MotoGP-Superstar Valentino Rossi ist die aktuelle Entwicklung im professionellen Motorsport ein Dorn im Auge. Der neunfache Motorrad-Weltmeister erinnert sich gern an die Anfangsjahre seiner Karriere zurück, in denen es sowohl im Fahrerlager als auch bei den obligatorischen Presseterminen noch deutlich lockerer zuging und die Fahrer schon einmal übereinander herziehen konnten, ohne dafür vom Team gerügt zu werden.
Im Rahmen einer Online-Fragerunde von Sponsor Dainese nahm der „Doktor“ zu einigen Fragen seiner Fans Stellung. Demnach würde er sich am liebsten wie früher öfter über seine Gegner auf der Rennstrecke auslassen. „Das würde Spaß machen, aber leider musst du heutzutage fast immer diplomatisch sein“, bedauert Rossi, der auch auf der Strecke selbst vergangenen Zeiten nachtrauert.
„Die alten 1.000er-Maschinen (die 990er zwischen 2002 und 2006; Anm. d. Red.) machten viel mehr Spaß. Du musstest das Gas behutsamer aufdrehen, da es weniger Fahrhilfen gab“, zieht der Ducati-Pilot einen Vergleich zur aktuellen – von der Elektronik dominierten – Entwicklung im MotoGP-Zirkus.
Keine konkreten Pläne für die Zukunft
Zu Plänen bezüglich seiner Zukunft will sich Rossi weder im sportlichen noch im privaten Bereich konkret äußern. „Ich weiß es nicht“, entgegnet er auf die Frage nach einem eventuellen Wechsel in die Superbike-WM im Anschluss an seine MotoGP-Karriere. Die gleiche Antwort liefert der 32-Jährige hinsichtlich seiner Familienplanung und da im speziellen dem Wunsch nach Kindern: „Ich weiß es nicht. Derzeit ist nichts geplant.“
Konkreter wird Rossi im Hinblick auf eine mögliche Zukunft als Teammanager. „Die Idee gefällt mir nicht“, nimmt er Gerüchten über ein möglicherweise eigenes MotoGP-Team in der Zukunft den Wind aus den Segeln, lässt sich jedoch eine Hintertür offen: „Vielleicht könnte ich für meinen Bruder etwas auf die Beine stellen. Er plant eine Karriere als MotoGP-Pilot.“ Rossis 13-jähriger Halbruder Luca Marini war in der abgelaufenen Saison erfolgreich in der italienischen Minibike-Meisterschaft unterwegs.
Gefahr ein ständiger Begleiter
Angesichts der tragischen Ereignisse beim diesjährigen Grand Prix von Malaysia, als Rossis Landsmann Marco Simoncelli – den der Ducati-Pilot aufgrund der langjährigen Freundschaft der beiden liebevoll als seinen „jüngeren Bruder“ bezeichnete – zu Tode kam, nimmt der siebenfache Weltmeister der Königsklasse auch Stellung zur Frage nach einer Todesangst. „Ein bisschen davon hat wohl jeder, gerade wir Fahrer, da wir einem hohen Risiko ausgesetzt sind“, so Rossi.
Anders als zwei seiner Vorreiter an der Spitze des Motorradsports, Giacomo Agostini und John Surtees, kann sich Rossi daher einen Start bei der legendären Tourist-Trophy auf der Isle of Man nicht vorstellen. „Dort brauchst du sehr viel Erfahrung. Es dauert wohl Jahre, bis man die Strecke wirklich verstanden hat. Dort zu fahren, ist mir einfach zu gefährlich“, winkt er ab.
Text von Mario Fritzsche
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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