Alte Liebe rostet nicht. Diese Weisheit scheint auch im Fall von Casey Stoner und Ducati zu gelten.
Obwohl der Australier seit mehr als fünf Jahren nicht mehr auf einer Desmosedici gesessen hatte, fühlte sich der mittlerweile 30-Jährige pudelwohl, als er am Samstag in Sepang auf der GP15 Platz nahm. Um kurz nach 11:00 Uhr Ortszeit verließ der zweimalige MotoGP-Champion erstmals die Box und absolvierte bis zum Testende um 18:00 Uhr mehrere Runs auf der Vorjahres-Ducati.
Gegenüber ‚Crash.net‘ spricht Stoner von einem „sehr erfolgreichen“ ersten Testtag. „Es war äußerst professionell und alle haben sehr gut gearbeitet“, freut sich der Australier, der 2010 zuletzt für Ducati gefahren war. Bereits die Tage vor dem Sepang-Test waren für ihn daher sehr emotional. „Ich habe neue Leute getroffen und auch alte Freunde wiedergesehen. Es waren sehr schöne Emotionen“, berichtet Stoner.
Doch nicht nur in der Box fühlte sich Stoner gleich wie zuhause, auch auf der Strecke fanden der Australier und sein rotes Motorrad schnell zueinander. „Ich hatte nicht erwartet, dass ich mich auf dem Bike so schnell wohlfühlen würde“, freut sich der Australier und berichtet: „Du spürst die guten Sachen und die Dinge, an denen gearbeitet werden muss, so wie bei jeder Maschine.“
So konnte Stoner seiner Crew bereits nach dem ersten von zwei Testtagen in Sepang brauchbares Feedback liefern. „Normalerweise ist das sehr schwierig, solange du dich nicht wirklich wohlfühlst“, erklärt der Australier, der lediglich zu Beginn des Tages über ein kleineres Problem mit der Front klagte. „Wir wussten nicht, ob das von den Reifen oder vom Chassis kam.“
„Dann änderten wir einige Sachen an der Federung und ich hatte sofort ein besseres Gefühl für das Motorrad“, berichtet Stoner und ergänzt: „Ich bin seit mehr als einem Jahr keins von diesen Bikes mehr gefahren. Ich bin die Michelins nicht gefahren, das Bike und alles ist neu. Daher bin ich wirklich überrascht, wie gut es gelaufen ist.“ Zuletzt testete Stoner vor rund einem Jahr an gleicher Stelle Hondas MotoGP-Bike.
Zwar sei noch immer „Luft nach oben“, doch das bewertet der Australier durchaus positiv. „Wenn sich etwas bereits wie ein ziemlich gutes Paket anfühlt, aber trotzdem noch Verbesserungen möglich sind, dann ist das ein gutes Zeichen“, erklärt er und verrät: „Die Rundenzeiten haben mich überrascht. Sie waren viel besser als erwartet.“ Er habe ohne große Probleme schnelle Runden fahren können. Offizielle Zeiten veröffentlichte Ducati allerdings nicht.
Außerdem erklärt Stoner, dass sich die GP15 ganz anders angefühlt habe als die GP10, die er vor mehr als fünf Jahren zuletzt fuhr, was aber ganz normal sei. „Ich bin mir sicher, dass es bei jedem Hersteller massive Unterschiede gibt, wenn man sechs Jahre zurückblickt“, so Stoner, der am Sonntag möglicherweise sogar die brandneue GP16 ausprobieren darf. „Vielleicht testen wir die GP16, aber noch gibt es keine Pläne“, so der glückliche Australier.
Text von Ruben Zimmermann
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