(Motorsport-Total.com) – Viel Zeit hatte Marc Marquez nicht, um seinen insgesamt siebten WM-Titel im Motorradrennsport zu feiern.
Am Sonntag nach seinem Triumph in Motegi gab es eine kleine Party mit seiner Crew und ein paar Fahrerkollegen. „Natürlich habe ich mit dem Team ein wenig gefeiert, aber am Montag war ich bereits um neun Uhr in der HRC-Fabrik. Das stand auf dem Programm, um Hallo zu allen Ingenieuren zu sagen. Nach Malaysia und dann nach Valencia werden wir mehr Zeit haben, um mit Freunden zu feiern.“
Marquez ist der bestimmende Mann der aktuellen MotoGP-Ära. Seit sechs Jahren fährt der Spanier in der Königsklasse. Fünfmal wurde er Weltmeister. „Seine Stärke ist, dass er immer stark ist“, lobt Valentino Rossi. „Auf manchen Strecken sind andere Fahrer unter bestimmten Bedingungen so schnell wie er, aber sie können nicht immer das gleiche Level halten.“ Marquez ist praktisch an jedem Rennwochenende der Mann, den es zu schlagen gilt.
„Es ist seine Konstanz“, fügt Cal Crutchlow hinzu. „Egal wie die Situation ist, er ist dabei. Ein schlechtes Rennen ist von ihm ein vierter Platz.“ Aber einen vierten Platz hat Marquez in diesem Jahr gar nicht in seiner Statistik stehen. Abgesehen vom #TermasClash in Argentinien und dem Sturz in Mugello stand er in allen Rennen auf dem Podest. Mit Ausnahme von Platz drei in Tschechien war Marquez entweder Erster oder Zweiter. Und selbst in Argentinien und Mugello hat er die Rennen beendet.
„Wenn man so eine Saison zeigt, wie er es getan hat, dann ist das unglaublich“, lobt Honda-Markenkollege Crutchlow. „Er macht im Training und im Qualifying Fehler und fährt dann ein fantastisches Rennen. Wir wissen, dass er sehr schwer zu schlagen ist. Wenn einem das gelingt, dann ist das eine kleine Feier, weil man weiß wie stark er ist – egal ob im Nassen oder Trockenen.“ Der letzte Ausfall von Marquez geht auf Silverstone 2017 zurück. Der Grund war ein Motorschaden.
Muss Marquez in seiner Karriere die Marke wechseln?
Marquez und Honda sind ein Traumteam, das von Erfolg zu Erfolg fährt. In dieser Woche soll der Honda-Präsident gesagt haben, dass Marquez für immer für Honda fahren kann, wenn er will. „Ich habe das nicht gehört, aber ich fühle mich bei Honda und HRC sehr wohl“, sagt der Spanier selbst dazu. „Es ist wichtig, dass alles gut läuft. Seit ich bei Honda bin, ist es eine unserer besten Phasen. Wir können unser Potenzial auf der Strecke zeigen. Wenn alles gut ist, sollte man auch so weitermachen.“
Aber was könnte Marquez in Zukunft zu einem Markenwechsel bringen? Rossi gewann mit Honda auch alles und wechselte dann zu Yamaha, später zu Ducati und dann wieder zurück zu Yamaha. „Das ist eine sehr persönliche Sache. Man muss das fühlen“, meint der Italiener. „Wenn er sich bei Honda und im Team wohlfühlt, kann er auch seine komplette Karriere bei Honda verbringen. Es ist eine sehr persönliche Entscheidung, welche Motivation man für das Rennfahren hat. Jeder hat seine eigene Art.“
Für den frischgebackenen Weltmeister steht nun das Rennwochenende in Australien auf dem Programm. Marquez muss für Honda die Marken-WM gewinnen. 47 Punkte beträgt der Vorsprung auf Ducati. „Meine Taktik ist, dass ich mich konzentriere. 2014 habe ich in Motegi gewonnen und habe dann hier gedacht, dass ich alles machen kann. Und im Rennen bin ich gestürzt. 2016 fühlte sich anders an, aber ich bin wieder gestürzt. Deshalb muss ich mich an diesem Wochenende kontrollieren.“ 2015 und 2017 gewann er auf Phillip Island.
Text von Gerald Dirnbeck
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