(Motorsport-Total.com) – Sieg im Sprint und Sieg im Grand Prix. Weltmeister Francesco Bagnaia ist in Portimao erfolgreich in die MotoGP-Saison 2023 gestartet.
Der Ducati-Fahrer hat die maximale Anzahl von 37 WM-Punkten aus Portugal mitgenommen.
„Ich bin sehr glücklich“, lacht der Italiener. „Es war ein perfekter Job. Es hat nur die Poleposition gefehlt, aber ich bin ohnehin aus der ersten Reihe gestartet. Mein Gefühl mit dem neuen Motorrad ist unglaublich gut. Mein Team hat perfekt gearbeitet, damit wir für den neuen Zeitplan bereit sind.“
„Die Umstände an diesem Rennwochenende waren etwas anders, weil wir hier den Test hatten. In einer Woche sind wir in Argentinien. Dann sehen wir, wie es dort ist. Das neue Motorrad hat großes Potenzial. Mein Fahrstil passt mehr zu diesem Motorrad. Momentan ist alles perfekt.“
Im Sprint setzte sich Bagnaia gegen seinen Markenkollegen Jorge Martin durch. Im Grand Prix hatte er mit Maverick Vinales über die komplette Distanz einen hartnäckigen Verfolger. Der Aprilia-Fahrer machte ständig Druck.
„Ich habe attackiert, weil mir klar war, dass er schnell ist“, schildert Bagnaia das Duell aus seiner Perspektive. „Meine Pace ist konstant etwas schneller geworden. Dadurch hat sich der Vorsprung ergeben. Dann sah ich, dass ich ein Polster von 1,3 Sekunden auf ihn hatte.“
„Ich habe aber verstanden, dass er die Reifen abkühlen lässt, um noch einmal anzugreifen. Also habe ich es genauso wie er gemacht und in den letzten Runden wieder attackiert. Aber meine Reifen waren auch am Ende. Die letzten Runden waren etwas schwierig.“
„Ich habe versucht, jede Runde konstant zu fahren, um jede Runde etwas schneller zu werden. Nach 15, 16 Runden hat Maverick wieder attackiert, um die Lücke zu schließen. Ich habe auch gepusht, aber meine Reifen waren am Ende. In den letzten zwei Runden kam ich etwas in Probleme.“
„Das Rennen war deutlich schneller als vor zwei Jahren im Trockenen.. Das war für die Reifen hart. Am Ende waren sie komplett am Ende.“ Vinales hatte an seiner Aprilia den harten Vorderreifen gewählt, während sich Bagnaia für die mittlere Variante von Michelin entschieden hatte.
„Ich habe mich für einen Reifen entschieden, der für harte Bremsmanöver nicht so gut geeignet ist. Aber ich bevorzugte auf dieser Strecke Kurvenspeed“, erklärt der Italiener. „Es ging um die Linien in schnellen Kurven. Dafür war mein Reifen besser.“
„In den Kurven 5, 10, 11 und 13 hatte ich einen Vorteil, weil Maverick den harten Vorderreifen hatte. Dafür hat er in den Kurven 1, 3 und in der Zielkurve auf mich aufgeholt.“ Die Ziellinie kreuzte Bagnaia eine knappe halbe Sekunde vor Vinales.
Schon vor dem ersten Rennwochenende wurde Bagnaia als großer Favorit gehandelt. Wollte er unbedingt als Weltmeister gleich seine Autorität demonstrieren? „Daran habe ich nicht gedacht. Natürlich wollte ich gewinnen, damit ich wieder Weltmeister werde.“
„In diesem Jahr wird die Herausforderung von Aprilia und den anderen Ducatis größer werden. Wir müssen mit den Füßen am Boden bleiben und konzentriert weiterarbeiten.“ Denn in Argentinien, wo am kommenden Wochenende das nächste Rennen stattfindet, hat im Vorjahr Aprilia gewonnen.
Als Sieger des ersten Sprints hat sich Bagnaia in die Geschichtsbücher verewigt. Wie fällt sein Fazit vom neuen Format aus? „Einfach war es nicht. Alles lief gut, weil wir sehr gut gearbeitet haben. Der neue Zeitplan ist anders. Das machte es für alle stressiger. Mental war ich am Samstag müde. Wenn man in der ersten Startreihe steht, muss man viele Medientermine wahrnehmen.“
„Es bleibt dann nicht viel Zeit, um das Sprintrennen vorzubereiten. Auf manchen Strecken könnte es uns helfen, wenn man die Grand-Prix-Distanz etwas verkürzt. Hier ist die Strecke nicht so anstrengend, aber in Austin sieht es ganz anders aus.“
Text von Gerald Dirnbeck
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