© Yamaha Jorge Lorenzo vs Valentino Rossi

© Yamaha Die beiden Yamaha-Piloten schenkten sich in Barcelona 2009 keinen Millimeter

(Motorsport-Total.com) – In seiner bisher letzten Weltmeistersaison setzte Valentino Rossi beim Grand Prix von Katalonien in Barcelona ein wichtiges Zeichen. Bis zur letzten Runde war offen, wer sich den Sieg holen würde. Nach einem spannenden Kampf bezwang Rossi seinen Teamkollegen Jorge Lorenzo und meldete sich in Sachen WM zurück. Doch für die MotoGP-Fans war dieses legendäre Rennen so viel mehr.

„Dieses Rennen hat in den Köpfen der Motorrad-Fans einen festen Platz“, bemerkt der ehemalige Yamaha-Teammanager Davide Brivio bei ‚MotoGP.com‘. „Es war ein großer Kampf – sicher auch deswegen, weil man an einem entscheidenden Punkt in der Saison angekommen war. 2009 hatte Jorge einen sehr guten Start. Valentino war der Weltmeister. Lorenzo war ein junger Pilot, der erwachsen wurde. Die Rennen vor Barcelona liefen für ihn gut. Er näherte sich dem Niveau von Valentino.“

Rossi wollte Lorenzo bezwingen
„Valentino realisierte, dass Jorge ein starker Konkurrent ist. Es war wichtig, in diesem Rennen aus sportlicher Sicht ein Zeichen zu setzen“, erinnert sich Brivio. Hinzu kommt, dass Lorenzo den heimischen Fans ein weiteres Erfolgserlebnis liefern wollte, nachdem der FC Barcelona das Champions-League-Finale gegen Manchester United gewann.

„Jorge hat bei diesem Rennen den Champions-League-Sieg von Barcelona gefeiert. Er hatte einen besonderen Helm. Das hat Valentino vermutlich noch mehr motiviert, ihn in Barcelona zu schlagen“, erklärt Brivio. Entsprechend entschlossen agierten die beiden Werkspiloten: „Der Kampf war sehr emotional. Valentino wollte unbedingt gewinnen.“

„Valentino wusste, dass Lorenzo gut drauf und sehr motiviert war. Er wollte den Sieg beim Fußball feiern. Es war alles vorbereitet, dass es Jorges großer Tag werden könnte“, schildert Brivio. Am Ende jubelte aber Rossi. Die Szenen, die sich in der Box des Italieners nach dem Sieg abspielten, sind unvergessen. Möglich wurde der Sieg durch ein beherztes Überholmanöver in der letzten Kurve, das nicht nur Lorenzo überraschte.

Überholmanöver war keine Überraschung

„Das Überholmanöver war etwas Besonderes“, bemerkt Brivio. „Doch es war nicht das erste Mal, dass er einen Fahrer an der Stelle überholt hat. Wir haben Samstagnacht mit Valentino gesprochen und uns an 2007 erinnert, als er gegen Casey Stoner kämpfte. Valentino überholte Stoner ebenfalls in der letzten Kurve. Es war etwa acht Runden vor dem Ende des Rennens – also zur Hälfte des Rennens.“

„Valentino überholte Casey in der letzten Kurve, doch die Ducati war auf der Geraden sehr schnell und deshalb konnte Stoner wieder an Valentino vorbeigehen und das Rennen gewinnen. Wir haben uns mit Valentino daran erinnert. Wir haben ihm gesagt, dass er sich dieses Überholmanöver für die letzte Runde aufheben soll“, berichtet Brivio. „Er sollte vorher nicht zu viel zeigen.“

„Als Valentino vor der letzten Kurve Zweiter war, erwartete ich dieses Überholmanöver. Ich ging zum ersten Mal nicht vom Monitor weg. Normalerweise geht man in Richtung Boxenmauer und wartet auf den Zieleinlauf. Doch dieses Mal bin ich am TV geblieben, weil wir wussten, dass er es versuchen wird“, erklärt Brivio. „Jorge hat sich in Kurve neun, dem Ende der Gegengeraden, sehr gut verteidigt. Er hat alles richtig gemacht. Doch in der letzten Kurve hat er sich nicht gut genug verteidigt.“

2013 geht das Teamduell Rossi/Lorenzo in die nächste Runde. Rossi, der bei Ducati scheiterte, strebt bei Yamaha einen versöhnlichen MotoGP-Ausklang an. Es ist offen, ob der Italiener an seine Leistungen der ersten Yamaha-Ära herankommen wird. Dass Yamaha 2009 das beste Fahrerduo hatte, steht aber außer Frage: „Wir hatten zwei Fahrer auf einem Top-Level“, so Brivio.

Das Video dazu:

Text von Sebastian Fränzschky

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