Bereits vor der Saison 2012 war klar, dass die meisten Fahrerverträge zum Saisonende auslaufen. Ebenfalls klar war, dass Marc Marquez mit hoher Wahrscheinlichkeit in die MotoGP aufsteigen wird.
So richtig spannend wurde es aber erst nach Casey Stoners Rücktrittserklärung in Le Mans. Dadurch ist Ende der Saison 2012 das wohl beste Motorrad in der MotoGP frei.
HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto hat vor dem Barcelona-Wochenende betont, dass sich Honda bei der Wahl des Piloten Zeit lassen wird. Der Japaner hofft noch auf ein Zugeständnis von Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta, der bisher stur auf der Rookie-Regel verwies, wenn die Rede von Marquez war. Hintergrund: Im ersten MotoGP-Jahr darf niemand in einem Werksteam fahren.
„Für Marc wird sich im nächsten Jahr nicht viel ändern“, relativiert Valentino Rossi. Für ihn macht es keinen Unterschied, ob Ezpeleta an der Rookie-Regel festhält oder nicht: „Wenn die Regel fällt, dann wird er im Werksteam fahren. Bleibt die Regel, dann wird ihm Honda ein Werksmotorrad für sein eigenes Team geben. Es ist ähnlich wie bei mir im Jahr 2000.“ Damals stieg Rossi in die 500er-WM auf und fuhr in einem eigenen Team eine Werks-Honda.
MotoGP-Rivale Dani Pedrosa muss auf jeden Fall um seinen Platz im Repsol-Honda-Team bangen. Der Spanier ist nach vielen Jahren in der MotoGP immer noch ohne Titel und tut sich 2012 ebenfalls recht schwer. Sollte Marquez ins Werksteam aufsteigen, würde Pedrosa rausfallen. Nakamoto schloss bereits aus, zwei Spanier zu verpflichten.
Entsprechend verständnisvoll ist Pedrosa wenn es um die Einhaltung der Rookie-Regel geht: „Als Fahrer will man natürlich in ein Werksteam, aber man muss auch verstehen, dass die Kundenteams die Chance auf gute Fahrer haben wollen, damit sie gute Ergebnisse holen und die Sponsoren zufriedenstellen können.“
„Ich glaube aber, dass ein Werksmotorrad nicht viel ändert. Wenn man talentiert ist, macht es keinen großen Unterschied“, analysiert der Spanier. Landsmann Jorge Lorenzo sieht die Diskussion um Marquez‘ Zukunft gelassen und konzentriert sich ausschließlich auf seine Arbeit: „Das ist nicht mein Job. Mein Job ist es zu fahren“, stellt der Yamaha-Pilot klar. „Die Dorna kümmert sich um die Regeln.“
Text von Sebastian Fränzschky
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Artikel veröffentlicht von: Klaus Nägler
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