(Motorsport-Total.com) – Beim Grand Prix von Malaysia kämpfte Valentino Rossi mit Andrea Dovizioso um den dritten Platz und musste sich nur knapp geschlagen geben.
Es war ein Lichtblick nach zuletzt schwierigen Rennen, in denen der Yamaha-Star auch im Schatten seiner Markenkollegen Maverick Vinales und Fabio Quartararo gestanden hat.
Vor dem Saisonfinale in Valencia ist Rossi WM-Siebter. So eine schlechte Platzierung hatte er seit 2011 nicht mehr. Damals war das sein erstes Ducati-Jahr. „Es ist eine schwierige Saison“, sagt Rossi gegenüber ‚MotoGP.com‘. „Wir haben uns sicherlich mehr erwartet.“ Zweimal stand er 2019 als Zweiter auf dem Podest. Das war allerdings im Frühling.
„Ich war nicht stark genug, nicht schnell genug. Ich habe mich auf dem Motorrad nicht wohlgefühlt. Es ist eine schwierige Phase, denn die Ergebnisse sagen alles“, nimmt sich Rossi kein Blatt vor den Mund. „Maverick und Quartararo sind sehr schnell. Sie scheinen besser als ich zu fahren und sind in besserer Form. Mit der Balance des diesjährigen Motorrades fühlen sie sich besser.“
Kommende Wintertests werden sehr wichtig werden
Rossi hat den Blick dennoch auf die Zukunft gerichtet. 2020 könnte sein letztes Jahr als aktiver MotoGP-Fahrer werden. „Es wird alles von den Ergebnissen abhängen. Wenn ich stärker bin als in diesem Jahr und um das Podium kämpfen kann, dann werde ich versuchen weiterzumachen. Wenn nicht, dann werden wir sehen. Alles wird von meinem Speed abhängen.“
Dazu muss auch Yamaha technisch einen Schritt nach vorne machen. Rossi glaubt, dass in Japan der Ernst der Lage erkannt wurde: „Wir sprechen sehr viel mit den japanischen Ingenieuren. Und sie verstehen sehr gut, dass sie Einsatz brauchen, Geld investieren müssen und Ingenieure brauchen, um den Rückstand aufzuholen. Wenn wir mit der normalen Entwicklung weitermachen, schaffen wir es nie nach vorne. Wir brauchen mehr.“
Und Yamaha hat technisch nachgelegt. Im Laufe der Saison wurde die Elektronik verbessert und mit Vinales wurde auch eine gute Abstimmung gefunden, die zuletzt auf unterschiedlichen Strecken besser funktioniert hat. Dazu gab es neue Teile wie ein neuer Doppelrohrauspuff, eine neue Carbon-Gabel von Öhlins sowie eine neue Hinterradschwinge aus Carbon.
Außerdem konnten Rossi und Vinales einen ersten Prototypen für das nächste Jahr schon im Sommer in Brünn und Misano testen. Das war in den vergangenen Jahren nicht der Fall gewesen. „Es ist ein gutes Zeichen, dass Yamaha im nächsten Jahr stark sein kann“, glaubt Rossi und sagt über den Prototypen: „Wir wissen, wo das Motorrad besser und schlechter als das aktuelle ist. Ich hoffe, dass das finale Motorrad anders sein wird, denn dieser Prototyp ist ein Übergangsmodell.“
Im November stehen noch zwei offizielle Tests in Valencia und Jerez auf dem Programm. „Wir werden hauptsächlich mit David [Munoz] arbeiten, meinem neuen Crew-Chief. Wir wollen verschiedene Arbeitsabläufe verändern. Deswegen werden diese Tests wichtig, damit das Team generell funktioniert. Beim Februartest in Sepang werden wir dann das Potenzial der M1 besser verstehen.“
Text von Gerald Dirnbeck
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