Nach fünf titellosen Jahren greift Valentino Rossi in diesem Jahr im Alter von 36 Jahren noch einmal nach der MotoGP-Krone.
Momentan führt der Yamaha-Werkspilot die Fahrerwertung mit zwölf Punkten Vorsprung auf Teamkollege Jorge Lorenzo an. Lorenzo ist mit 28 Jahren deutlich jünger als der WM-Leader. Der Altersunterschied zu Titelverteidiger Marc Marquez ist noch größer: 14 Jahre trennen Rossi und Marquez.
Ist Rossis Alter ein Nachteil im harten Kampf um die Meisterschaft? „Ich denke nicht, dass es in der zweiten Saisonhälfte besser ist, wenn man jünger ist. Wenn man älter ist, dann sollte man schneller erschöpft sein. Doch das ist bei mir nicht der Fall“, stellt Rossi entschlossen klar. „Ich denke, Jorge ist sehr schnell. Ich muss sein Level erreichen, wenn ich ihn schlagen möchte. Das ist nicht einfach.“
„Die Rundenzeiten sind der wichtigste Punkt, vor allem wenn das Duell so ausgeglichen ist. Wenn ich sein Tempo mitgehen kann, im Qualifying bessere Startplätze erreiche und von der ersten Runde an starke Rundenzeiten fahren kann wie Jorge, dann können wir bis zum Ende kämpfen“, ist Rossi überzeugt. „Im direkten Duell kann alles passieren. Erfahrung ist wichtig. Man muss konzentriert bleiben. Das Ziel muss sein, so schnell wie Jorge zu sein.“
Bisher lieferten sich Rossi und Lorenzo noch kein direktes Duell. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass es noch zu einem Schlagabtausch der beiden Yamaha-Werkspiloten kommen wird. Vor zwei oder drei Jahren hätten sicher nur die wenigsten Fans und Experten erwartet, dass Rossi noch einmal um den Titel kämpfen kann. Vor allem die Jahre bei Ducati waren schwierig. 2011 und 2012 waren die einzigen Jahre in der WM, in denen Rossi keine Siege einfahren konnte.
„Es war stets mein Ziel, wieder um die Meisterschaft kämpfen zu können. Nach der Saison 2009 konnte ich nicht wieder um die Meisterschaft kämpfen. Ich war mir nicht sicher, ob ich es noch einmal schaffen kann. Ich wusste, dass ich bessere Ergebnisse einfahren kann, doch es war fraglich, ob ich dieses Level noch einmal erreichen kann“, bemerkt Rossi. „Deswegen bin ich sehr froh, noch einmal so stark zu sein.“
„Es wäre der Titel, der am schwierigsten zu erreichen war. Es ist nicht einfach, sich gegen Marquez und Jorge zu behaupten, die gerade den Höhepunkt ihrer Karrieren erreicht haben. In der Saison 2009 konnte ich Jorge schlagen, hatte aber deutlich mehr Erfahrung als er. Ich hatte einige Vorteile. Nun ist es schwieriger“, vergleicht Rossi, der in Silverstone seinen 112. Grand-Prix-Sieg feierte.
Text von Sebastian Fränzschky
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