(Motorsport-Total.com) – Beim Flag-to-Flag-Rennen in Le Mans eroberte Valentino Rossi (Petronas-Yamaha) mit Platz elf sein bestes Ergebnis in der MotoGP-Saison 2021.
Restlos zufrieden war der 42-Jährige nicht, denn es wäre mehr möglich gewesen.
„Die wechselhaften Verhältnisse waren für uns schade, weil ich im komplett nassen Warm-up schnell war. Im Trockenen war meine Pace nicht so schlecht. Ich hätte ein gutes Rennen fahren können. Aber als die Verhältnisse halb halb waren, hatten wir große Mühe“, seufzt Rossi.
Alle Fahrer starteten mit Slicks in den Grand Prix von Frankreich, aber schon bald begann es zu regnen. Am Ende der fünften Runde kamen alle an die Box, um auf das zweite Motorrad mit Regenreifen zu wechseln.
In der zweiten Rennhälfte besserten sich die Verhältnisse so schnell, dass die Strecke wieder so gut wie trocken war. Trotzdem wurde bis zum Schluss mit Regenreifen gefahren. Seit der Saison 2005 gibt es diese Flag-to-Flag-Regel.
„Persönlich gefallen mir solche Rennen nicht, weil sie gefährlicher sind“, sagt Rossi. „Es ist sehr schwierig. Manchmal muss man mit Slicks im Regen fahren – oder umgekehrt. Ich bevorzuge die langen 45 Minuten Rennen, denn man findet seinen Rhythmus und kann seine Strategie fahren.“
Flag-to-Flag-Regel im Jahr 2005 eingeführt
Die Flag-to-Flag-Rennen mit Motorradwechsel wurden eingeführt, damit die Rennen im Falle eines Wetterumschwungs nicht mehr unterbrochen werden mussten, um die Motorräder für die geänderten Wetterverhältnisse umzurüsten.
Das sorgte oft für lange Unterbrechungen und war für TV-Stationen nicht ideal. Damals fuhr die MotoGP noch mit Stahlbremsen im Regen. Die Carbonbremsen wurden nur im Trockenen verwendet. Deshalb wurde der Motorradwechsel eingeführt.
Heute wird auch im Regen mit (abgedeckten) Carbonbremsen gefahren. Theoretisch könnten Reifenwechsel eingeführt werden, wie sie in der Superbike-WM Standard sind. Allerdings wäre es kompliziert, die Abdeckungen für die Carbonbremsen zu montieren.
An Rossis Zweiter Yamaha war vorne und hinten der weiche Regenreifen montiert. Ein Fehler? „Wenn ich mit medium – medium gefahren wäre, dann wäre ich schneller gewesen. Wir haben den Regen später erwartet“, sagt Rossi zur Teamtaktik. „Deswegen hatte ich am Ende Schwierigkeiten.“
Denn als es am Ende immer trockener wurde, fehlte den weichen Regenreifen schlichtweg Grip und Traktion. „Wenn es in der zweiten Rennhälfte komplett nass gewesen wäre, wäre es gut gewesen, weil ich im Warm-up schnell war.“
Zwischenfall mit Pol Espargaro und Morbidelli kostet Plätze
Aber nicht nur die Umstände kosteten Rossi eventuell ein besseres Ergebnis, sondern auch ein Zwischenfall im Laufe der ersten Runde. Im Verfolgerfeld war es zu einer engen Situation zwischen Pol Espargaro (Honda), Franco Morbidelli (Petronas-Yamaha) und Rossi gekommen.
„Pol hatte einen heftigen Rutscher“, schildert Rossi die Situation aus seiner Sicht. „Ich habe ihn überholt, aber dann ist er innen in Kurve 11 hineingestochen. In diesem Moment hat Franco Pol berührt, der wiederum mich berührt hat, weshalb ich neben die Strecke geschickt wurde.“
„Dadurch habe ich viel Zeit verloren und bin vom siebten auf den 13. Platz zurückgefallen.“ Trotzdem konnte sich Rossi nach dem Motorradwechsel bei starkem Regen bis auf den achten Platz nach vorne arbeiten. Ab der elften Runde fiel er wieder zurück.
Schließlich wurde es Platz elf. „Das Ergebnis ist nichts Besonderes, aber es war ein etwas besseres Wochenende. Wir konnten die Fortschritte vom Jerez-Test bestätigen. Ich konnte kämpfen und in den Top 10 mitmischen.“ In zwei Wochen steht sein Heimrennen in Mugello auf dem Programm.
Ergebniss FrenchGP, Frankreich 2021 in Le Mans
Text von Mario Fritzsche
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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