Valentino Rossi ist zurück an der Spitze der MotoGP und begeistert die Fans weltweit. Mit seinen beiden Siegen in den ersten drei Rennen 2015 hat der Superstar gezeigt, dass er mit 36 Jahren noch lange nicht zum „alten Eisen“ zählt.
Als der Italiener Ende 2012 Ducati den Rücken kehrte und zu Yamaha zurückwechselte, wollte er in erster Linie wissen, ob er es fahrerisch immer noch kann. 2013 war ein schwieriges Jahr mit Höhen und Tiefen, aber Rossi arbeitete sich konsequent zurück.
Ein Puzzleteil für den Erfolg ist rückblickend auch die Trennung von seinem langjährigen Crew-Chief Jeremy Burgess Ende 2013. Mit Silvano Galbusera stellte sich der Erfolg wieder ein. „Wir arbeiten sehr gut am Motorrad und haben auch einen guten Plan, um uns von Training zu Training zu steigern“, sagt Rossi über seine Crew. „Ich fahre zurzeit auch sehr gut. Von 2013 an habe ich mich verbessert und auch an meinem Fahrstil gefeilt. Wir arbeiten in der Box auch sehr gut zusammen.“
Die Siege in Katar und Argentinien haben die Stärken Rossis gezeigt. Er arbeitet vom ersten Training an konsequent für das Rennen und lässt andere Fahrer mit Trainingsbestzeiten glänzen. In beiden Rennen startete Rossi nur von Platz acht und hatte auch in den ersten Runden Rückstand. Im Ziel war er vorne. Diese Siege treiben den neunfachen Weltmeister an. Mittlerweile hat Rossi schon 110 Siegerpokale in seinem Haus stehen.
„Ich bin jetzt 36 und habe eine lange Karriere hinter mir, aber ich fühle mich in Form. Ich habe physisch und mental kein Problem, mit dem Motorrad ans Limit zu gehen. Der Unterschied ist die Motivation“, sagt Rossi über seinen unbändigen Siegwillen. „Wenn man daheim sein will und kein Risiko eingehen will, dann ist es vorbei. Ich liebe mein Leben, die Reisen und die Arbeit mit meinem Yamaha-Team. Der Geschmack des Sieges ist immer etwas Besonderes. Mir bereitet es Freude, für dieses Gefühl zu arbeiten.“
Jerez ein besonderes Rennen
Nun ist die MotoGP an diesem Wochenende in Europa angelangt und gastiert im Mekka des spanischen Motorradrennsports. In Jerez hat Rossi schon sechsmal in der Königsklasse gewonnen. Dazu kommen je ein Sieg in der 125er und der 250er-Klasse. „Jerez ist immer ein besonderes Wochenende, es ist eines der besten Rennen des Jahres“, sagt er über diesen Klassiker. „Wir sind jetzt zurück in Europa und die Anreisen sind kürzer.“
Die Atmosphäre hier ist auch immer ganz speziell, wenn das Wetter gut ist und am Sonntag viele Fans kommen. Die Kurven acht, neun und zehn erinnern an ein Stadion. Auch die Strecke ist fantastisch, eine der besten. Meistens ist es knifflig, weil der Asphalt für die MotoGP nicht den besten Grip bietet. Das Layout ist aber großartig“, hält Rossi fest. „Wir müssen unsere Arbeit fortsetzen, damit wir im Rennen stark aufgestellt sind. Jedes Rennen erzählt eine andere Geschichte.“
Die Wettervorhersage geht von einem warmen Wochenende von bis zu 31 Grad Celsius aus. Deshalb wird der Umgang mit den Bridgestone-Reifen für die Renndistanz erneut wichtig werden, aber nicht so entscheidend wie in Argentinien, wie Rossi betont: „Wichtig werden in Jerez auch die Reifen werden, denn in Argentinien konnte ich in der zweiten Rennhälfte schnell fahren. Es gibt aber Strecken, bei denen der Hinterreifen in der zweiten Rennhälfte stärker abbaut. Man muss deshalb am Motorrad arbeiten, damit man im Rennen konstant fahren kann.“
Im Anschluss an das Rennwochenende findet am Montag auch ein Testtag statt. Die Testfahrer der Hersteller werden mit Michelin ausrücken, die Stammfahrer arbeiten mit ihren gewohnten Motorrädern. Yamaha wird an Details arbeiten: „Wir haben keine großen Neuerungen, aber es ist der erste Montagstest der Saison. Es wird natürlich wichtig, denn unsere Gegner sind stark. Jetzt ist aber zuerst das Rennen wichtiger“, lacht Rossi.
Text von Gerald Dirnbeck
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