Mit vier Podestplätzen, darunter ein Sieg, und nur zehn Punkten Rückstand in der WM-Tabelle ist Valentino Rossi auch in seiner nunmehr 22. GP-Saison mittendrin im Titelkampf.
Für den Yamaha-Piloten wäre es der zehnte Titel. Zuletzt wurde er in der MotoGP-Saison 2009 Weltmeister. Von 2014 bis 2016 wurde er dreimal in Folge Vize-Weltmeister. Jüngere Piloten zogen nach, doch auch mit 38 Jahren kann Rossi ihnen noch Paroli bieten.
In Assen siegte er nicht nur zum ersten Mal seit einem Jahr wieder, sondern kürte sich auch zum ältesten Sieger in der Königsklasse seit Jack Findlay, der 1977 auf dem Salzburgring in der 500er-Klasse gewann. Zudem war keiner außer Rossi so lange so erfolgreich: Die Zeitspanne vom ersten bis zum jüngsten MotoGP-Triumph umfasst 16 Jahre und 351 Jahre. Die kleineren Klassen hinzugezählt, gewinnt er seit 20 Jahren und 311 Tagen.
Mit dem ersten Platz in Assen feierte der Italiener seinen insgesamt 115. Grand-Prix-Sieg. Von Giacomo Agostinis Bestmarke, der 122 Mal gewann, ist er damit noch sieben Siege entfernt. Für Rossi noch ein ganz schöner Brocken: „Wenn man sich die Zahlen anschaut, bin ich nicht wirklich nah dran“, urteilt er selbst. „Gerade im vergangenen Jahr habe ich nicht viel gewonnen (zwei Mal; Am. d. R.). Das ist noch ein langer Weg bis zu Agostini.“
Seinen italienischen Landsmann einzuholen, darum geht es dem neunfachen Weltmeister auch gar nicht in erster Linie. „Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich fahre Rennen für das Gefühl, das man nach einem Sieg hat. Die Zahlen und Statistiken, ja, sie sind wichtig, aber so wichtig dann auch nicht“, gibt Rossi zu. In Sachen Rekorde kann dem 38-Jährigen ohnehin kaum jemand etwas vormachen. In jedem Rennen übertrifft er eigene Bestmarken.
Beim Großen Preis von Deutschland bestritt die Startnummer 46 zuletzt ihren 357. Grand Prix. Platz zwei dieser Rangliste belegt Loris Capirossi mit 328 Starts. 225 Mal beendete Rossi das Rennen auf einem Podestplatz. Dabei stand er in jedem Jahr seiner WM-Karriere mindestens einmal auf dem Podium, das heißt 22 Jahre hintereinander, 18 davon in der Königsklasse. Das ist einsamer Rekord. Er dürfte noch weiter ansteigen – erst recht, wenn Rossi sich entscheidet, auch nach 2018 weiterzumachen.
Text von Juliane Ziegengeist
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