Im Vorjahr musste Valentino Rossi seine erste Grand-Prix-Saison ohne Sieg hinnehmen und auch zum Saisonbeginn 2012 änderte sich nichts an der Unterlegenheit der Ducati, weshalb man bei Rossi Motivationsprobleme ortete. Möglichen Rücktrittsgerüchten schob der Italiener in Le Mans einen Riegel vor. Mit einem starken zweiten Platz im Rennen bewies er sein Können und stellte zudem mehrfach in Interviews klar, auch in Zukunft fahren zu wollen.
„Seit fünf oder sechs Jahren gibt es zu diesem Zeitpunkt immer wieder Gerüchte, dass ich zurücktrete werde“, wundert sich Rossi und erklärt gegenüber ‚MotoGP.com‘: „Ich möchte nicht zurücktreten. Ich möchte mehr als je zuvor Rennen fahren. Das ist mein Leben. Es ist meine große Leidenschaft. Ich bin mir bewusst, dass ich 33 Jahre alt bin. Doch ich möchte noch mindestens zwei Jahre in der MotoGP fahren.“
Zukunft bei Ducati?
Rossis größter Wunsch ist „die Meisterschaft mit der Ducati zu gewinnen“, wovon er zumindest 2012 noch entfernt ist, auch wenn er im Regen durchaus konkurrenzfähig war. Ob sich die Situation im kommenden Jahr verbessern wird, lässt sich noch nicht sagen. Ebenfalls offen ist, ob der „Doktor“ seinen Vertrag bei Ducati verlängert. Ende des Jahres laufen die meisten Fahrerverträge in der MotoGP aus.
Durch Casey Stoners Rücktritt wird zudem das wohl begehrteste Motorrad im Fahrerlager frei. „Es ist ein Schock“, kommentiert Rossi den Rücktritt seines Kollegen. „Niemand hat es sich vorstellen können, auch wenn es zuletzt Gerüchte gab. Ich dachte, er fährt mindestens noch eine Saison. Es ist seine eigene Entscheidung.“
Stoner ist bei seinem vermutlich letzten MotoGP-Rennen erst 27 Jahre alt. Rossi wäre 2014 bereits 35 Jahre alt. Der Italiener gehört schon jetzt zu den ältesten Piloten im Feld. Seit 2000 ist er in der Königsklasse Zuhause und holte allein in der MotoGP beziehungsweise den 500ern sieben WM-Titel.
Auch Rossi wird älter
Der Alterungsprozess macht aber auch nicht bei einem vielfachen Weltmeister Halt. „Es ist anders als früher. Ich muss mehr machen, um fit zu bleiben“, gibt Rossi ehrlich zu. „Als ich 23 Jahre alt war, habe ich nichts gemacht.“ Neben dem Training im Fitnessstudio setzt der Ducati-Pilot, wie viele seiner Kollegen, auf Motocross und Supermoto.
Rossi galt früher immer als Nachtmensch. Daran hat sich auch einiges geändert: „Jetzt gehe ich bei den Rennen eher ins Bett. Als ich noch sehr jung war, bin ich sehr spät ins Bett gegangen. Nun bin ich etwas älter und muss eine gewisse Zeit lang schlafen, um am Morgen frisch zu sein“, schildert er.
In seiner mittlerweile 17. Grand-Prix-Saison blickt Rossi auf zahlreiche Duelle zurück. Ein ganz besonderes Duell blieb den Motorrad-Fans aber verwehrt: Ein Kampf zwischen Rossi und Suzuki-Legende Kevin Schwantz. „Ich würde gerne gegen Kevin Schwantz fahren. Ein Duell zwischen ihm und mir wäre sicher sehr unterhaltsam“, bemerkt Rossi. „Es wäre interessant.“
Text von Sebastian Fränzschky
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Artikel veröffentlicht von: Klaus Nägler
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