© Motorsport Images – Die Arbeit bei Aprilia sieht Aleix Espargaro als erledigt an

(Motorsport-Total.com) – Aleix Espargaro wird im kommenden Jahr zu Honda wechseln und neben Stefan Bradl der zweite Testfahrer sein.

„Wenn man mit dem heutigen Testprogramm nur einen Testfahrer hat, dann ist das massiv viel Arbeit“, sagt Honda-Teamchef Alberto Puig bei MotoGP.com. „Deshalb glauben wir, dass es eine gute Möglichkeit ist.“

„Wir kennen Aleix sehr lange. Er wird sicher sehr kooperativ sein und glücklich sein, zu uns zu kommen. Er ist immer noch sehr schnell und hat sehr viel Erfahrung. Er hat ein gutes Verständnis für eine MotoGP-Maschine. Wir denken, dass er uns helfen kann.“

Mit dem Rücktritt als Vollzeitrennfahrer am Saisonende beendet Aleix Espargaro ein langes Kapitel seiner Karriere. Nach acht Jahren bei Aprilia kehrt er der italienischen Marke den Rücken. Er hat maßgeblichen Anteil daran, dass die RS-GP konkurrenzfähig wurde.

„Ich weiß nicht warum, aber ich habe das Gefühl, dass mein Job bei Aprilia erledigt ist“, meint Aleix Espargaro. „Ich habe sehr hart gearbeitet, um sie an die Spitze zu bringen. Sie haben mit Lorenzo Savadori einen sehr guten Testfahrer.“

„HRC befindet sich nicht in einer guten Phase, das ist klar. Wenn ich ihnen helfen kann, wieder an die Spitze zu kommen, wäre das phantastisch. Ich denke, ich kann ihnen technisch viel helfen, aber auch die Stimmung von Aprilia bringen.“

„Es ist eine wirklich gute Möglichkeit für mich und es ist eine große Ehre, zu HRC zu kommen. Ich habe mit dem japanischen Topmanagement gesprochen. Sie glauben an mich und haben Vertrauen in mich. Deshalb habe ich mich dafür entschieden.“

Sein jüngerer Bruder Pol Espargaro fuhr 2021 und 2022 für das Honda-Werksteam. Es waren zwei harte Jahre. Von der Arbeitsweise und der Mentalität im Team war er enttäuscht. Es war ganz anders als er sich das vorgestellt hatte.

Warum hat sich Aleix Espargaro dann für Honda entschieden, wenn er genau die Erfahrungen seines Bruders kennt? „Als Pol dorthin gegangen ist, haben sie das Jahr zuvor noch gewonnen.“ Denn des war der Beginn des Abwärtstrends.

„Die vergangenen drei, vier Jahre waren für Honda auch mental nicht einfach, um zu verstehen was passiert. Ich denke, sie haben verstanden, dass sie sich verändern müssen“, glaubt Aleix Espargaro. „HRC hat an jedem Wochenende gewonnen und jetzt sind sie immer außerhalb der WM-Punkte.“

„Das ist auch emotional ein Schock. Joan Mir ist ein Weltmeister und jetzt kann er Rennen nicht einmal beenden. Es geht nicht nur um die technische Seite, denn ich werde auch ein Teamplayer sein und mit den Fahrern in der Box arbeiten.“

„Ich will für diese Stimmung sorgen, die ich hier in acht Jahren bei Aprilia aufgebaut habe. Das brauchen sie auch.“ Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass Aleix Espargaro Wildcards fahren wird. Konkrete Pläne gibt es dafür aber noch nicht.

Fahrer wünschen sich auch neue Ingenieure
Für Luca Marini sind es gute Nachrichten, dass der bald 35-Jährige sich dem Honda-Projekt anschließen wird. „Von HRC ist es ein gutes Manöver. Ich hoffe aber auch, dass einige Ingenieure kommen werden“, äußert der Italiener einen weiteren Wunsch.

„Honda verändert sich seit Saisonbeginn. Obwohl die Ergebnisse immer gleich sind, werden die Dinge besser. Man spürt die Stimmung in der Box, denn jeder gibt alles, damit wir in eine bessere Position kommen“, so Marini, denn: „So kann es nicht weitergehen.“

Dass Aleix Espargaro alleine keine Wunder vollbringen wird können, ist auch Takaaki Nakagami bewusst. „Ich glaube, dass er uns helfen kann. Aber im Endeffekt müssen die Ingenieure den Unterschied machen und nicht der Testfahrer“, meint der Japaner.

In diesem Jahr ist Johann Zarco mit viel Entwicklungserfahrung von Ducati zu Honda gekommen. In Zukunft kommt jemand, der die Aprilia in- und auswendig kennt. Ob Aleix Espargaro schon Ende November beim Valencia-Test die RC213V fahren wird, ist nicht bekannt.

Zarco meint: „Am wichtigsten wird sein erstes Feedback, denn wenn man das Motorrad länger testet, gewöhnt man sich daran. Seine Aussagen sollten ähnlich zu uns sein, denn obwohl wir vier unterschiedliche Fahrer sind, sind unsere Aussagen sehr ähnlich.“

Text von G.Dirnbeck, Co-Autoren: J.Ziegengeist, S.Fränzschky

Motorsport-Total.com
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter

Dieser Beitrag wurde unter Racing abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert