Die diesjährige Dutch TT in Assen könnte das letzte Rennwochenende sein, das Yamaha-Werkspilot Valentino Rossi als WM-Leader in Angriff nimmt.
Teamkollege Jorge Lorenzo fuhr seit der Rückkehr nach Europa von Sieg zu Sieg und verringerte den Rückstand auf einen Punkt. Somit kann der Spanier in Assen aus eigener Kraft die WM-Führung übernehmen. Konstanz allein reicht Rossi nicht mehr, um sich an der Spitze der Meisterschaft zu behaupten.
„Assen ist ein toller Kurs. Es ist zudem eine besondere Strecke, weil es der älteste Kurs im Kalender ist. Ich konnte noch das ältere Layout fahren. Es war immer fantastisch. Für 2006 wurde der Kurs deutlich verändert und entsprach eher einem normalen Kurs. Doch er ist auch so schön, denn er ist sehr schnell“, schwärmt Rossi vom Traditionskurs in Holland. „Man fährt nie geradeaus, sondern fährt immer in Schräglage. Es gibt viele interessante Stellen. Ich mag diesen Kurs.“
„Das Wetter ist immer unberechenbar. Es ändert sich auf einen Tag oder aufs Wochenende gesehen sehr oft. In der Vergangenheit konnte ich hier tolle Erinnerungen und Siege sammeln“, erinnert sich der Italiener, der sich vor Lorenzo behaupten möchte. „Jorge ist etwas zu gut in Form (lacht; Anm. d. Red.). Er war bei den vergangenen Rennen sehr stark“, lobt Rossi.
„Er konnte sich immer von der ersten bis zur letzten Runde an der Spitze behaupten. Um mit Jorge zu kämpfen, müssen wir Fortschritte erzielen und müssen von Donnerstagvormittag an konzentriert vorgehen“, unterstreicht der 36-Jährige, der in Assen den neuen Yamaha-Rahmen probieren möchte, der beim Aragon-Test einen positiven Eindruck hinterließ.
„Wir probierten einen neuen Rahmen. Ursprünglich wollten wir den neuen Rahmen auf zwei verschiedenen Strecken testen. Es war wichtig, die neuen Teile in Barcelona zu testen, weil man gute Vergleiche anstellen konnte. Doch leider waren die Bedingungen sehr schlecht. Deswegen konnten wir den neuen Rahmen nur in Aragon testen“, berichter Rossi. „Er vermittelte ein gutes Gefühl. Deswegen werden wir ihn morgen erneut testen. Im Training müssen wir herausfinden, ob er besser ist oder nicht.“
Viel Zeit darf Rossi nicht verlieren. Am Freitag muss er im Qualifying einen besseren Startplatz herausfahren, wenn er um den Sieg kämpfen möchte. „Jorge ist im Qualifying stärker als ich“, gesteht Rossi ehrlich. „Es ist schwierig, weil es viele schnelle Motorräder gibt. Die Suzukis und Ducatis können im Qualifying den weichen Reifen verwenden, was eine Hilfe ist. Gleichzeitig sind die Hondas sehr schnell. Doch Jorge hat das gleiche Motorrad und die gleichen Reifen. Ich muss mich also steigern.“
„Es ist schwierig, aus der dritten Reihe zu starten. Ich hatte in Barcelona ein gutes Tempo und verlor nicht viel Zeit, bis ich Zweiter war. Doch Jorge war zu diesem Zeitpunkt schon weit weg“, blickt Rossi zurück. „Es ist an jedem Wochenende anders. Wir müssen das Potenzial der Maschine und die Arbeitsweise der Reifen verstehen. Es ist wichtig, am Freitag die Balance der Maschine und die wichtigen Setup-Einstellungen richtig einzustellen. Von Samstagvormittag an muss man sich auf die Details konzentrieren.“
Muss Rossi im Qualifying einfach mehr Risiko eingehen? „Im Qualifying muss man anders fahren, weil es die schnellste Runde des Wochenendes ist. Ich war in meiner Karriere nie besonders gut im Qualifying. Ich muss daran arbeiten. Auch das Setup spielt eine Rolle und wie viele Kilometer man damit schon gefahren ist. Ich riskiere bereits sehr viel. Doch es ist nicht so, dass man schneller wird, je mehr man riskiert“, stellt der Routinier klar. „Wir versuchen, uns im Qualifying zu steigern.“
Text von Sebastian Fränzschky
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