Jorge Lorenzo - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Jorge Lorenzo kehrte nach drei Jahren bei Ducati und Honda zu Yamaha zurück

(Motorsport-Total.com) – Noch durfte Jorge Lorenzo seit seiner Rückkehr zu Yamaha als offizieller MotoGP-Testfahrer nicht auf der 2020er-Maschine Platz nehmen.

Seine eigentliche „Testarbeit“ für das Team hielt sich bisher also in Grenzen. Der Spanier konzentrierte sich in Sepang vor allem darauf, mit der M1 überhaupt erst wieder warm zu werden.

Künftig erhofft man sich von der Speerspitze des europäischen Testteams jedoch wertvollen Input. „Natürlich werden die Basistests von den japanischen Fahrern in Japan durchgeführt. Wir haben mit Nozane und Nakasuga zwei sehr erfahrene Piloten. Sie werden ihre Arbeit ohne jegliche Änderung fortsetzen“, erklärt Lin Jarvis.

Zugleich betont der Yamaha-Renndirektor mit Blick auf Lorenzo: „Der Unterschied ist, dass wir jetzt alles nehmen können, was sie ausprobieren und von dem sie glauben, dass es gut sein könnte, und es dann mit einem Grand-Prix-Fahrer auf eine Grand-Prix-Strecke bringen können, und zwar in Grand-Prix-Geschwindigkeit.“

Yamaha merzt Standortnachteil mit Lorenzo aus
Damit erhalte Yamaha ein echtes Feedback darüber, wie bestimmte Entwicklungen im direkten Rennumfeld funktionieren. Das wertet Jarvis nicht nur angesichts der künftig noch stärker limitierten Testzeit für offizielle Fahrer als Fortschritt. Denn wie wir wissen, fallen dem umfangreicheren Kalender einige Tests zum Opfer.

Hinzu kommt: „Einer der Nachteile, den die japanischen Hersteller gegenüber den Europäern haben, ist natürlich der Standort. Wir machen viele unserer Basistests in Japan auf unserer eigenen privaten Teststrecke, Fukuroi, oder auch manchmal in Motegi, aber das gibt uns nicht die Möglichkeit, sie auf Grand-Prix-Strecken zu testen.“

Und diese befinden sich zum Großteil noch immer in Europa. Mit Lorenzo soll eine Brücke dorthin geschlagen werden, um am Ende ein klareres Bild davon zu bekommen, welche Teile auch wirklich halten, was sie versprechen, „bevor wir sie Maverick und Valentino zum Ausprobieren geben“, erklärt Jarvis die Entwicklungskette.

MotoGP-Wildcard hängt vor allem von Lorenzo ab
Ob sie für den neuen Edeltester sogar in einem Wildcard-Start gipfelt, steht noch nicht fest, liegt aber im Bereich des Möglichen. „Wir haben es diskutiert. Es ist eine Option“, verrät der Yamaha-Rennleiter. „Wenn Jorge glaubt, dass er es tun möchte, und wenn wir die Kapazität dazu haben, dann werden wir es tun“, hält er fest.

„Die Hauptaufgabe von Jorges Vertrag mit uns ist natürlich die Entwicklung des Motorrads. Deshalb wählen wir eher einen Grand Prix aus, bei dem es für uns sinnvoll ist, die Wildcard zu verwenden und dann einen Test durchzuführen, als einfach ein Rennen aus dem Nichts zu wählen, bei dem es keine Logik gibt, die Wildcard einzusetzen.“

Über diese Möglichkeit und entsprechende Details werde man zu gegebener Zeit beraten. Dabei komme es vor allem darauf an, dass sie Lorenzo wohlfühlt, sagt Jarvis: „Er muss das Gefühl haben, dass er dem Renntempo gewachsen ist, aber warum nicht.“ Nach seinen ersten Tests äußerte sich der Spanier selbst zurückhaltend.

Text von Juliane Ziegengeist

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