Valentino Rossi hat sich in der Motorrad-WM schnell einen Namen gemacht. In der Saison 1996 stieg der Italiener in die 125er-WM auf und sorgte für großartige Unterhaltung.
Ein Jahr später gewann Rossi elf Rennen und sicherte sich den WM-Titel. Gleichzeitig begann er damit, seine Siege medienwirksam zu feiern.
So fuhr er zum Beispiel nach dem Sieg beim Italien-Grand-Prix in Mugello in der Auslaufrunde mit einer Gummipuppe an die Box. Durch die Aktion wollte Rossi seinen Erzfeind Max Biaggi ärgern, der damals angab, mit Naomi Campbell zu verkehren. Rossi taufte seine Gummipuppe auf den Namen Claudia Schiffer.
Ebenfalls für Aufsehen sorgte Rossis Abstecher auf ein mobiles WC nach dem Grand Prix in Jerez zwei Jahre später. Aber auch die Fußfessel nach dem Rennen in Brünn in der Saison 2003 blieb sicher einigen Fans in Erinnerung. 2004 überraschte Rossi mit dem Sieg beim Saisonauftakt in Welkom. Nach dem ersten gemeinsamen Triumph mit Yamaha setzte sich der Ausnahmekönner in der Auslaufrunde neben die M1 und machte den Zuschauern klar, dass hier eine ganz besondere Beziehung entsteht.
Nach den Kontroversen beim Rennen in Katar – Rossi musste von hinten starten, weil ihn Herausforderer Sete Gibernau bei der Rennleitung wegen illegaler Säuberung des Startplatzes meldete -, machte sich Rossi in Sepang über die Aktion lustig. Eine Putztruppe feierte mit Rossi den Sieg beim vorletzten Rennen der Saison und sorgte für Frohsinn.
Ein Jahr später wurde Rossi von den sieben Zwerge und Schneewittchen ebenfalls in Sepang ein schneeweißer Helm mit einer überdimensionalen „7“ überreicht. Damals stellte der Italiener mit einem zweiten Platz den siebten WM-Titel sicher. Weitere witzige Feierlichkeiten fanden in Jerez 2007 – Rossi gelingt ein Strike und Le Mans 2008 – Rossi zieht mit Angel Nieto gleich und wird von ihm an die Box gefahren.
Doch seit einigen Jahren verzichtet Rossi auf die Show nach dem Rennen. Warum? „Man muss in der richtigen Stimmung dazu sein“, erklärt der 36-jährige Italiener auf der offiziellen Seite der MotoGP. „Wir hatten in der Vergangenheit einige witzige Ideen, die sehr viel Spaß bereiteten. Doch wenn uns die richtige Idee fehlt, dann ist es besser, nichts zu machen.“
Zudem ist es für Rossi etwas schwieriger geworden, da er nicht mehr so dominant ist wie vor einigen Jahren. „Als ich in der Vergangenheit elf Rennen pro Saison gewann, hatte ich viel öfter die Gelegenheit, etwas Besonderes zu machen. Nun gewinne ich nicht mehr so oft und es ist wichtiger, mit dem Team und meinen Leuten den Moment zu genießen“, so Rossi.
Text von Sebastian Fränzschky
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