(Motorsport-Total.com) – MotoGP-Legende Valentino Rossi hat seinem Schützling Francesco Bagnaia geraten, „nicht in die Fallen von Marc Marquez zu tappen“, da die beiden in der bald beginnenden MotoGP-Saison gemeinsam im Werksteam von Ducati fahren.
Zwar ist Bagnaia bei Ducati fest etabliert und selbst Marquez hat zugegeben, dass es nur natürlich sei, dass der Italiener in wichtigen Angelegenheiten „das erste Wort“ habe. Dennoch konnte Marquez‘ die Ankunft die Hierarchie im Team durcheinanderbringen, nachdem er bei Gresini eine beeindruckende Saison zeigte.
Während Ducati selbst Vertrauen in seine Fähigkeit geäußert hat, zwei Spitzenfahrer im Team zu managen, warnt Rossi Bagnaia davor, sich auf die Taktiken von Marquez einzulassen, mit denen dieser seinen siebten MotoGP-Titel gewinnen könnte.
Rossi: Nimm‘ dich vor Marquez in Acht
„Es gibt Tage, an denen du gewinnen musst, und Tage, an denen du einfach Punkte nach Hause bringen musst“, sagt Rossi im Gespräch mit Corriere della Sera.
„Das hat er (Bagnaia) nie gemacht, sonst hätte er bereits den dritten Weltmeistertitel gewonnen“, ist Rossi überzeugt und rät Bagnaia: „Tappe nicht in Fallen, lass dich nicht von Psychospielchen beeinflussen und nicht von deinem Teamkollegen konditionieren. In den Duellen: Hab‘ Spaß und versuche das Unmögliche.“
Dies ist bereits der zweite Ratschlag, den Rossi seinem Schützling während der Winterpause gegeben hat. Zuvor hatte der neunfache Weltmeister ihm geraten, weitere fünf Prozent an Performance herauszuholen, um Marquez 2025 zu schlagen.
„Die Werksfahrer von Ducati sind die, die es zu schlagen gilt“, sagte Rossi im vergangenen Monat. „Pecco ist hoch motiviert, weil er sich für die Niederlage im letzten Jahr revanchieren will. Hoffen wir, dass er diese fünf Prozent mehr geben kann.“
Frieden geschlossen, nur nicht mit Marquez
Rossi selbst lieferte sich in den letzten Jahrzehnten eine erbitterte Rivalität mit Marquez und behauptet bis heute, dass der Spanier sich 2015 gegen ihn verschworen habe, um Jorge Lorenzo im Titelkampf zu unterstützen. Trauriger Höhepunkt ihrer Feindschaft war der berühmt-berüchtigte Sepang-Clash in jener Saison.
Während Rossi und Marquez ihre Differenzen noch nicht beigelegt haben, konnte sich der Italiener mit mehreren ehemaligen Rivalen versöhnen – darunter Lorenzo und Casey Stoner, die ihn sogar auf seiner hauseigenen Ranch in Tavullia besuchten.
Selbst in der legendären Fehde zwischen Rossi und Max Biaggi haben sich die Gemüter mittlerweile längst beruhigt. Zu diesem Thema sagt Rossi: „Gegen einen anderen Fahrer zu fahren, bringt eine sehr starke sportliche Feindschaft mit sich.“
„Aber wenn man das hinter sich lässt, gibt es Respekt für diejenigen, mit denen man diese Emotionen und Spannungen geteilt hat. Mit Stoner ist es dasselbe. Wenn ich Lorenzo oder Gibernau wiedersehe, empfinde ich Freude. Es sind Gegner, die nie eine gewisse Grenze der Aggressivität überschritten haben.“
Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Rachit Thukral
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