Erstmals seit 2009 kämpft wieder ein Italiener um die MotoGP-Krone, doch die Leidenschaft und Begeisterung der Tifosi zeigte sich in den vergangenen Tagen auch von ihrer negativen Seite.
Als sich vor einer Woche in Australien Ducati-Pilot Andrea Iannone im Zweikampf gegen Valentino Rossi durchsetzte, wurde Iannone im Anschluss gefragt, ob er seinem berühmten Landsmann im Titelkampf nicht helfen hätte sollen. Iannone winkte ab und freute sich über seinen dritten Platz.
Wäre Rossi vor Iannone als Dritter über die Ziellinie gefahren, würde sein WM-Vorsprung auf Yamaha-Teamkollege Jorge Lorenzo 14 statt elf Punkte betragen. Nach dem Rennen tauchten auf Iannones Profilen in den sozialen Netzwerken negative Postings bis zu Hasspostings auf. „Auf meiner Facebook-Seite und auf Instagram gibt es viele Kommentare, aber 90 Prozent davon sind positiv“, sagt Iannone dazu. „Die negativen Kommentare machen nur einen kleinen Teil aus. Meine Fans unterstützen mich sonst großartig.“
Und Rossi schießt scharf gegen „seine“ Fans, die sich gegen Iannone gestellt haben: „In Wirklichkeit sind das nicht meine Fans. Es ist aber schwierig zu verfolgen, wenn man nicht in Italien ist. Es ist sehr schade, weil diese Leute sehr dumm sind. Leider leben wir im Zeitalter der sozialen Netzwerke, wo jeder seine Anschauung äußern kann, auch wenn es eine sehr blödsinnige Anschauung ist“, sagt Rossi.
„Die Leute sprechen schlecht über andere, die mehr Glück haben oder talentierter sind. Menschen, die glücklich sind, weil sie leben, was sie tun. Es kommt auch in meinen sozialen Netzwerken vor, dass diese Leute über dein Leben und deine Mutter sprechen. Das ist schade, weil man nicht mit ihnen direkt sprechen kann. Es wäre aber ohnehin Zeitverschwendung. Mir tut es für Andrea leid, er ist sein normales Rennen gefahren und er sollte versuchen mich zu schlagen.“
Text von Gerald Dirnbeck
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