Valentino Rossi hatte beim Grand Prix in Laguna Seca keine Chance gegen die beiden Honda-Piloten Marc Marquez und Stefan Bradl. Der siebenfache MotoGP-Weltmeister kämpfte wie ein Löwe gegen den heranstürmenden Alvaro Bautista (Gresini-Honda) und eroberte Platz drei.
Damit war Rossi auch der beste Yamaha-Fahrer auf dem anspruchsvollen Kurs. Zum dritten Mal in Folge kletterte der Altmeister nun auf das Podest. Damit ist er seit Phil Read im Jahr 1975 der älteste Fahrer, dem das in der Königsklasse gelungen ist.
„Dieser dritte Platz ist wichtiger als auf dem Sachsenring, denn bezüglich Deutschland glaube ich, dass mein Potenzial besser gewesen wäre. Hier haben wir besser gearbeitet und haben alles probiert. Für das Rennen war mein Bike in Ordnung“, sagt Rossi glücklich. „Hier hatten wir mehr Mühe als Honda. Ich bin mit der M1 auf das Podium gefahren und war nicht so weit hinter Bradl. Dazu bin ich vor Bautista geblieben, der im Training etwas besser war als ich. Ich bin sehr zufrieden. Mein Rückstand auf Marc ist nicht so groß. Mit einer besseren Abstimmung hätte ich bis zum Ende eine gute Pace halten können.“
„Es war schwierig, ein langes Rennen, vor allem mit Bautista im Nacken. Ich habe versucht zu pushen und keine Fehler zu machen. Ich hatte einen großen Moment mit dem Vorderrad, aber ich bin nicht gestürzt. Am Ende bereiteten noch die Überrundeten Schwierigkeiten, weil keine blauen Flaggen gezeigt wurden“, ärgert sich der Italiener. „Ich weiß nicht warum. Ich stehe jetzt zum dritten Mal in Folge auf dem Podium, womit ich sehr zufrieden bin. Natürlich müssen wir weiterarbeiten, denn auf engen Strecken scheinen wir zurückzuliegen.“
In der WM ist sein Rückstand auf Marquez auf 46 Punkte angewachsen. Generell ist der 34-Jährige mit seinen ersten neun Rennen beim Yamaha-Comeback zufrieden. „Ich habe wieder gewonnen und insgesamt vier Podestplätze geholt. Ich habe auch viele WM-Punkte gesammelt und bin zuletzt dreimal in Folge auf dem Podium gestanden. Im Qualifying bin ich auch schneller geworden. Um gewinnen zu können, muss mir noch ein Fortschritt gelingen.“
Trotzdem musste er sich auch in Laguna Seca von Aufsteiger Marquez vorführen lassen. Der Rookie überholte Rossi frech in der Corkscrew. „Ich versuchte die Bremse zu lösen, aber ich glaube, heute war nicht der richtige Tag, um mit Marc zu kämpfen. Er war heute zu schnell für mich. Vor Saisonende werden wir aber noch kämpfen. 2008 ist mir eines der besten Überholmanöver gelungen und heute hat Marc das gleiche Manöver gemacht.“
„Wenn man so etwas macht, muss man etwas riskieren. Diese Kurve ist sehr knifflig, denn man sieht nie den Kurvenausgang. Ich finde sein Manöver in Ordnung. In den nächsten Rennen muss ich gegen ihn so ein Überholmanöver machen“, kündigt Rossi an. Generell ist er von Marquez überrascht. Diese Performance hatte er nicht von ihm erwartet. „Marc macht einige unglaubliche Dinge.“
„Ich habe einiges von ihm erwartet, aber nicht so viel. Eigentlich müsste er in seiner ersten Saison mehr Fehler machen. Ich war in meiner ersten 500er-Saison sehr schnell, aber mir sind viele Fehler unterlaufen und ich bin in den ersten beiden Rennen gestürzt. Deshalb habe ich am Ende auch die WM verloren. Marc ist wie ich, aber er macht keine Fehler.“
Das Verhältnis der beiden Ausnahmetalente ist außerordentlich gut. „Ich komme gut mit Marc aus. Ich bin derzeit nicht der Weltmeister und er kann mir deshalb die Nummer eins nicht wegnehmen, wenn er mich schlägt. Ich komme von zwei schwierigen Jahren und bin sehr froh, dass ich wieder vorne dabei bin. Ich habe schon ein gewisses Alter erreicht. Ich habe viele Rennen und Weltmeistertitel gewonnen. Für mich ist es toll, wenn ich gegen ihn und die Jungs kämpfen kann. Mit jedem Rennen merke ich, dass ich vorne dabei sein und es genießen kann. Darüber bin ich sehr glücklich.“
Text von Gerald Dirnbeck & Maximilian Kroiss
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