Nach dem Feuerwerk in Katar spielte Valentino Rossi beim zweiten Saisonrennen keine Rolle an der Spitze. Auf dem neuen „Circuit of The Americas“ hatte der Italiener schon in den Trainings Probleme und kam nie richtig in Fahrt.
Vom achten Startplatz war Rossi in der Verfolgergruppe, setzte sich gegen Alvaro Bautista (Gresini-Honda) durch, doch Stefan Bradl (LCR-Honda) konnte er nicht einholen. In Ziel kam Rossi als Sechster, 16 Sekunden hinter Sensationssieger Marc Marquez (Honda). Auch sein Teamkollege Jorge Lorenzo sowie Cal Crutchlow (Tech-3-Yamaha) waren für Rossi im Rennen außer Reichweite und deutlich schneller.
„Ich bin natürlich nicht zufrieden“, sagt Rossi nach der Zieldurchfahrt. „Wir wissen, dass die Strecke sehr schwierig ist und es für uns ein schwieriges Wochenende war. Wir mussten aber einen Weg finden, damit wir nicht zu viele WM-Punkte verlieren. Ich hätte maximal in die Top 5 fahren können. Wir haben im Training nicht gut gearbeitet, denn wir verstehen immer noch nicht die Balance, die Abstimmung des Motorrades. Ich glaube, dass wir einige Dinge modifizieren müssen“, glaubt Rossi die Ursache gefunden zu haben.
Die Abstimmung war aber nicht die einzige Sache: „Im Rennen hatte ich einige Probleme. Es gab Schwierigkeiten mit der vorderen Bremsscheibe. Bereits in der Aufwärmrunde habe ich ein Stück der Vorderbremse verloren“, erläutert Rossi. „Ich hatte deshalb viele Vibrationen und war dadurch auch nicht schnell. Die Vorderbremse hat mich vor große Probleme gestellt, wenn ich das Motorrad verzögern wollte.“
Es sah einige Zeit danach aus, dass er noch Bradl einholen könnte, aber dann blieb die Lücke konstant. „Ich wollte Bradl attackieren, aber das Vorderrad drohte wegzurutschen, weil wir für das Rennen noch eine Veränderung vorgenommen haben. Es war aber zu viel, denn die Last am Vorderrad war nicht mehr so stark vorhanden“, begründet Rossi die Experimente an der Abstimmung. „Wir sind also noch nicht bei 100 Prozent. Wir werden in dieser Saison noch weitere schwierige Wochenenden haben, aber auf dieser Art von Strecke müssen wir versuchen so wenig Punkte wie möglich zu verlieren.“
Rossi hat noch nicht für alle Streckencharakteristiken die optimale Abstimmung für die M1 gefunden. Beim nächsten Rennen in Jerez sollte es wieder besser laufen: „Es hängt mit der Gewichtsverteilung und der Position der Räder zusammen. In Jerez und Katar war es sehr gut, aber hier hatte ich viele Probleme. Generell müssen wir etwas dazwischen finden, etwas zwischen Jorges und meiner Abstimmung. Cal ist mit einer ähnlichen Abstimmung wie ich gefahren und war sehr schnell.“
Wenn man Rookie Bradley Smith ausklammert, dann war Rossi in Austin der langsamste Yamaha-Fahrer, obwohl er wie sein Teamkollege Lorenzo im Vorfeld dort testen konnte. „Ich habe es von Jorge erwartet, weil er meiner Meinung nach der beste Fahrer ist. Er ist in guter Form, wenn man sich seinen Speed und seine Erfahrung ansieht. Cal ist auch sehr gut gefahren. Technisch sind sie eine andere Abstimmung als ich gefahren“, spricht Rossi wieder das Setup an.
„Wenn man mit dieser Abstimmung mehr Erfahrung hat, dann kann man auch schneller fahren. Jorge war sehr gut und lag nur dicht hinter Honda. Crutchlow war auch fantastisch, weil er den Test nicht gefahren ist. Er ist besser als ich gefahren“, erkennt der mehrfache Weltmeister neidlos an. Die MotoGP-Gemeinde wird in diesem Jahr noch zwei weitere Male die USA besuchen. Wo ordnet Rossi den neuen Kurs in Texas ein? „Für mich ist die beste Strecke Laguna Seca. Die Anlage hier ist natürlich fantastisch. Ich mag Indy nicht. Austin ist mehr für die Formel 1 gedacht und für mich ist sie schwierig zu fahren. Für Außenstehende ist es natürlich eine großartige Strecke.“
Text von Gerald Dirnbeck
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