Valentino Rossi © Yamaha

© Yamaha – Valentino Rossi sah es als Rennunfall, gab die Schuld aber Alvaro Bautista

In den Jahren 2002 bis 2008 war Valentino Rossi bei seinem Heimrennen in Mugello unschlagbar. Auch in diesem Jahr versammelten sich rund 76.000 Tifosi um die Traditionsstrecke, um den Superstar anzufeuern.

Was sie dann allerdings zu sehen bekamen, entsprach überhaupt nicht ihrer Vorstellung. Schon in der Kurvenkombination drei/vier lag die Yamaha mit der gelben Startnummer 46 im Kiesbett. Es war zu einem Unfall mit Alvaro Bautista (Gresini-Honda) gekommen, der ebenfalls gestürzt war.

Als Rossi für Kurve vier umlegte und auf der Innenseite der Rechtskurve fuhr, zog Bautista von außen hinein. Plötzlich waren beide Motorräder an der gleichen Stelle der Strecke, es kam zur Kollision und für beide war das Rennen beendet. Beide blieben bei diesem Unfall unverletzt. „Leider hatte ich beim Start ein Problem mit der Kupplung, weshalb mir ein schlechter Start gelang“, schildert Rossi sein kurzes Rennen. „Deshalb verlor ich einige Positionen. Ich habe Bautista auf der Außenseite überholt. Er war ganz innen.“

„Er wurde bereits von Iannone überholt und hatte Angst, dass er eine weitere Position verliert. Deshalb hat er, als er auf der Innenseite war, das Gas aufgerissen, damit er die Linie für die nachfolgenden Fahrer abschneidet. Ich war aber schon vorbei, weshalb er mich traf.“ Und wie sieht der Spanier die Situation? „Ich bin durch die erste Schikane gefahren und nach der Linkskurve habe ich beim Richtungswechsel Valentinos Motorrad getroffen. Dann bin ich gestürzt.“

„Es war sehr merkwürdig. Ich habe ihn nicht gesehen, sondern nur gespürt wie mich sein Motorrad getroffen hat.“ Die beiden Motorräder waren nicht ganz auf gleicher Höhe. Rossi: „Er hat mit seinem Vorderreifen meinen Fuß getroffen, weil ich eine halbe Motorradlänge vorne war. Wenn man jemanden auf der Außenseite sieht, dann denkt man sich, dass man zu langsam ist und dreht am Gasgriff – ansonsten verliert man eine weitere Position. Er sah aber nicht, dass ich schon vorbei war. Es kann passieren.“

„Ich hatte Glück, denn es war ein böser Sturz. Als er mich traf, stürzte er. Ich legte schon für die nächste Kurve um. Als mich Bautista am Fuß traf, verlor ich die Kontrolle über das Motorrad. Dann ging es ab Richtung Mauer. Ich hatte Glück, dass sie einen Schutz hatte. Ich bin okay. Es war ein harter Aufprall“, kann Rossi von Glück reden, dass er sich keine Verletzungen zugezogen hat.“ Im Anschluss an das Rennen wurden beide Fahrer zur Rennleitung zitiert, denn die TV-Aufnahmen zeigten die Situation nicht eindeutig.

„Wir haben mit der Rennleitung gesprochen und ich habe mit Valentino gesprochen“, so Bautista. „Wir haben uns die Videos angesehen, aber die Bilder sind nicht ganz eindeutig. Valentino war auf einer anderen Linie. Als ich die Richtung wechselte, wollten wir beide das gleiche Stück der Strecke. Deshalb haben wir uns berührt. Die Rennleitung meinte, dass es ein Rennunfall war.

Deshalb gab es für niemanden Strafen. Körperlich geht es mir gut. Wir haben Glück gehabt.“
Rossi sieht die Situation ebenfalls als Rennunfall, sieht die Schuld aber bei Bautista: „Wir haben mit der Rennleitung darüber gesprochen. Bautista sagte, dass er mich nicht gesehen hat. Es könnte möglich sein, weil er ganz links war. Er hat einen Fehler gemacht und wir sind gestürzt. Er hat das sicher nicht absichtlich gemacht“, stellt Rossi klar, dass kein böses Blut herrscht. „Es war ein Rennunfall, der passieren kann.“

Die Rennleitung kam ebenfalls zu dem Schluss, dass es sich um einen normalen Rennunfall gehandelt hat. Es gab keine Strafen oder andere Sanktionen. In einer Aussendung der Rennleitung heißt es: „Die Rennleitung hat sich den Zwischenfall angesehen und mit beiden Fahrern gesprochen. Alle Fakten wurden genau untersucht. Basierend auf diesen Belegen hat die Rennleitung entschieden, dass es ein Rennunfall war und keine weiteren Maßnahmen getroffen werden.“ Nach Rennende stürmten die Fans auf die Strecke und skandierten „Vale! Vale“, obwohl Rossi gar nicht auf dem Podium stand…

Text von Gerald Dirnbeck

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