(Motorsport-Total.com) – Mit 27 Siegen aus 36 Rennen hat Ducati-Pilot Alvaro Bautista der WSBK-Saison 2023 seinen Stempel aufgedrückt.
Bautista dominierte die Saison und gewann die finalen acht Rennen, auch wenn Herausforderer Toprak Razgatlioglu mit seiner Yamaha R1 bis zum Ende hart kämpfte. Rückblickend gesteht Bautista, dass die Siege im Vorjahr zu einfach waren.
In diesem Jahr muss der Titelverteidiger deutlich härter kämpfen. Obwohl die WSBK-Saison 2024 auf zwei seiner absoluten Paradestrecken startete, gelang Bautista bisher nur ein Sieg aus sechs Rennen. Phillip Island und Barcelona waren im Vorjahr absolutes Bautista-Land. Der Spanier gewann damals alle sechs Rennen in teilweise dominanter Form.
Doch in diesem Jahr musste Bautista bis zum sechsten Rennen warten, um endlich ganz oben zu stehen. Nach dem Sieg beim Heimspiel in Barcelona war die Erleichterung groß. „Mir war bereits klar, dass es in diesem Jahr schwierig werden wird. Ich rechnete damit, dass es schwieriger wird als in anderen Jahren“, bemerkt Bautista nach seinem Erfolg in Katalonien.
Andere Herangehensweise: Weniger Risiko für konstante Punkte
Anstatt spielerisch von Sieg zu Sieg zu fahren, muss Bautista in diesem Jahr auch die Meisterschaft im Hinterkopf behalten. Zweite oder dritte Plätze bringen wertvolle Punkte beim Kampf um den dritten WSBK-Titel.
„In diesem Jahr müssen wir uns darauf konzentrieren, bei allen Bedingungen das Maximum herauszuholen“, erklärt Bautista. „Es spielt keine Rolle, ob der Sieg, ein zweiter Platz oder ein dritter Platz das jeweilige Maximum ist. In diesem Jahr sind sehr viele Fahrer schnell und deshalb gibt es eine lange Liste an potenziellen Siegern.“
Alvaro Bautista empfindet größere Wertschätzung für Siege als im Vorjahr
Die Seriensiege im vergangenen Jahr haben Bautista etwas abgestumpft. Es wurde zur Gewohnheit, schlussendlich auf die oberste Stufe zu steigen. Ganz anders in diesem Jahr. Nach dem Sieg in Barcelona spürte man, wie erleichtert Bautista ist und was ihm dieser Sieg bedeutet.
„Im vergangenen Jahr gewann ich viele Rennen“, blickt der 39-jährige Spanier zurück. „Klar, ich bekam die Siege nicht geschenkt, aber man dachte sich, ‚okay, ein weiterer Sieg‘. Das ist nicht gut. Man muss auch ab und zu besiegt werden, um die Siege mehr zu schätzen.“
„Deshalb habe ich für diesen Sieg (in Barcelona) eine besondere Wertschätzung“, bemerkt Bautista. „Ich habe gewonnen, kann mir aber nicht sicher sein, wann der nächste Sieg folgt. Es ist wichtig, diese Momente zu feiern, denn man weiß nie, wann es wieder soweit sein wird.“
Der Champion ist WM-Zweiter, obwohl noch nicht alles nach Plan läuft
Dank des erfolgreichen Heimspiels in Barcelona verbesserte sich Bautista in der Meisterschaft und kletterte bis auf die zweite Position vor. Zu Ducati-Teamkollege Nicolo Bulega, der aktuell WM-Führender ist, fehlten Bautista nur zwölf Punkte.
„Alvaro Bautista ist zurück!“, erklärt der Champion. „Doch die Verbindung zum Motorrad ist noch nicht perfekt. Es ist nicht so, wie ich es mir wünsche. Ich spüre aber, dass das Gefühl immer besser wird.“
In Barcelona probierte Bautista viele verschiedene Abstimmungen. Er erhofft sich, dass Ducati die Pause zwischen dem zweiten und dem dritten Event nutzt, um die richtigen Schlüsse zu ziehen, damit das Gefühl wieder so gut wird wie im Vorjahr, als er von Sieg zu Sieg fuhr.
Text von Sebastian Fränzschky
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