Jorge Martin - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Bekommt Martin den Platz im Ducati-Werksteam, oder geht er woanders hin?

(Motorsport-Total.com) – Für die kommenden beiden Jahre hat sich Ducati bereits auf zwei Fahrer festgelegt.

Der Vertrag von Francesco Bagnaia wurde bereits vor Saisonbeginn für die Jahre 2025/26 verlängert. Und mit Fermin Aldeguer hat sich die italienische Marke einen vielversprechenden Nachwuchsfahrer aus der Moto2 für die kommenden beiden Jahre gesichert.

Wie Aldeguer verraten hat, hat er den Vertrag schon vor zwei Monaten unterzeichnet und somit auch schon vor Saisonbeginn. Geplant ist, dass der Spanier im Satellitenteam Pramac fahren wird. Dafür muss Pramac aber erst den Vertrag mit Ducati offiziell verlängern.

Im Zuge dieser Entscheidungen hängt Jorge Martin in der Warteschleife. Pramac-Teammanager Gino Borsoi hat bereits festgehalten, dass die Zeit von Martin im Satellitenteam zu Ende gehen wird. Denn nach vier Jahren ist er kein Nachwuchsfahrer mehr.

Solange Pramac den Vertrag mit Ducati nicht verlängert hat, muss Ducati warten, um den zweiten Platz neben Bagnaia offiziell besetzen zu können. Sollte Pramac wider Erwarten eine Ausstiegsklausel nutzen, dann wäre Aldeguer im nächsten Jahr Teamkollege von Bagnaia.

„Ich denke“, meint Martin, „dass es nicht der Moment ist, um über meine Zukunft zu sprechen. Ich habe es bereits gezeigt und habe in diesem Jahr Zeit, um noch genug zu zeigen. Ich schätze, mein Manager arbeitet daran.“

Martin betont seit Sommer 2022, dass er sich den zweiten Platz im Ducati-Werksteam verdient hat. Eine Zusage hat er weiterhin nicht. Mauro Grassilli, der neue Sportdirektor, hat lediglich festgehalten, dass er davon ausgeht, dass Aldeguer bei Pramac fahren wird.

„Ich hoffe, Mauro sagt, dass ich auf der roten Ducati sitzen werde“, sagt Martin in Richtung Grassilli und wiederholt: „Es ist noch früh. Für mich ist es gut, zu warten. Ich werde in diesem Jahr zeigen, dass ich mir diesen Platz verdiene.“

Mauro Grassilli: Gibt keine Deadline
Auch aufgrund der noch nicht fix geklärten Zukunft mit Pramac legt sich Grassilli nicht auf den künftigen Teamkollegen von Bagnaia fest. Es ist noch keine Entscheidung gefallen. „Wir sehen uns um“, so der Italiener bei MotoGP.com. „Viele Fahrer arbeiten mit uns.“

„Wir nehmen uns Zeit. Wer werden eine Entscheidung treffen, wenn wir soweit sind.“ Hat sich Ducati dafür eine Deadline gesetzt? „Nein“, antwortet Grassilli auf diese Frage. Somit müssen Martin, Enea Bastianini und Co. abwarten.

Ducati-Teammanager Davide Tardozzi bekräftigt gegenüber MotoGP.com, dass man an Martin festhalten möchte: „Jorge Martin ist sehr talentiert. Wir hätten ihn gerne auch in Zukunft bei uns, weil wir vier Jahre in ihn investiert haben.“

„Es wäre schade, wenn er uns verlassen würde. Diese Möglichkeit besteht natürlich, aber wir möchten ihn behalten. Wir werden sehen, was in den kommenden Monaten passiert.“ Es wird im Paddock erwartet, dass im Transferpoker die wichtigsten Würfel bis zur Sommerpause fallen.

Martin freut sich für Kumpel Aldeguer
Generell freut sich Martin für Aldeguers MotoGP-Vertrag, denn die beiden Spanier sind abseits der Rennstrecke gut befreundet und verbringen auch Freizeit gemeinsam: „Ich freue mich sehr für ihn. Es ist eine ähnliche Situation wie bei mir.“

„Auch ich kam zu Pramac und bekam ein Werksmotorrad. Es ist also sehr ähnlich. Ich denke, er verdient sich das. Das haben wir am Ende der vergangenen Saison gesehen.“ Damals gewann Aldeguer die letzten vier Moto2-Rennen.

Komplett offen ist die Zukunft von Franco Morbidelli, der erst in dieser Saison zu Pramac gestoßen ist und einen Einjahresvertrag hat. „Ich freue mich für ihn“, sagt der Italiener über Aldeguer. „Er ist ein sehr, sehr konkurrenzfähiger Fahrer.“

„Er hat während seiner Moto2-Jahre gezeigt, dass er sehr schnell ist. Er verdient sich absolut die MotoGP-Chance, und die Ducati ist ein fantastisches Motorrad. Er wird sich sicher darauf einstellen können und rasch konkurrenzfähig sein.“ Seine eigene Zukunft hat Morbidelli bisher nicht kommentiert.

Text von Sebastian Fränzschky

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