Valentino Rossi - © Yamaha

© Yamaha – Valentino Rossi zeigte öffentlich kein Interesse an einem Wechsel zu den Superbikes

(Motorsport-Total.com) – Am 14. November 2021 ging in Cheste bei Valencia (Spanien) die MotoGP-Karriere von Valentino Rossi zu Ende.

Es war gleichzeitig das Ende seiner Karriere im Motorrad-Rennsport, denn Rossi entschied sich gegen einen Wechsel in eine andere Zweirad-Meisterschaft.

Viele seiner ehemaligen Kollegen wechselten nach der Karriere in der Königsklasse zu den Superbikes und erlebten noch einige erfolgreiche Jahre. Erzrivale Max Biaggi ist ein Fahrer, der diesen Weg einschlug und in der seriennahen Meisterschaft einige Erfolge erreichte.

Aber auch Carlos Checa und zuletzt Alvaro Bautista konnten in der Superbike-WM Rennen und Meisterschaften gewinnen. Valentino Rossi hätte in der WSBK etwas erreichen können, was noch keinem Fahrer vor ihm gelang: Weltmeister in beiden Kategorien werden.

Rossi entschied sich gegen die Superbike-WM und begann eine Karriere im GT-Sport auf vier Rädern. Bei seinem letzten Grand Prix in der MotoGP war der Italiener bereits 42 Jahre alt. War das Alter der Grund gegen weitere Jahre im vergleichsweise gefährlichen Motorradsport?

Valentino Rossi trainiert nach wie vor mit seiner Yamaha R1
Die finalen neun Jahre seiner MotoGP-Karriere fuhr Rossi für Yamaha. In seiner finalen MotoGP-Saison war Rossi nur noch Teil eines Satellitenteams, stand aber weiterhin bei Yamaha unter Vertrag. Wenn Rossi mit dem Gedanken gespielt hätte, in die Superbike-WM zu wechseln, dann wohl nur mit Yamaha.

Die anhaltende Verbindung zu Yamaha wird deutlich, wenn Rossi einen Trackday absolviert. Obwohl sein Team in der MotoGP mit Ducati zusammenarbeitet, sitzt Rossi bei Trackdays nach wie vor auf einer Yamaha R1. Fakt ist, ein Rossi-Wechsel in die WSBK hätte der seriennahen Meisterschaft einen extremen Anschub verliehen.

Gab es hinter den Kulissen Gespräche bei Yamaha?
Wir haben exklusiv bei Yamaha-WSBK-Teammanager Paul Denning nachgehakt, ob es hinter den Kulissen Gespräche gab. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob er mit dem Gedanken gespielt hat oder nicht“, kommentiert Denning im Gespräch mit ‚Motorsport-Total.com‘.

Der Verantwortliche des Yamaha-Werksteams in der Superbike-WM bekam keine internen Unterhaltungen über einen Wechsel in die seriennahe Meisterschaft mit. „Ich habe jedenfalls nichts gehört diesbezüglich. Er war in der MotoGP aber bis zum Ende ziemlich konkurrenzfähig“, erkennt Denning und bescheinigt Rossi auch im hohen Alter den nötigen Speed für eine Weltmeisterschaft.

„In seinem finalen Rennen fuhr er in die Top 10“, erinnert sich Denning an Rossis Abschiedsrennen in Valencia. „Er war zweitbester Yamaha-Pilot. Fabio (Quartararo) war nur drei oder vier Zehntelsekunden pro Runde schneller. Valentino war also bis zum Ende sehr stark unterwegs.“

Wer wird der erste MotoGP-/WSBK-Champion der Geschichte?
Im Feld der Superbike-WM 2023 gibt es eine Reihe von ehemaligen MotoGP-Piloten. Alvaro Bautista, Iker Lecuona, Danilo Petrucci, Scott Redding, Hafizh Syahrin, Loris Baz und Remy Gardner waren Stammfahrer in der Königsklasse. Garrett Gerloff sprang bereits als Ersatzfahrer ein.

Einen ehemaligen MotoGP-Champion gibt es aber nicht im Feld der Superbike-WM. Nicky Hayden war der bisher letzte MotoGP-Weltmeister, der in der Superbike-WM antrat. Hayden konnte in seiner WSBK-Debütsaison ein Rennen gewinnen, war mit der unterlegenen Honda Fireblade aber kein WM-Anwärter.

Es ist also nicht absehbar, wer derjenige sein wird, der als erster Fahrer in beiden Weltmeisterschaften Titel holt. Dafür in Frage kämen aktuell Marc Marquez, Joan Mir, Fabio Quartararo und Francesco Bagnaia. Offen ist, ob diese Fahrer nach ihrer MotoGP-Karriere in die WSBK wechseln.

Text von Sebastian Fränzschky

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