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© LAT – Valencia 2006: Valentino Rossi testet den Formel-1-Ferrari

Dass Valentino Rossi auch auf vier Rädern viel Talent besitzt, bewies der Superstar erst Anfang Dezember erneut. Zum fünften Mal gewann der Italiener die Monza-Rallye-Show.

Und es hätte vor rund zehn Jahren nicht viel für einen Wechsel in die Formel 1 gefehlt. „Valentino war sehr nahe dran, in der Formel 1 zu fahren, weil das einzig vergleichbare zur MotoGP die Formel 1 ist“, sagt Vater Graziano Rossi bei ‚MotoGP.com‘. Rossi testete Anfang 2006 für Ferrari und hinterließ einen starken Eindruck.

Damals trauten ihm viele aus dem Formel-1-Feld einen erfolgreichen Umstieg zu. „Valentino entschied sich aber dagegen, weil seine Liebe zur MotoGP zu groß ist. Deshalb wollte er die Sportart nicht wechseln, und deswegen sehen wir ihn immer noch in der MotoGP“, denkt Graziano an die große Leidenschaft seines Sohnes für Motorräder. Auch für 2007 wurde Rossi mit einem Wechsel entweder in die Formel 1 oder in die Rallye-WM in Verbindung gebracht.

Insgesamt bestritt Rossi drei WRC-Rallyes. Platz elf in Neuseeland 2006 ist sein bestes Ergebnis. Analog zu seinen Auftritten bei der Monza-Rallye hält es Vater Graziano nicht für unwahrscheinlich, dass Rossi nach seiner MotoGP-Karriere Autorennen bestreiten wird: „Trotzdem möchte er auch in einem Rallye-Auto oder im Tourenwagen schnell sein, etwas anderem als der Formel 1. Aber das wird erst passieren, nachdem er seine Mission beendet hat, die Nummer 1 der Welt zu sein.“

Graziano Rossi bestritt zwischen 1977 und 1982 20 Grands Prix. Seine größten Erfolge feierte er 1980 in der 250er-Klasse mit einer Morbidelli. Damals holte er in Rijeka, Assen und Karlskoga drei Siege. Sohn Rossi ist deutlich erfolgreicher. „Ein Vater weiß nicht, dass sein Sohn so gut ist“, lacht Graziano. Von klein auf unterstützte er Valentinos Rennambitionen, zunächst aber im Gokart. Erst 1991 wechselte Rossi junior auf Minibikes. Aufgrund der hohen Kosten entschied man sich dazu, bei Motorrädern zu bleiben.

Im Rückblick erzählt Graziano eine Anekdote: „Einmal bei einem Minibike-Rennen, als Valentino zwischen 10 und 15 Jahren alt war, wurde der Start auf eine bestimmte Weise gemacht. Er hatte die Pole-Position und ich dachte, es wäre das Beste, wenn er von der linken Seite startet. Ich sagte zu ihm: ‚Vale, starte von links, das wäre die beste Möglichkeit, diese Kurve zu nehmen.‘ Aber er schaute mich an und entgegnete: ‚Vater, ich kenne den besten Weg. Lass es mich von jetzt an in der Zukunft auf meine Art machen.‘ Und ich habe nie wieder etwas gesagt.“

Text von Gerald Dirnbeck

Motorsport-Total.com
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