© Ducati - Valentino Rossi ist fest entschlossen, mit Ducati zum Erfolg zu kommen

Dass MotoGP-Superstar Valentino Rossi mit seinem über den Winter vollzogenen Wechsel von Yamaha zu Ducati ein Risiko eingeht, war ihm klar. Zusammen mit Technik-Guru Jeremy Burgess konnte er die vormals unterlegene Yamaha M1 im Verlauf seiner sieben Jahre im Team Schritt für Schritt an seine Bedürfnisse anpassen. Vier Weltmeistertitel in diesem Zeitraum sprechen eine eindrucksvolle Sprache.

Die Gewöhnung an die Ducati Desmosedici verläuft indes deutlich schwieriger. Wie der siebenfache Weltmeister der Königsklasse eingesteht, bleibt für eine Anpassung des oftmals als „Biest“ bezeichneten Motorrads bis zum Saisonauftakt in knapp zwei Wochen keine Zeit. Der „Doktor“ sieht sich daher gezwungen, seinen über Jahre gewohnten Fahrstil komplett umzustellen, um mit dem italienischen Bike auf Zeiten zu kommen.

Die Ducati lässt sich schwer einlenken

Genau wie die meisten der Ducati-Piloten vor ihm – Casey Stoner einmal ausgenommen – macht der 32-Jährige das Hauptproblem der Desmosedici beim Einlenken aus. „Dieses Motorrad verlangt eine Fahrweise mit viel Übersteuern“, analysiert Rossi gegenüber ‚Motorsprint‘. „Um einlenken zu können, musst du das Hinterrad extrem rutschen lassen. Das ist ein gewaltiger Unterschied zur Yamaha. Es ist einfach die DNA dieses Bikes“, so der Italiener.

Angesichts der wenigen verbleibenden Tage bis zum Auftakt der Saison in Doha sieht Rossi keine andere Wahl, als seinen Fahrstil dahingehend anzupassen. Gleichzeitig bekräftigt er allerdings, dass die gegenwärtige Situation mit etwas mehr Zeit durch entsprechende Veränderungen des Setups deutlich verbessert werden könne.

Für eine sofortige Änderung der Charakteristik bleibt keine Zeit

„Bis dahin liegt es an mir, mich auf das Motorrad umzustellen“, so der Italiener, der sich bei den bisherigen Testfahrten kaum in Szene setzen konnte, was zum Teil auch in seiner noch nicht vollständig genesenen Schulter begründet liegt. Für die Zukunft ist die Richtung bei den Roten jedenfalls klar. „Ich gebe niemals auf. Das gilt genauso für mein Team und ganz besonders für die Jungs von Ducati“, versichert Rossi.

An Ideen mangelt es in der Mannschaft offenbar nicht. Vielmehr läuft der Truppe in diesen Wochen die Zeit davon. Mit Blick auf den bevorstehenden Test in Doha ist der Neuzugang im Team bereits sehr gespannt. „Ich neugierig, herauszufinden, wie sich das Bike auf anderen Strecken und bei anderen Temperaturen anfühlt“. Die Testfahrten finden genau wie der Saisonauftakt an gleicher Stelle am Abend unter Flutlicht statt.

Rossi will die Ducatisti überzeugen

n seinem Heimatland erfährt Rossi derweil nicht nur Unterstützung, wie er offenbart. Abgesehen von seinen zahlreichen Fans macht er in Italien zwei Lager aus. „Ich würde die Leute in zwei Gruppen aufteilen. Die eine davon ist seit jeher gegen mich“, so Rossi in Anspielung auf die Anhänger seines Erzrivalen Max Biaggi und die Sympathisanten Stoners während der Ducati-Ära des Australiers. „Letztere haben es als Vorwand genommen, dass Casey auf der Ducati saß. In Wahrheit mögen sie einfach mich nicht. Das muss ich akzeptieren.“

Die andere Gruppe sieht der „Doktor“ in den klassischen Ducatisti, die ihn selbst stets als Rivalen betrachtet haben. „Sie tun sich schwer damit, mich auf einer Ducati zu sehen. Diese Leute will ich überzeugen und mit guten Ergebnissen für mich gewinnen“, formuliert Rossi die ganz persönliche Zielsetzung seines Abenteuers beim Rennstall aus Bologna.

Text von Mario Fritzsche

Motorsport-Total.com
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