Valentino Rossi © Yamaha

© Yamaha – Valentino Rossi sichtet bei der M1 neben dem Getriebe weitere Schwachstellen

Nachdem Honda bei den vergangenen drei Rennen leichte Vorteile hatte, steht mit Brünn nun ein Kurs auf dem Plan, der ein etwas ausgeglicheneres Kräfteverhältnis verspricht. Das sieht auch Yamaha-Werkspilot Valentino Rossi so.

Der Italiener geht mit einer ganz anderen Erwartungshaltung ins Rennwochenende: „Hier müssen wir uns in den Trainings besser schlagen, versuchen weiter vorne zu starten und im Rennen schnell sein. Auf dem Papier passt dieser Kurs besser zur M1.“

„Unser Motorrad mag breite Kurse und schnelle und flüssige Kurven“, fügt der „Doktor“ hinzu, der aber auch in Tschechien mit Dani Pedrosa und Marc Marquez rechnet. „Honda ist mit Dani und besonders mit Marc sehr stark. Wir müssen richtig gute Arbeit leisten, wenn wir mit ihnen mithalten möchten.“ Eine Hilfe könnte der zusätzliche Test sein, den Yamaha in der Sommerpause absolvierte.

„Es ist eine kleine Hilfe, dürfte aber nicht den Unterschied ausmachen“, vermutet Rossi. „Als wir hier waren, haben wir uns auf die Arbeit mit dem neuen Getriebe konzentriert. Wir haben viel Zeit investiert, um das System zu verbessern. Nebenbei haben wir natürlich auch am Setup gearbeitet. Vielleicht haben wir am Freitag einen kleinen Vorteil. Doch ich denke nicht, dass wir diesen Vorteil bis zum Samstag retten können.“

„Als wir hier waren, hatten wir 35 Grad. Nun haben wir 15 Grad weniger. Die Bedingungen sind also nicht zu vergleichen“, bedauert Rossi, der wie Teamkollege Jorge Lorenzo noch immer auf das Wettkampfdebüt des neuen Yamaha-Getriebes warten muss. „Jorge und ich fragen die Japaner jeden Tag nach dem Getriebe. Es ist aber noch nicht einsatzbereit. Ich hoffe, es kommt so schnell wie möglich, doch bisher gibt es kein geplantes Datum.“

Die Honda-Piloten können seit der Saison 2011 ohne Zugkraftunterbrechung schalten. Diesen Luxus wünschen sich auch die Yamaha-Piloten. „Ich denke, dass es ziemlich entscheidend ist, um schneller zu sein. Das trifft besonders auf die Renndistanz zu“, analysiert Rossi. „Andererseits denke ich, dass das Seamless-Getriebe allein nicht ausreicht. Wir müssen parallel am Motorrad arbeiten. Verglichen mit der Honda haben wir einige andere Probleme, die uns einbremsen. Es sind zwei oder drei Details. Das Getriebe ist eines dieser Details.“

In der Saison 1996 holte Rossi in Brünn seinen ersten Grand-Prix-Sieg. „Es ist viel Zeit vergangen“, bemerkt „Vale“. „Ich bin sehr stolz, nach einer sehr langen Zeit noch immer an der Spitze dabei zu sein. Es war ein Moment, den ich nie vergessen werde. Den ersten Sieg in der Weltmeisterschaft gepaart mit der ersten Pole-Position – das war fantastisch. Ich mag den Kurs sehr.“ Rossi holte bei den 17 Teilnahmen in Brünn insgesamt sieben Siege – sechs davon mit unterschiedlichen Motorrädern.

Text von Sebastian Fränzschky

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