Valentino Rossi - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Valentino Rossi mit Carmelo Ezpeleta, dem Geschäftsführer von MotoGP-Rechteinhaber Dorna

(Motorsport-Total.com) – Die MotoGP-Saison 2022 wird als das erste Jahr nach Valentino Rossis Rücktritt in die Geschichte eingehen.

Ganz verschwinden wird Rossi nicht. Der Italiener hinterlässt seine Teams in der MotoGP und in der Moto2.

Sportlich steht der MotoGP eine spannende Saison bevor, denn einen dominanten Fahrer gibt es nicht. Titelverteidiger Fabio Quartararo, Vize-Weltmeister Francesco Bagnaia (Ducati), Ex-Champion Joan Mir (Suzuki) und Routinier Marc Marquez (Honda) zählen zu dem engen Kreis der Topfahrer. Aber welche Folgen wird Rossis Rücktritt haben?

„Valentino hat so viel für die MotoGP getan. Doch für jeden Fahrer kommt der Zeitpunkt, an dem er zurücktreten muss“, erklärt Dorna-Geschäftsführer Carmelo Ezpeleta im Exklusiv-Interview mit der italienischen Version von ‚motorsport.com‘.

„Er war sehr lange Zeit bei uns und dafür danke ich ihm. Mit seinem Team ist er weiterhin ein Teil des Fahrerlagers. Uns war aber allen klar, dass Valentino nicht für immer fahren kann. Ich persönlich werde ihn sehr vermissen. Doch das Leben im Fahrerlager muss weitergehen“, so der CEO von MotoGP-Rechteinhaber Dorna.

Warum Carmelo Ezpeleta weiterhin mit gelben Tribünen rechnet
Die Farbe Gelb dominierte in den vergangenen Jahren die Tribünen. Ezpeleta rechnet auch nach Rossis Rücktritt mit gelben Tribünen. „Davon gehe ich aus, denn seine Fans waren immer vor Ort, selbst wenn Valentino auf Grund einer Verletzung nicht fahren konnte“, kommentiert der Dorna-CEO.

„Valentino hat viele Fans für die MotoGP begeistert. Das waren Leute, die den Sport vorher nie gesehen hatten oder noch nicht einmal wussten, dass es ihn gibt“, lobt Ezpeleta das Vermächtnis der Startnummer 46 auf der ganzen Welt.

„Er hat ein großartiges Erbe hinterlassen. Ich bin mir deshalb sicher, dass seine Fans die Rennen weiterhin verfolgen werden und vielleicht seine Schützlinge Bagnaia und Morbidelli oder seinen Bruder Luca (Marini) anfeuern“, so Ezpeleta.

Fehlt den jungen Fahrern das Charisma?
Mit Rossi verlor die MotoGP ihren bekanntesten Fahrer. Doch die neue Generation hatte aus sportlicher Sicht bereits vor einigen Jahren das Kommando übernommen. Kritiker behaupten aber, dass dieser jungen Generation das Charisma fehlt.

„Jeder Mensch hat seinen eigenen Charakter. Man kann eine Person nicht dazu zwingen, beliebter zu werden“, bemerkt Ezpeleta. „Beliebt zu sein ist viel einfacher, als ein Champion zu sein. Wenn ich den Fahrern in der heutigen MotoGP oder denen, die in Zukunft den Sprung schaffen, einen Tipp geben kann: Sie sollen Valentino nachahmen, aber nur in Sachen Performance und nicht beim Umgang mit den Medien.“

Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: Matteo Nugnes

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