Am gestrigen Dienstag wurde die neu Boxenanlage in Silverstone eingeweiht. Zahlreiche Motorradfahrer waren vor Ort, darunter die Briten James Toseland, Bradley Smith, Harry Stafford, Cal Crutchlow und John Surtees. Auch Valentino Rossi nutzte die Gelegenheit um sich nicht nur den neuen Silverstone Wing, wie die Boxenanlage genannt wird, anzusehen, sondern auch gleich einige Runde auf der Strecke zu drehen. Im vergangenen Jahr musste der Superstar das Rennen auslassen, da er sich kurz zuvor sein Bein in Mugello gebrochen hatte.
Die Strecke war für den Ducati-Piloten Neuland, speziell der neue Komplex, der für die Rennen im vergangenen Jahr fertig gestellt wurde. Mit einem Ducati Superbike drehte der Italiener einige Runden, doch die Elektronik spielte nicht mit. Anschließend steig der 32-Jährige auf eine Straßenversion der 1198. Insgesamt 30 Runden drehte Rossi auf der umgebauten Traditionsstrecke.
„Ich hatte viel Spaß“, sagt der neunfache Weltmeister im Anschluss. „Nach einigen Runden mit dem 1198 Superbike gab es ein Problem mit der Elektronik. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, die Straßenversion der 1198 zu verwenden. Mir hat es gut gefallen. Die Strecke ist schön – schwierig und sehr technisch. Man muss hart arbeiten, denn es gibt sehr schnelle Passagen in denen die richtige Linie wichtig ist.“
„Andere Abschnitte sind wiederum sehr eng, weshalb man guten Grip bei der Beschleunigung braucht. Die erste Kurve ist komplett blind zu fahren. Man muss dort eine sehr präzise Linie fahren. Generell ist der erste Sektor sehr schnell“, schwärmt der Ausnahmekönner vom Abschnitt Copse, Maggots und Becketts. „Diese Passagen haben mir am besten gefallen.“
Im Fernsehen hat Rossi die Strecke natürlich schon gesehen, doch wie soft unterscheiden sich die TV-Bilder von der Realität. „Es ist immer anders wenn man auf der Strecke fährt. Dieser Ort ist sehr schwierig. Ein Problem ist auch, dass der Asphalt der alten Streckenabschnitte beschädigt und sehr buckelig ist. Die letzte Kurve und auch die letzte Kurve vor der alten Zielgeraden sind so.“
Der ganze Tag hat Rossi gefallen. „Ich habe es genossen, speziell weil viele Fahrer mit einer großen Motorsportgeschichte anwesend waren, zum Beispiel John Surtees. Er hat mir gesagt, dass er in den 50ern in Silverstone gefahren ist. Damals habe ich Motorsport noch nicht verfolgt“, lacht Rossi. Surtees ist bis heute der einzige Motorrad und Formel-1-Weltmeister.
MotoGP-Neuling Crutchlow ist im vergangenen Jahr in der Superbike-WM auf dem neu gestalteten Silverstone-Kurs gefahren. Damals konnte er beide Rennen gewinnen. Das Heimrennen wird auch in diesem Jahr sein Saisonhighlight sein. „Silverstone war in den vergangenen Jahren sehr gut für mich. Ich habe dort einen Titel in der britischen 125er-Meisterschaft geholt. Im Vorjahr folgten die beiden Superbike-Siege. Wenn ich das in den nächsten Wochen wiederholen kann, wäre ich sehr zufrieden. Es wird nicht leicht, aber ich werde es probieren.“
Text von Gerald Dirnbeck
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