Johann Zarco ist bei Honda zu einer wichtigen Stütze geworden

(Motorsport-Total.com) – Routinier Johann Zarco hat sich bei Honda zu einem elementaren Faktor entwickelt.

Die Saison 2024 schloss der Franzose als 17. der Weltmeisterschaft ab und war damit besser als seine drei Markenkollegen. Zarco sammelte 55 WM-Punkte, während Joan Mir und Luca Marini zusammen auf lediglich 35 Zähler kamen.

Auch aktuell ist Zarco nach drei Rennwochenenden der beste Honda-Fahrer und liegt auf dem siebten Platz der WM-Wertung, obwohl er nach dem punktelosen USA-Wochenende nur fünf Punkte mehr als Marini auf dem Konto hat.

Demnächst wird sich im Frühsommer die Frage nach der Zukunft stellen. Zarco fährt zwar für das Satellitenteam LCR, steht jedoch bei Honda unter Vertrag. Die Vereinbarung gilt noch bis Saisonende 2025. Das ist auch bei Marini im Werksteam der Fall.

Mir hat vergangenes Jahr seinen Vertrag bis Ende 2026 verlängert. Rookie Somkiat Chantra, der Teamkollege von Zarco bei LCR, hat eine Chance für 2025 bekommen. Sein Vertrag umfasst auch eine Option für 2026.

Vor allem im Fall von Zarco und Marini wird sich Honda überlegen müssen, ob ihre Verträge verlängert werden. Wäre 2026 auch ein Platztausch der beiden möglich? Laut Zarco würde das in der Praxis aber kaum einen Unterschied machen.

„Ich denke, der Aufstieg ins Werksteam kann sehr schön sein, aber ich kann nicht wirklich sagen, dass es ein klassischer Aufstieg wäre“, sagt der Franzose gegenüber MotoGP.com, „denn wir bekommen bereits hier bei Lucio die volle Unterstützung von Honda.“

„Der Wechsel ins Werksteam wäre eher etwas Prestigeträchtiges für einen Fahrer. Wir müssen diese Möglichkeiten evaluieren. Sicher ist, dass ich die Saison ziemlich gut begonnen habe, und das bringt die Leute dazu zu sagen: ‚Okay, der nächste Schritt ist das Werksteam‘.“

Würde Zarco gerne die Boxen innerhalb des Honda-Lagers wechseln? „Was das Prestige betrifft, würde ich es lieben, weil es etwas sehr Schönes wäre. Und ich möchte auch daran glauben, dass Honda 2027 mit dem neuen Reglement vielleicht das beste Motorrad haben kann.“

„Ich möchte sehr gerne auf dem besten Motorrad sitzen, wenn sich die Dinge verändern.“ Aktuell ist Zarco mit 34 Jahren der älteste Fahrer im Feld. Im kommenden Sommer feiert er Mitte Juli seinen 35. Geburtstag. Von einem Rücktritt in naher Zukunft hat er bisher nie gesprochen.

Lucio Cecchinello setzt auf Kontinuität mit Zarco
Das LCR-Team hat mit Cal Crutchlow drei und mit Alex Rins einen Grand Prix gewonnen. Mit Zarco ist Teamchef Lucio Cecchinello von Beginn an sehr zufrieden. Speziell starke Wochenenden wie in Argentinien wurden in der Box des Satellitenteams groß gefeiert.

Was würde Cecchinello dazu sagen, wenn Honda Zarco ins Werksteam transferieren würde? „Ich meine, er verdient auf jeden Fall eine Chance“, sagt der Ex-Rennfahrer gegenüber MotoGP.com. Im Hintergrund wurde bisher noch nicht über die Zukunft gesprochen.

„Aus unserer Sicht ist es noch etwas zu früh, um über das nächste Jahr zu sprechen“, hält Cecchinello fest. „Aber es ist ein Thema, das wir in den kommenden Monaten mit ihm, seinem Manager und mit Honda besprechen werden.“

„Ich glaube, dass Honda das letzte Wort haben wird. Honda wird über seine Zukunft entscheiden. Von unserer Seite arbeiten wir sehr gut mit ihm zusammen. Ich sehe keinerlei Unterschiede bei der technischen Unterstützung, beim Material oder bei bisherigen Entwicklungen.“

„Meiner Meinung nach wäre es gut, wenn wir weiterhin gemeinsam arbeiten könnten, weil es darum geht, das weiter aufzubauen, was wir bereits geschaffen haben“, betont Cecchinello die Bedeutung von Konstanz im technischen Aufholprozess.

„Manchmal kann ein Wechsel gut sein – doch manchmal ist es nicht die beste Situation für einen Fahrer, das Team und die Crew zu wechseln und unter dem Druck eines Werksteams zu stehen. Aber das ist natürlich nur meine persönliche Meinung“, so der Italiener.

Ob Zarco ins Werksteam wechselt oder weiterhin bei LCR bleibt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Klar ist: Mit seiner Erfahrung, Konstanz und derzeitigen Form hat sich der Franzose in eine Position gebracht, in der Honda nicht an ihm vorbeikommt.

Wie das künftige Fahrer-Line-up bei Honda letztlich aussehen wird, hängt jedoch nicht nur von sportlichen Leistungen ab – sondern auch von strategischen Überlegungen des Herstellers im Hinblick auf 2026 und vor allem mit Blick auf das neue technische Reglement ab 2027.

Text von Gerald Dirnbeck

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