Valentino Rossi fuhr 1996 seine erste Saison in der Motorrad-Weltmeisterschaft. Als Italienischer Meister stieg das Nachwuchstalent in die WM auf und sorgte für gute Unterhaltung.
Beim elften Rennen der Saison stand Rossi zum ersten Mal ganz oben. Von der Pole-Position aus sicherte sich Rossi in Brünn seinen ersten WM-Sieg. Doch das Rennen verlief damals alles andere als wunschgemäß.
Von Startplatz eins verlor Rossi beim Start viele Positionen. In der ersten Kurve lag der Aprilia-Pilot nur im Mittelfeld. In den folgenden Runden kämpfte sich Rossi bis in die Spitzengruppe vor und erlebte bei seiner Aufholjagd einige Schrecksekunden. Jorge Martinez, der damals ebenfalls um den Sieg kämpfte, verlor nach einem Zwischenfall mehrere Positionen. Rossi übernahm die Führung und fuhr einen Vorsprung heraus.
Doch Martinez gab nicht auf und holte Rossi wieder ein. Der Spanier übernahm erneut die Führung. Rossi riskierte in der letzten Runde alles und bremste sich an der tiefsten Stelle der Strecke vorbei. Martinez konnte nicht kontern und fuhr hinter Rossi mit 0,245 Sekunden Rückstand ins Ziel. Beim Jubeln wäre Rossi beinahe in die Boxenmauer gefahren. In letzter Sekunde konnte der Sieger den Kurs seiner Aprilia korrigieren und einen Zusammenstoß vermeiden.
In diesem Jahr reiste Rossi im Alter von 36 Jahren als WM-Führender der MotoGP nach Brünn. An seinen ersten Grand-Prix-Sieg konnte sich der Italiener sehr gut erinnern. Mit Blick auf den Tschechien-Grand-Prix vor 19 Jahren bemerkt Rossi: „Ich stand beim vergangenen Rennen in Österreich auf dem Podium. Brünn kannte ich aus der Europameisterschaft. Ich weiß, dass ich mich damals in einer guten Verfassung befand. Ich habe tolle Erinnerungen.“
„Ich holte die Pole-Position, was eine große Überraschung war. Das Rennen verlief auch sehr gut. Ich lieferte mir einen unterhaltsamen Kampf mit Martinez. Es war bis zur letzten Runde ein toller Zweikampf“, berichtet Rossi. „Ich konnte ihn in der letzten Runde beim Bremsen schlagen. Er war der Gott der Spätbremser (lacht; Anm. d. Red.). Daran erinnere ich mich.“ Die Debütsaison schloss Rossi als WM-Neunter ab. Ein Jahr später dominierte er die 125er-WM. Rossi gewann elf von 15 Rennen und wurde mit 83 Punkten Vorsprung erstmals Weltmeister.
Text von Sebastian Fränzschky
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