Das Timing hätte kaum besser sein können: Ausgerechnet in Misano feierte Valentino Rossi (Ducati) nach einer schwierigen Saison eine Art Auferstehung und fuhr erstmalig in dieser Saion unter trockenen Bedingungen als Zweiter auf das Podium. „Das ist etwas ganz Besonderes.
Wir sind hier in Misano, wo ich eine Menge Fans habe. Es ist meine Heimstrecke, die in diesem Jahr nach Marco benannt wurde“, sagt Rossi, der ein enger Freund des im vergangenen Jahr tödlich verunglückten Marco Simoncelli war.
In der Stunde des Triumphes dachte Rossi an seinen verstorbenen Freund: „Dieser zweite Platz ist für ihn. Einen Sieg hätte ich ihm nicht widmen wollen, das wäre zuviel des Guten gewesen (lacht, Anm. d. Red.), aber der zweite Platz ist okay“, meint der gutgelaunte Italiener. Auch für das Team war das starke Rennen in Misano eine Art Befreiungsschlag: „Für Ducati ist dieses Resultat sehr wichtig. Das ganze Team und auch die Jungs in Bologna haben so hart gearbeitet und immer an mich geglaubt und auch nach schwierigen Rennen die Hoffnung auf ein gutes Resultat nicht aufgegeben.“
Auch durch die turbulente Anfangsphase ließ sich Rossi nicht aus dem Konzept bringen: „Am Anfang war es durch den Startabbruch etwas verwirrend, aber der zweite Start war einer der besten in meiner Karriere.“ Anschließend konnte Rossi dem Führenden Jorge Lorenzo (Yamaha) zwar nicht folgen, hielt aber dem Druck von Verfolger Stefan Bradl (LCR-Honda) stand: „Ich habe dann gleich Druck gemacht, hatte aber das Gefühl, dass Jorge noch schneller hätte fahren können.“
Offenbar hat der Test in Misano bei Ducati endlich den lange erwarteten Durchbruch gebracht. „Wir haben am Motor etwas verändert, dadurch habe ich am Kurvenausgang eine bessere Traktion. Das war ein Vorteil im Kampf gegen Bradl. Nachdem er dann zurückfiel, musste ich den zweiten Platz nur noch nach Hause fahren“, so Rossi, der sich jedoch nicht sicher ist, ob der Aufschwung dauerhaft sein wird: „In 14 Tagen kann es in Aragon schon wieder anders aussehen, aber wir wollen versuchen, in den letzten fünf Rennen eine gute Leistung zu zeigen und den Abstand auf die Spitze zu verringern.“
Text von Markus Lüttgens
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lullu Rossi kann doch fahren