(Motorsport-Total.com) – Angesichts seiner Pace beim letzten Vorsaisontest der MotoGP 2020 in Katar hatte sich Maverick Vinales als Favorit für den dort geplanten Saisonauftakt empfohlen.
Der Yamaha-Pilot wartete deshalb vielleicht mehr als jeder andere Fahrer auf dieses Rennen, zumal er auch privat in Katar trainierte.
Doch mit der Absage der MotoGP-Klasse entgeht Vinales eine aussichtsreiche Siegchance. „Natürlich ist es eine Schande für Yamaha und für uns, denn ich habe mich sehr stark gefühlt. Ich befand mich mit einem stratosphärischen Rhythmus“, kommentiert der Spanier die jüngsten Entwicklungen gegenüber ‚AS‘.
„Aber ich werde mich dem positiv stellen und die Zeit nutzen, um mich weiter zu verbessern und an meinem Fahrstil zu arbeiten. Außerdem wird Yamaha sicherlich mehr Zeit haben, sich zu verbessern und für die folgenden Rennen neue Dinge zu haben.“ Denn die technische Abnahme erfolgt vor dem ersten Rennen.
Wo Vinales sich für die MotoGP 2020 noch steigern will
Früher hätte er die Nachricht der Absage wahrscheinlich mit mehr Ärger und Nervosität aufgenommen, gibt Vinales zu. Doch jetzt betont er: „Ich bin sehr ruhig, geduldig, ich habe Lust, Motivation und ein klares Ziel. Ich denke, das ist die größte Veränderung. Und ich bin von einem sehr guten Team umgeben.“
Was seine Physis angeht, will der Yamaha-Pilot „einen weiteren Sprung in der Flexibilität“ machen. „Das ist etwas, woran ich nicht viel arbeiten konnte, weil ich mich mehr auf meine körperliche Verfassung konzentriert habe. Das wird mir helfen, mich auf dem Motorrad noch wohler zu fühlen“, glaubt Vinales.
Fahrerisch sieht er vor allem auf der Bremse noch Luft nach oben: „Die Yamaha ist kompliziert beim Bremsen. Das hat sich schon im Vorjahr gezeigt. Man muss auf die Gewichtsverlagerung achten, konstant bleiben und plötzliche Bewegungen vermeiden. Das ist ein wichtiger Punkt, den es zu verbessern gilt.“
Rossi ist „einer der Besten auf und neben der Strecke“
Mit Blick auf den Fahrermarkt für 2021/22 und seine Vertragsverlängerung mit Yamaha bedankt sich Vinales nicht nur bei dem japanischen Hersteller, sondern auch seinem Noch-Teamkollegen Valentino Rossi. Dieser wird nächstes Jahr von Fabio Quartararo abgelöst, der von Petronas-Yamaha quasi aufsteigt.
„Ich bin wirklich dankbar dafür, dass ich Valentino als Teamkollegen habe, denn er hat mir so viel beigebracht. Seine Anwesenheit bedeutet immer zusätzlichen Druck, der einen dazu bringt, nicht nachzulassen und sich immer wieder zu pushen“, adelt Vinales den neunfachen Weltmeister auf der anderen Seite der Box.
Wenn Rossi schon nicht länger Teil des Werksteams bleibt, so hofft der Spanier zumindest, dass er weitermacht und Yamaha treu bleibt: „Ich würde ihn gerne länger bei Yamaha sehen. Denn er ist ein schneller Fahrer. Er ist einer der Besten auf und neben der Strecke, insofern ist es immer sehr wichtig, von ihm zu lernen.“
Als seinen härtesten Gegner 2020 schätzt Vinales aber den amtierenden Champion Marc Marquez ein. „Das erste Rennen wird in Austin stattfinden, und dort wird er in guter Form sein“, sagt er. „Quartararo und Rossi werden ebenfalls stark sein. Die Ducatis sind ein Rätsel, ich weiß nicht, auf welchem Niveau sie sind.“
Text von Juliane Ziegengeist
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