Wie geht es Valentino Rossi nach seinem Motocross-Unfall und der OP? Zuletzt ließ der MotoGP-Star über das Yamaha-Team verlauten, dass er bereits mit einer leichten Physiotherapie begonnen habe, aber nichts überstürzen dürfe, weil seine Verletzung Ruhe und Zeit brauche.
Nun gab der Italiener ‚MotoGP.com‘ ein Interview und verriet, wie es um seine körperliche Fitness bestellt ist und wann er damit rechnet, zurückkehren zu können.
Zunächst aber erklärt Rossi, wie es zu dem folgenschweren Unfall kommen konnte. „Ich bin mit meiner Enduro gefahren. Meine Freunde waren auch dabei, um eine Tour durch die Hügellandschaft unweit von Urbino zu machen. Das ist etwas, das ich tue, seitdem ich 18 bin, zusammen mit meinem Vater, seit sehr, sehr langer Zeit“, schildert der 38-Jährige. Für ihn war der Trip also nichts Ungewöhnliches, doch ausgerechnet gegen Ende passierte es.
„In einem Abwärtsstück, ich war sehr langsam, traf ich einen Stein. Ich verlor die Kontrolle über die Lenkung und hielt meinen Fuß raus, um nicht zu stürzen. Aber es war bergab und das ganze Gewicht des Motorrads verlagerte sich auf mein Bein – und es brach“, blickt Rossi auf das Unglück zurück. Dabei erwischte es das rechte Schien- sowie das rechte Wadenbein. Noch in der darauffolgenden Nacht wurde der Italiener erfolgreich operiert.
Comeback in Aragon? „Das wird sehr schwierig“
Das Bein – übrigens dasselbe, das er sich beim MotoGP-Training 2010 in Mugello brach – schmerze zwar, insgesamt fühle er sich aber gut, beschreibt Rossi seinen aktuellen Gesundheitszustand. Viel schlimmer sei seine mentale Verfassung: „Es ist eine große, große Schande, denn ich habe nicht nur die Chance auf die WM verloren, sondern verpasse in Misano meinen Heim-Grand-Prix vor all den Fans. Ich muss mich bei meinem Team entschuldigen.“
Natürlich will der Yamaha-Pilot, aktuell WM-Vierter, so schnell wie möglich zurückkehren. Doch Rossi weiß aus Erfahrung, wie langwierig eine solche Verletzung sein kann. Vor sieben Jahren musste er drei Rennen pausieren. „In dieser Phase muss man von Tag zu Tag leben“, sagt er. „Es kommt auf das Bein und auf dem Schmerz an. Wir arbeiten an einem frühen Comeback. Das nächste Rennen nach Misano ist Aragon, aber das wird sehr schwierig.“
Denn dafür müsste der „Doktor“ nur 22 Tage nach seinem Unfall wieder fit sein. „Das entspricht nur drei Wochen. Wir brauchen das Doppelte oder mindestens 40 Tage. Beim letzten Mal kam ich nach 40 Tagen wieder. Aber diesmal ist die Fraktur besser, weniger schmerzvoll. Doch es ist noch zu früh. Wenn ich es in Aragon nicht schaffe, werde ich es in Motegi versuchen“, verspricht Rossi. Insgesamt stehen noch sechs MotoGP-Rennen aus.
Dass er für seine Trainingsmethoden nun kritisiert wird, ist dem Italiener bewusst. Doch er betont: „Wir sind Motorradrennfahrer. Das beste Training besteht darin, Motorrad zu fahren. Leider ist es gefährlich, manchmal mehr, manchmal weniger. Mir ist es in diesem Jahr zweimal passiert, auch schon vor Mugello. Also müssen wir einen anderen Weg finden.“ Wie der aussehen soll, wird wohl die Zeit zeigen. Seine MotoGP-Kollegen verteidigen das private Training.
Text von Juliane Ziegengeist
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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