(Motorsport-Total.com) – Die beeindruckende Motorrad-Karriere von MotoGP-Legende Valentino Rossi ging am 14. November 2021 zu Ende.
Rossi fuhr beim Saisonfinale der Motorrad-WM seinen letzten Grand Prix und verabschiedete sich nach 26 Jahren von der WM-Bühne.
Dabei hätte die Karriere der Startnummer 46 bereits eher zu Ende gehen können. Dass Rossi 2021 noch fuhr, ist vor allem auf das Umfeld des Italieners zurückzuführen. Rossi selbst hatte vor, bereits Ende 2019 zurückzutreten.
„In der Saison 2019 dachte ich bereits an meinen Rücktritt“, gesteht Rossi im Gespräch mit YouTuber Graham Bensinger und begründet: „Es war das erste Jahr, in dem ich richtige Probleme mit meinen Ergebnissen hatte. Ich erwartete, deutlich stärker zu sein.“
In der MotoGP-Saison 2017 feierte Rossi seinen 115. und finalen Grand-Prix-Sieg. Es folgte eine durchwachsene Saison 2018, in der Rossi einen zweiten und vier dritte Plätze vorweisen konnte und am Ende WM-Dritter wurde.
Sportlicher Absturz nach vielversprechendem Saisonauftakt
Im Jahr darauf ging es deutlich bergab. Nach einem vielversprechenden Saisonstart mit zwei zweiten Plätzen bei den ersten drei Rennen gelang Rossi kein weiteres Podium. „Ich hatte 2019 einen sehr guten Start in die Saison. Ich schaffte es zwei Mal aufs Podium, in Argentinien und in Austin. In Austin war ich nah am Sieg dran. Danach passierte irgendetwas“, grübelt Rossi.
„Ich war nicht schnell, als wir nach Europa zurückkehrten. In diesem Moment dachte ich zum ersten Mal daran, dass das Karriereende näher rückt. Es folgte die Saison 2020, die auf Grund der Pandemie sehr merkwürdig war. Ich dachte am Anfang der Saison, dass es meine letzte Saison sein wird und ich 2021 nicht mehr fahren werde“, erinnert sich Rossi.
„Doch meine Eltern und Freunde übten Druck auf mich aus. Zudem wechselte ich meinen Crewchief. Sie wollten, dass ich noch eine weitere Saison fahre. Deshalb fuhr ich 2021 noch ein Mal“, schildert die MotoGP-Legende.
Gedanken an den Rücktritt bescherten Rossi stets ein mulmiges Gefühl
Von 1996 an war Rossi Stammpilot in der Motorrad-WM- Er holte Titel bei den 125ern, den 250ern, den 500ern, in der 990er-Ära und später mit der 800er-MotoGP-Maschine. „Ich hatte immer Angst vor dem Ende meiner Karriere. Ich wollte nie aufhören. Ich wollte immer weitermachen, weil ich es so sehr mag“, erklärt Rossi.
Durch die Coronavirus-Pandemie erfuhr Rossi zum ersten Mal, wie es ist, wenn er sich nicht auf das nächste Rennen vorbereiten muss. Nach dem Ausbruch der Pandemie war ungewiss, ob die MotoGP-Saison 2020 stattfinden kann.
„Es war das erste Mal, dass ich nicht wusste, wann das nächste Rennen stattfindet“, erinnert sich Rossi an die Ungewissheit nach dem gestrichenen Saisonstart im März 2020. „Ich realisierte, dass das Leben auch ohne Rennen weitergeht.“
Weiterer Rückschlag: Corona-Infektion warf Rossi zurück
Das Thema Corona beschäftigte Rossi im Herbst 2020 erneut. Bei der Rückreise von Le Mans infizierte sich der Italiener und verpasste die beiden Aragon-Rennen. „Mir ging es zwei Tage richtig schlecht“, blickt Rossi zurück.
„Ich hatte im unteren Rücken starke Schmerzen. Alle Muskeln taten weh. Ich spürte es in den Beinen. Ich hatte keine Kraft. Es war ein unschönes Gefühl. Es war kurz, dafür aber sehr intensiv. Nach fünf oder sechs Tagen ging es mir wieder besser“, erinnert sich der Italiener.
„Ich musste aber für drei Wochen Zuhause bleiben“, so Rossi. „Normalerweise sind alle Menschen hilfsbereit, wenn man krank ist. Doch in diesem Fall war ich vollkommen alleine“, erinnert sich der mittlerweile 43-Jährige aus Tavullia.
Text von Sebastian Fränzschky
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