewann und nur einen Nuller verkraften musste. Rossi und Lorenzo gingen bereits zwei Mal leer aus – jeweils ein Mal durch Sturz und einmal ohne eigene Schuld.

Honda-Pilot Dani Pedrosa kämpft in der WM um den Anschluss an das führende Trio. Auf Rossi fehlen Pedrosa aktuell 21 Punkte. Der HRC-Pilot kämpft seit 2006 gegen Rossi und ist erstaunt, wie ehrgeizig der 37-jährige Italiener nach wie vor ist: „Ich fahre schon sehr lange gegen ihn. Er fährt momentan auf einem sehr hohen Niveau. Er muss sich ständig motivieren und vollen Einsatz zeigen. Das ist nicht einfach.“

Die Beständigkeit vergangener Jahre fehlt Rossi aber laut Pedrosa: „2008 und 2009 war er an jedem Wochenende stark. Das ist jetzt etwas anders. Jetzt gibt es Tage, an denen ist er schnell und es gibt Tage, an denen ist er nicht so schnell“, vergleicht der Routinier, der in der laufenden Saison zwei Podestplätze einfahren konnte.

Text von Sebastian Fränzschky

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